Neues Positionspapier warnt vor Alkoholkonsum
Ein Gläschen Wein am Abend, ein Bier beim Grillen – was für viele Menschen zum Alltag gehört, sieht die DGE durchaus kritisch. Denn selbst geringe Mengen Alkohol können schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. „Die DGE empfiehlt daher, auf alkoholische Getränke zu verzichten. Wer dennoch Alkohol trinkt, soll vor allem hohe Alkoholmengen und Rauschtrinken vermeiden“, sagt Dr. Kiran Virmani, Geschäftsführerin der DGE.
Deutschland trinkt
Im internationalen Vergleich liegt der Alkoholverbrauch laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Deutschland bei 12,2 l pro Kopf und Jahr. Die konsumierte Alkoholmenge ist damit mehr als doppelt so hoch wie die durchschnittliche weltweite Trinkmenge von 5,5 l pro Kopf und Jahr.
Dadurch entstehen hohe gesellschaftliche Kosten von rund 57 Mrd. Euro pro Jahr. Darin enthalten sind z. B. Unterstützungsangebote für Kinder aus alkoholbelasteten Familien, Arbeitsunfähigkeiten, Rehas und die Behandlung von alkoholbedingten Erkrankungen.
Alarmierende Zahlen
Laut dem Bundesgesundheitsministerium konsumieren 7,9 Millionen Menschen der 18- bis 64-jährigen Bevölkerung in Deutschland Alkohol in gesundheitlich riskanter Form. Ein problematischer Alkoholkonsum liegt bei etwa 9 Millionen Personen dieser Altersgruppe vor (ESA 2021).
In Deutschland starben im Jahr 2016 19.000 Frauen und 43.000 Männer an einer ausschließlich auf Alkohol zurückzuführenden Todesursache.
Durchschnittlich werden pro Kopf jährlich rund 10 l reinen Alkohols konsumiert. Gegenüber den Vorjahren ist eine leicht rückläufige Tendenz zu erkennen.
Gesundheitliche und soziale Folgen
Übermäßiger Alkoholkonsum hat meistens früher oder später gravierende Auswirkungen auf das alltägliche Leben. Das Risiko für Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Probleme, Bluthochdruck, Lebererkrankungen, Demenz und einige Krebsarten steigt deutlich an. Alkohol führt außerdem nicht selten zu Übergewicht, denn mit 7 Kalorien pro Gramm ist der Energiegehalt fast so hoch wie bei Fett.
Auch das Familienleben und die Berufstätigkeit können unter hohem Alkoholkonsum leiden. Kinder aus alkoholbelasteten Familien sind häufig sozial auffällig, werden ausgegrenzt und sind schlechter in der Schule. Oft ist eine Alkohol-Suchterkrankung auch der Grund für Trennungen oder Scheidungen. Im Beruf fallen alkoholbedingte Konzentrationsschwierigkeiten, mangelnde Termintreue und Zuverlässigkeit relativ schnell auf und können letztlich zur Kündigung führen.
Wie viel Alkohol ist zu viel?
In ihrem neuen Positionspapier gibt die DGE Handlungsempfehlungen zum Alkoholkonsum (siehe Grafik). Dabei nennt sie die Mengen pro Woche, die als risikoarm, moderat oder riskant anzusehen sind. Diese Informationen beruhen auf neuen Berechnungen des Canadian Centre on Substance Use and Addiction aus 2023 sowie berücksichtigter Daten der „Global Burden of Disease Study“ aus dem Jahr 2022.
Besonders gefährlich ist Alkohol für folgende Personengruppen:
- Kinder und Jugendliche: Die neurotoxische Wirkung kann die körperliche und psychische Gesundheit von jungen Menschen stark negativ beeinflussen. Oft wird bereits im minderjährigen Alter der Grundstein für eine Alkoholabhängigkeit gelegt.
- Schwangere: Alkoholkonsum in der Schwangerschaft kann nachweislich schwere Schädigungen beim Ungeborenen verursachen.
- Gesundheitlich vorbelastete Menschen: Wer unter einer chronischen Erkrankung leidet und/oder regelmäßige Medikamente einnehmen muss, sollte möglichst komplett auf Alkohol verzichten, um eine Krankheitsverschlechterung bzw. Wechselwirkungen zu vermeiden.
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