Helfen Sie, Hautkrebs rechtzeitig zu heilen
Gesetzlich versicherte Patienten, die älter als 35 Jahre sind, haben alle zwei Jahre einen Anspruch auf ein Hautkrebs-Screening. Denn werden bösartige Veränderungen der Haut früh erkannt, ist der Krebs zu 100 Prozent heilbar. Diese Früherkennungsuntersuchung folgt nach einem festen Standard. Bundesweit haben sich 40.000 Dermatologen und Hausärzte qualifiziert, um die drei Hautkrebserkrankungen Basalzellkrebs (weißer Hautkrebs), malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs) und spinozelluläres Karzinom (Stachelzellkrebs) zu diagnostizieren. Das Gefährliche daran: Die Krebszellen können sich von der Haut aus im gesamten Körper ausbreiten und weitere Krebserkrankungen verursachen.
Hautkrebs ist nicht gleich Hautkrebs
Die Symptome sind je nach Hautkrebs ganz verschieden:
- schwarzer Hautkrebs: dunkle, unregelmäßige, flache oder knotige Hautveränderung, die einem einfachen Muttermal oder Leberfleck ähnelt. Er ist besonders gefährlich und am weitesten verbreitet.
- weißer Hautkrebs: wächsernes Knötchen, das abwechselnd blutet und heilt, oder dunkle Geschwüre. Es sitzt oft an der Ohrmuschel, auf der behaarten Kopfhaut oder am Haaransatz.
- Stachelzellkrebs: rötlich-gelbe Hornhaut, die meist leicht blutet, wenn sie abgelöst wird.
Auch die Behandlung ist je nach Krebstyp sehr unterschiedlich.
Screening senkt offenbar die Sterblichkeit
Ob durch das Hautkrebs-Screening tatsächlich mehr Menschen eine Hautkrebs-Erkrankung überleben, war wissenschaftlich lange nicht bewiesen. Nun weist eine Studie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus in Dresden auf die positive Wirkung des Screenings hin. Die Forscher verglichen Sterblichkeitsdaten von 1,4 Millionen Versicherten. Sie teilten die Patienten in zwei Gruppen – sie hatten entweder am Screening teilgenommen oder nicht. „Im Ergebnis war die Sterblichkeit bei Patienten mit neu diagnostiziertem Melanom in der ersten Gruppe mit Screening-Teilnahme um 38 % geringer als in der Vergleichsgruppe“, schreiben die Wissenschaftler. Auch sei Hautkrebs durch das Screening in früheren Stadien entdeckt worden.
Informieren Sie Ihre Patienten über die Risikofaktoren
Wer von Natur aus dunkle Haut hat, ist besser gegen Hautkrebs geschützt als Menschen mit heller Haut und Sommersprossen, die schnell zu Sonnenbrand neigen. Sie sollten sich nicht ohne Sonnenschutz in die Sonne begeben, denn die UV-Strahlen sind die wichtigste Ursache für Hautkrebs. Daher sind Personen, die viel an der frischen Luft arbeiten, gefährdeter als Personen mit Büroberuf. Auch die erbliche Veranlagung spielt eine Rolle. Sollten Sie daher Patienten mit Hautkrebs haben, machen Sie deren Kinder auf das Hautkrebs-Screening aufmerksam. Auch ein geschwächtes Immunsystem gehört zu den Risikofaktoren. Zudem sollten Patienten, die mehr als 40 Muttermale haben, diese regelmäßig begutachten lassen.
Nehmen Sie Patienten, die das Hautkrebs-Screening scheuen, die Angst davor! Der Arzt benötigt für die Untersuchung nur eine helle Lampe. Er betrachtet die Haut von der Kopfhaut bis zu den Zehenzwischenräumen. Das dauert etwa 15 Minuten. Da Hautkrebs auch unter den Finger- und Zehennägeln sitzen kann, muss Nagellack zuvor entfernt werden. Auch auf Make-Up, aufwendige Frisuren, Ohrringe und Piercings sollte am Tag der Untersuchung verzichtet werden.
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