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Silvesterbräuche: Apfelkerne, Linsen, Rummelpott oder Zocken

Was haben Dinner for One, Feuerwerk, Karpfen blau, rote oder gelbe Unterwäsche gemeinsam? Sie sind Traditionen für den letzten Tag des Jahres. Am 31. Dezember feiern wir in unseren Breiten Silvester. Wie, ist regional und international sehr verschieden. Einige bekannte und weniger bekannte Bräuche haben wir zusammengefasst.

„Dinner for One“ ist Kult. Feuerwerke in Zeiten der Klimakrise nicht mehr unbedingt. Blei- und Zinngießen fürs Orakeln wurden verboten. Doch es gibt jede Menge alternative Silvesterbräuche.

In Norddeutschland und Süd-Dänemark wird das Rummelpottlaufen zelebriert. Dafür laufen am frühen Silvesterabend geschminkte und verkleidete Kinder gruppenweise mit einem sogenannten Rummelpott (auch Brummtopf) von Haustür zu Haustür, singen typische Lieder oder sagen Reime auf. Mit vor die Haustür geworfenem Geschirr – wie bei uns zu Polterabenden üblich – möchten die Dänen den Hausbewohnern Glück wünschen. Je mehr Scherben, desto mehr Glück.

Bulgarische Kinder verteilen glückbringende Peitschenhiebe mit Kornelkirschen-Zweigen. Während sie so von Tür zu Tür ziehen, bekommen sie Süßigkeiten als Dank.

In den Niederlanden feiern Familien den „Oudejaarsavond“. Es gibt Oliebollen, ein frittiertes Hefegebäck. In einigen Regionen ist das Carbidschieten üblich: Dabei wird eine Milchkanne oder ein ähnliches Metallgefäß zum Knallen gebracht.

Italienerinnen tragen zu Silvester rote Unterwäsche. Die vorher ungetragenen Dessous werden zu Neujahr weggeworfen – das soll Glück und Liebe im neuen Jahr bringen. Der Brauch ist auch in Spanien und Mexiko bekannt. In Mittelamerika setzen Frauen allerdings auf gelbe Hosen, „drunter oder drüber“.

Walzer statt Böller heißt es in Österreich. Mitternacht wird Walzer getanzt, egal wo.

Menschen in Spanien (auch in Portugal und Argentinien) essen Punkt Mitternacht 12 Weintrauben. Jede steht für einen Wunsch im neuen Jahr. Es ist deshalb wichtig, sich weder zu verschlucken noch zu verzählen. Das würde Unglück bedeuten.

Aus halbierten Äpfeln lesen unsere Nachbarn in Tschechien die Zukunft. Glück bedeutet, wenn die Apfelkerne sternförmig angeordnet sind. Hier – wie auch in anderen Ländern, z. B. Ungarn, in Italien (dort aber mit Schweinshaxe) oder in den USA – ist es Brauch, Linsen zu essen. Linsen stehen für Geldmünzen und sollen den Wohlstand herbeilocken.

In Griechenland wird zu Silvester Brot mit einer Münze gebacken. Wer sie beim Anschneiden bekommt, hat Glück und Reichtum im neuen Jahr. Außerdem wird gern gezockt. Ob Casino, Karten- oder Würfelspiel – wer gewinnt, hat im neuen Jahr Glück. Pech im Spiel – Glück in der Liebe.

In Schottland ist Silvester einer der wichtigsten Feiertage des Landes, der gern 3 Tage lang gefeiert wird. Statt Sekt stößt man hier mit Whiskey an. Bei Fackelumzügen mit Dudelsack-Musik wird „Hot Pint“ getrunken – eine Mischung aus Whiskey, Bier und Eiern.

Im südamerikanischen Ecuador verbrennen die Menschen auf den Straßen Puppen, die Hexen, gelegentlich aber auch Politiker darstellen. Damit wollen sie Schlechtes loswerden und Platz für Gutes im neuen Jahr schaffen.

Dokumente, die die Argentinier nicht mehr brauchen, schreddern sie und lassen die Papierschnipsel am 31. Dezember mittags aus dem Fenster flattern. Ballast ade.

Single-Frauen in China werfen gern mit ihren Namen beschriftete Mandarinen ins Meer. So wollensie heiratswillige Männer anlocken.

Anstatt einen Karpfen blau anzurichten wie in Deutschland üblich, kaufen Menschen in Vietnam einen Karpfen und setzen ihn im Wasser aus. So wollen sie ihren Gott bei Laune halten, denn der Legende nach fliegt der am Ende des Jahres auf einem Karpfen in den Himmel, um dort zu erzählen, ob die Hausbewohner Gutes oder Böses im Jahr getan haben.
 

Das PKV Institut wünscht einen guten Rutsch ins neue Jahr

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