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STIKO empfiehlt den zweiten Booster

Der zweite Booster gegen SARS-CoV-2 rückt näher. Die STIKO spricht sich bei bestimmten Gruppen dafür aus – dazu gehören auch MFAs. Außerdem befürwortet die STIKO, Personen ab 18 Jahren mit dem Vakzin von Novavax zu impfen. Ferner geht es in dieser News um die aktuelle Impfstoff-Bestellung und längere Haltbarkeitsdaten.

Über 70-Jährige, Bewohner von Pflegeinrichtungen, Menschen mit Immunschwäche sowie Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen sollen eine zweite COVID-19-Auffrischungsimpfung bekommen. Da der Impfschutz gegen die Omikronvariante des Coronavirus nach wenigen Monaten abnehme, könnten durch den zweiten Booster viele schwere Krankheitsverläufe verhindert werden – so die STIKO. Bei gesundheitlich gefährdeten Personen soll die Impfung frühestens drei Monate nach der ersten Boosterimpfung erfolgen. Als MFA können Sie sich etwas mehr Zeit damit lassen: Gesundheits- und Pflegepersonal soll den zweiten Booster frühestens nach sechs Monaten erhalten, um selbst besser geschützt zu sein und das Virus nicht zu übertragen. Es sei denn, dass Sie sich mit SARS-CoV-2 infiziert haben. Dann empfiehlt die STIKO nicht, den Impfschutz aufzufrischen.
 

Novavax könnte Impfskeptiker überzeugen

Beim Impfstoff Nuvaxovid des Herstellers Novavax handelt es sich um einen Proteinimpfstoff mit einem Wirkverstärker (Adjuvans). Er ist seit Mitte Dezember in der EU für Personen ab 18 Jahren zugelassen. Nuvaxovid enthält mit dem „Spike-Protein“ dem Coronavirus ähnliche Partikel. Infolge der Impfung wird das menschliche Immunsystem angeregt, Abwehrstoffe (also Antikörper und T-Zellen) gegen SARS-CoV-2 zu bilden. Sobald jemand mit dem Coronavirus in Berührung kommt, wird es vom Immunsystem erkannt und gezielt bekämpft.

Wichtig zu wissen: Im Körper entwickeln sich keine Coronaviren nach der Impfung. Und die im Impfstoff enthaltenen Eiweiß-Partikel können sich nicht vermehren. Außerdem enthält Nuvaxovid keine Erbinformation wie mRNA oder DNA.

Mit seiner grundlegend anderen Technologie könnte der neue Impfstoff Impfskeptiker, die Respekt vor mRNA-Impfstoffen haben, überzeugen und zur Impfung bewegen.

Für die Grundimmunisierung empfiehlt die STIKO zwei Impfdosen im Abstand von mindestens drei Wochen. Für Schwangere und stillende Mütter wird die Impfung nicht empfohlen. Allerdings geht das Vakzin zunächst nicht in die Praxen, sondern an die Bundesländer. Sie werden damit z. B. Personal aus dem Gesundheitswesen impfen. Krankenhausgesellschaften dringen darauf, Pflegepersonal damit impfen zu lassen. Die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft (BWKG) schätzt, dass man drei Viertel der 10 % Ungeimpften im Gesundheitswesen mit dem Impfstoff dazu bewegen könne, sich immunisieren zu lassen.
 

Situation bei Bestellung der Impfstoffe entspannt sich weiter

Morgen um 12 Uhr läuft wieder die wöchentliche Frist für die Impfstoffbestellung ab. Die Situation bleibt entspannt, da sowohl in den Praxen als auch in den Impfzentren weniger Impfungen gewünscht werden als noch im Dezember und zur Jahreswende. Arztpraxen können bis zu 240 Dosen (40 Vials) des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer je Arzt bestellen. Der Impfstoff von Moderna ist weiterhin nicht limitiert. Auch beim Kinderimpfstoff von BioNTech/Pfizer für 5- bis 11-Jährige können Ärzte so viel bestellen wie sie benötigen.
 

Achten Sie auf längere Verfalldaten bei BioNTech/Pfizer-Impfstoffen

Der Kinderimpfstoff sowie die neue Fertiglösung von BioNTech/Pfizer sind jetzt ebenfalls 9 statt bislang 6 Monate im ultratiefgefrorenen Zustand haltbar. Das aufgedruckte Verfalldatum verlängert sich um 3 Monate, wie der Hersteller mitteilte.

Nun haben Sie in Ihrer Praxis wahrscheinlich keine Tiefkühltruhe mit extrem niedrigen Temperaturen. Deshalb sind die längeren Verfalldaten für Sie als MFA nur insofern relevant, als Sie Durchstechflaschen von BioNTech/Pfizer mit einem fast oder bereits abgelaufenen Verfalldatum vorerst weiterhin verwenden können. Dies betrifft ausschließlich den Kinderimpfstoff für 5- bis 11-Jährige (orange Kappe) und die neue Fertiglösung (graue Kappe). Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat zu den verlängerten Verfalldaten eine Tabelle erstellt:
 

Die aktualisierten Verfalldaten für Impfstoffe im gefrorenen Zustand

Aufgedrucktes Verfalldatum

Aktualisiertes Verfalldatum

BioNTech/Pfizer-Fertiglösung für ab 12-jährige (graue Kappe)

November 2021

Februar 2022

April 2022

Juli 2022

Mai 2022

August 2022

BioNTech/Pfizer-Kinderimpfstoff für 5- bis 11-Jährige (orange Kappe)

März 2022

Juni 2022

April 2022

Juli 2022


Alle Vials nach April 2022 weisen die monatige Haltbarkeitsdauer aus.

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