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Übergewicht in jungen Jahren erhöht Schlaganfallrisiko

Schlaganfälle gehören weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Die meisten Patienten sind über 60 Jahre alt. Doch in den vergangenen Jahren gibt es immer mehr jüngere Betroffene. Frauen, die in ihrer Jugend übergewichtig waren, scheinen ein besonders hohes Risiko zu haben.

Das zeigt eine aktuelle Studie aus Finnland, über die das Ärzteblatt berichtet. Dabei wurden mehr als 10.000 Männer und Frauen von der Geburt bis in ihre Fünfziger begleitet. 4,7 % der Teilnehmer hatten in dieser Zeit einen ischämischen Schlaganfall oder eine transiente ischämische Attacke (TIA).
 

Übergewicht hat nachhaltige Folgen

Es zeigte sich, dass Frauen, die im Alter von 14 Jahren übergewichtig waren, ein um 149 % erhöhtes Risiko für einen frühen Schlaganfall oder eine frühe TIA hatten. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Übergewicht langfristige Effekte auf die Gesundheit hat, selbst wenn die überschüssigen Pfunde nur vorübergehend vorhanden sind“, sagt Studienleiterin Ursula Mikkola von der Forschungseinheit Population Health an der Universität Oulu.

Weshalb sich die Assoziation mit einem erhöhten Risiko für ischämischen Schlaganfall bei Männern nicht nachweisen ließ, gibt den Forschenden derzeit noch Rätsel auf.

Mikkola betont: „Schlaganfälle im jungen Alter sind selten. Ein Unterschied von einigen wenigen Schlaganfällen könnte einen übergroßen Effekt auf die Risikoschätzungen gehabt haben. Darüber hinaus werden beim BMI nur Größe und Gewicht einer Person berücksichtigt. Daher kann der BMI bei der Definition von Adipositas irreführend sein kann, etwa bei sehr muskulösen Personen mit geringem Körperfett, selbst bei hohem Gewicht.“ 
 

Volkskrankheit Schlaganfall

In Deutschland erleiden laut der Schlaganfall-Hilfe jährlich rund 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Davon sind etwa 30.000 unter 55 Jahre alt. Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache, rund 40 % aller Betroffenen versterben im ersten Jahr. 

Es gibt hauptsächlich zwei Arten von Schlaganfällen:

Ischämischer Schlaganfall 

Diese Form tritt am häufigsten auf und entsteht durch eine Blockade eines Blutgefäßes im Gehirn. Diese Blockade kann durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) oder durch einen Embolus, der von einer anderen Stelle des Körpers stammt, verursacht werden.

Hämorrhagischer Schlaganfall 

Dieser entsteht durch das Platzen eines Blutgefäßes im Gehirn, was zu einer Blutung führt. Die Blutung kann in das Gehirngewebe (intrazerebrale Blutung) oder in den Raum um das Gehirn herum (subarachnoidale Blutung) auftreten.
 

So beugt man einem Schlaganfall vor

Ein gesunder Lebensstil ist die beste Prävention. 

  • Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten und wenig gesättigten Fetten und Zucker.
  • Viel Bewegung, wobei oft schon alltägliche Bewegungen wie spazieren gehen, Treppen laufen und Fahrradfahren ausreichen.
  • Verzicht auf Nikotin und Alkohol schützt die Blutgefäße.
  • Regelmäßige ärztliche Check-ups zur Kontrolle von Bluthochdruck, Blutzuckerspiegel und Cholesterin. Dies gilt vor allem für diejenigen, deren enge Familienangehörige bereits einen Schlaganfall erlitten haben.

 

Der FAST-Test

Zur schnellen Verdachtsbestätigung empfiehlt die Schlaganfall-Hilfe den sogenannten FAST-Test:

Face: Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab, deutet das auf eine Halbseitenlähmung hin.

Arms: Bitten Sie die Person, die Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme gehoben werden, ein Arm sinkt oder dreht sich.

Speech: Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt die Stimme verwaschen, liegt vermutlich eine Sprachstörung vor.

Time: Fordern Sie sofort einen Rettungswagen an. Jede Minute, die vergeht, erhöht das Risiko für bleibende Schäden und mindert die Überlebenschancen.

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