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Wie gesund sind Zuckeralternativen?

Weißer Industriezucker gilt seit vielen Jahren als gesundheitsschädlich. Deswegen greifen immer mehr Menschen zu Alternativprodukten. Eine Studie hat jetzt herausgefunden, dass zumindest Xylit ebenfalls bestimmte Gesundheitsrisiken erhöhen könnte.

Zucker (Saccharose) hat keinen besonders guten Ruf. Er liefert viele Kalorien ohne nennenswerte Nährstoffe und führt zu einem raschen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Das fördert die Insulinausschüttung und kann langfristig zu Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes führen. Zudem begünstigt Zucker die Entstehung von Übergewicht, was wiederum weitere Folgeerkrankungen nach sich ziehen kann. Auch die Zähne leiden unter übermäßigem Zuckerkonsum, weil dadurch Karies entstehen kann. 

 

Xylit erhöht Herz-Kreislauf-Risiko

Die meisten Menschen möchten dennoch nicht vollständig auf süße Lebensmittel verzichten. Der Griff zu Zuckeralternativen bietet sich dann an. Die Werbung verspricht die gleiche Süße, die aber viel gesünder sei als der herkömmliche Haushaltszucker. Aber stimmt das wirklich?

Zumindest für den Zuckerersatz Xylit (Birkenzucker) gilt das anscheinend nur bedingt. Eine Studie aus der US-amerikanischen Cleveland Clinic hat ergeben, dass ein höherer Xylit-Wert im Blut mit einem fast 60 % höheren Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle einhergeht. Laut den Studienautoren kommt das davon, weil Xylit die Reaktivität von Blutplättchen erhöht, was die Bildung von Blutgerinnseln fördert. 

Xylit war einer der ersten Zuckerersatzstoffe, die in Deutschland auf den Markt kamen. Es ist besonders häufig in Kaugummis und Bonbons enthalten, weil es als karieshemmend gilt. Zudem ist es kalorienarm. Geschmacklich kommt es dem gewohnten weißen Zucker sehr nahe und kann sowohl beim Kochen als auch beim Backen verwendet werden.

 

Zuckerersatzstoffe, ja oder nein?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät von Zuckerersatzstoffen ab. Man solle lieber den Zuckerkonsum allgemein begrenzen und am besten nur natürlich süße Lebensmittel wie Bananen, Beeren oder Honig verzehren. Die Gesundheitsbehörden in den USA und Europa führen trotzdem alle Zuckerersatzstoffe als sichere Lebensmittel. 

 

Welche Zuckeralternativen gibt es?

Für viele Menschen zählt vor allem die reduzierte Kalorienzahl, wenn sie Zucker durch Ersatzstoffe austauschen. Mittlerweile gibt es ein breites Angebot:

Stevia

Stevia ist ein natürliches Süßungsmittel, das aus den Blättern der Stevia-Pflanze gewonnen wird. Es ist etwa 200 – 400-mal süßer als Zucker und enthält keine Kalorien. Stevia eignet sich gut zum Süßen von Getränken und Desserts und hat keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, was es besonders für Diabetiker interessant macht.

Erythrit

Erythrit ist ein Zuckeralkohol, der durch Fermentation von Glukose gewonnen wird. Es hat nahezu keine Kalorien und beeinflusst den Blutzuckerspiegel nicht. Erythrit kann in vielen Rezepten als Zuckerersatz verwendet werden, allerdings ist seine Süßkraft etwas geringer als die von Zucker (etwa 70%).

Honig

Honig enthält neben Zucker auch Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien. Honig hat entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften und kann gut zum Süßen von Speisen und Getränken verwendet werden. Allerdings ist der Kaloriengehalt ähnlich hoch wie bei Haushaltszucker.

Ahornsirup

Ahornsirup wird aus dem Saft des Zuckerahorns gewonnen und durch Eindampfen konzentriert. Er enthält neben Zucker auch Mineralstoffe wie Mangan und Zink. Ahornsirup eignet sich besonders gut als Süßungsmittel für Pfannkuchen, Waffeln und Joghurt. Er hat jedoch ebenfalls einen hohen Kaloriengehalt.

Rohrzucker

Rohrzucker wird aus Zuckerrohr hergestellt und ist weniger raffiniert als weißer Haushaltszucker. Dadurch enthält er noch einige Mineralstoffe und hat einen leicht karamelligen Geschmack. Rohrzucker kann in allen Rezepten als Ersatz für weißen Zucker verwendet werden, ähnelt ihm jedoch in Bezug auf den Kaloriengehalt und die Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel.

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