Studie zeigt Bedürfnisse der Arbeitnehmer
In dieser Woche berichteten wir bereits über die hohe Abbrecherquote bei der Ausbildung zur ZFA und wie Praxisteams dazu beitragen können, dass die Ausbildung erfolgreich beendet wird.
Doch nicht nur Auszubildende geben ihren Job auf, weil die Arbeitsbedingungen für sie nicht mehr passen. Auch viele ausgelernte Angestellte wechseln auf andere Stellen, weil sie unzufrieden sind. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat nun die Ergebnisse einer Umfrage unter 5.000 Arbeitnehmern aus verschiedenen Branchen veröffentlicht. Sie wurden befragt, was für sie einen guten Arbeitgeber ausmacht.
Für 90 % sind ein sicherer Job, das eigene Wissen und Können voll einbringen zu können und ein kurzer Weg zum Betrieb wichtig. Rund 75 % schätzen große Entscheidungsspielräume im Job und wünschen sich eine betriebliche Altersvorsorge.
Wie wichtig ist Tarifbindung?
Eine Tarifbindung ist für rund 70 % relevant, u. a. weil sie damit gute Arbeitsbedingungen assoziieren. Besonders ältere Arbeitnehmer über 55 halten dies für wichtig. MFAs können darauf jedoch meistens nicht hoffen. Denn eine Tarifbindung für MFAs und niedergelassene Ärzte besteht nicht. Laut einem Beitrag in der Fachpublikation „Arzt und Wirtschaft“ wurden 2021 nur etwa 34 % der MFAs nach Tarif bezahlt. Das muss allerdings nicht bedeuten, dass das Gehalt dann schlechter ausfällt. Es kann unter Umständen auch höher liegen als der Tariflohn.
In der IW-Umfrage gaben zwei Drittel der Befragten an, eine leistungsorientierte Vergütung für ein wichtiges Arbeitgebermerkmal zu halten. Die Studienautoren betonen, dass die Hoffnung auf eine bessere Bezahlung der häufigste Grund für einen Arbeitgeberwechsel sei. Allerdings wünschen sich viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr finanzielle Teamanreize, die gleichzeitig auch die Zusammenarbeit fördern. Weniger beliebt ist demnach das Vorgehen, individuelle Leistung nach Zielvereinbarungen zu honorieren.
Wunschliste der Angestellten
Die Meinung, was einen guten Arbeitsplatz ausmacht, unterscheidet sich natürlich auch beim Alter und Geschlecht der Befragten. Berufsanfänger bis zu 30 Jahren legen beispielsweise mehr Wert auf Karrieremöglichkeiten als Beschäftigte ab 55 (77 % zu 38 %).
Frauen wünschen sich häufiger einen sicheren Arbeitsplatz und geringe Fahrzeiten. Dementsprechend verbringen Männer insgesamt auch mehr Zeit mit Pendeln. Frauen suchen häufig nach Jobs, in denen sie ihr Wissen und ihre Fähigkeiten voll einbringen können. Männer scheinen sich grundsätzlich eher auch an Stellen zu wagen, die nicht ganz ihrer Qualifikation entsprechen, wenn Status und Einkommen für sie passen.
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