Finanztipps für MFAs und ZFAs: Mit Vorsorge und Weitblick die Zukunft sichern
Einmal mit dem Kreuzfahrtschiff verreisen. Ein Sabbatical nehmen. Ein schnelles Auto fahren. Oder eine Eigentumswohnung kaufen. Das sind große Träume, die Frauen haben. Aber sie kosten. Unrealistisch müssen sie dennoch nicht sein. Wer nur mithilfe des Lebenspartners einen zufriedenstellenden Lebensstil für die Familie erreicht, ist abhängig. In diesem Beitrag soll es jedoch nicht darum gehen, wie Sie für mehr Gehalt verhandeln, sondern wie Sie für sich entscheiden, aus Ihrem verfügbaren Budget mehr zu machen und langfristig für den Ruhestand vorzusorgen. Wenn Sie das wollen, ist Ihre erste und wichtigste Entscheidung, sich selbst für Ihre Finanzen zu interessieren.
Glaubenssätze hinterfragen
Beruflich holen viele von Ihnen das Optimale für Ihre Praxis heraus, aber privat? Kennen Sie diese Glaubenssätze?
- Geld macht nicht glücklich.
- Eigentum verpflichtet.
- Einer hat den Beutel, der andere hat das Geld.
- Ich bin es nicht wert.
- Hätte ich mal was Ordentliches gelernt.
Kommen Ihnen diese Sätze bekannt vor? Vieles haben wir von unseren Vorfahren übernommen, oft ohne groß darüber nachzudenken. Aber ist das alles auch wahr? Prinzipiell oder für Sie persönlich? Hinterfragen Sie und finden Sie bessere Formulierungen. Die Einstellung zu Geld hat viel mit Selbstwirksamkeit zu tun. Wer selbstwirksam ist, weiß genau, was einem selbst wichtig ist. Tauschen Sie sich mit Gleichgesinnten im geschützten Rahmen dazu aus. Viele alleinerziehende Kolleginnen sind Finanzgenies und kennen manche Tricks, damit am Ende des Monats noch Geld da ist und nicht umgekehrt. Es gibt auch Finanzberatungen und/oder -Coachings speziell für Frauen, die Sie im Internet finden.
Klarheit schaffen
Wer weniger Geld als andere zur Verfügung hat, muss nicht unglücklich sein. Es kommt darauf an, bewusst(er) finanzielle Entscheidungen zu treffen. Und nicht über die eigenen Verhältnisse zu leben. Shoppingtouren aus Frustration machen nur kurz glücklich. Viele Menschen haben jede Menge Versicherungen und zahlen jeden Monat viel für bestehende Verpflichtungen. Haben Sie einen Überblick? Wissen Sie, welche Gesellschaft wann wie viel wofür abbucht? Prüfen Sie regelmäßig, ob alle Verträge noch sinnvoll und aktuell sind. Gleiches gilt für Verbraucherverträge wie für Telefon, Mobilfunk, Internet oder Zeitschriften.Steht eine Finanzentscheidung an, nutzen Sie Vergleichsportale und wählen Sie das für Sie passende Angebot. Das muss nicht immer das günstigste sein. Schauen Sie sich auch Erreichbarkeiten der Anbieter, Vertragsbedingungen, vor allem Kündigungsfristen und Bewertungen an.
Die Rente ist sicher?
Ist ja noch lange hin bis zum Ruhestand, denken Sie vielleicht. Wer seine zu erwartende Rente kennt, weiß, dass das schwierig wird – wenn man nicht geerbt hat oder auf sonstigen Wegen zu Vermögen gekommen ist. Die persönliche Renteninformation wird ab dem 27. Lebensjahr jährlich von der Deutschen Rentenversicherung schriftlich mitgeteilt. Aus ihr ist zu entnehmen, wie viele Rentenansprüche Sie erworben haben, wie hoch Ihre Altersrente voraussichtlich sein wird und wie viel Rente Sie bekommen würden, wenn Sie erwerbsgemindert oder erwerbsunfähig werden.
Es kann sich lohnen, sich von der Deutschen Rentenversicherung zu den eigenen Rentenansprüchen und Wartezeiten beraten zu lassen. Das geht heute auch per Telefon oder Video. Unabhängig davon können Sie einen Online-Check zum Thema Altersarmut machen, z. B. hier. Dauert nur wenige Minuten und hat schon mancher Frau die Augen geöffnet.
Mehr zu arbeiten ist allerdings für die wenigsten Frauen eine Option. Ihre Doppelbelastung ist schuld, erklärt das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der Hans-Böckler-Stiftung.
Seriöse Informationen finden
Ob Sie Lotto spielen, Designertaschen als Wertanlage sammeln oder „auf das ganz große Ding“ hoffen, ist Ihre persönliche Entscheidung. Ihre Finanzen strukturiert zu vermehren bedarf seriöser Informationen. Stellen Sie sich zuallererst diese Fragen: Wie viel Geld habe ich auf dem Konto? Ist dieses Konto mein eigenes oder ein gemeinsames Konto? Finanziell erfolgreiche Frauen haben ein eigenes Konto bzw. mehrere eigene Konten.
Zahlreiche Angebote sind auf die Vermittlung von Finanzwissen spezialisiert. Finanztip versendet wöchentlich einen kostenfreien Newsletter mit nützlichen, redaktionell geprüften Tipps. Es gibt spezielle Finanzmagazine für Frauen, z. B. finanzielle – mit kostenfreiem Newsletter. In den sozialen Medien finden Sie Finanz-Influencerinnen für Frauen.
Anlegen oder nicht?
Zinsen auf dem Girokonto sind mau, Sparbücher haben so gut wie ausgedient. Und doch haben viele Frauen Angst vor der Börse. An börsengehandelten Indexfonds, so genannten ETFs kommt man nicht vorbei, wenn man ernsthaft sparen will. Sparpläne können – je nach Bank – bereits ab 1 Euro angelegt werden. Sinnvoller ist es, mit mindestens 50 Euro monatlich zu starten. Die Streuung ist hier breiter, damit ist das Risiko geringer als beim Handel mit einzelnen Aktien. Bei Börsenschwankungen muss man nicht in Panik verfallen. Kurzzeitige Verluste regulieren sich in der Regel wieder.
Disziplin gehört dazu
Wer sich dafür interessiert, wie reiche Menschen reich geworden sind, findet jede Menge Literatur. Selfmade-Millionäre sind sehr diszipliniert. Sie verfolgen ihr Ziel konsequent, arbeiten (meist) viel und lassen sich nicht von spontanen Verlockungen ablenken. Dennoch verzichten sie nicht auf Genuss. Ob Sie noch Millionärin werden können, können Sie hier lesen und sich inspirieren lassen.
Ein nachhaltiger oder minimalistischer Lebensstil hilft auch zu sparen. Muss wirklich alles neu gekauft werden? Zudem machen kleine Beträge den Unterschied. Oder Sie versuchen es direkt mit der 5-Euro-Challenge. Bei Durchhaltevermögen bringt das ein hübsches Sümmchen zusammen. Der Wettbewerb geht auf die Überlegung zurück, die 5 Euro für einen coffee to go auf dem täglichen Arbeitsweg zu sparen und lieber zu Hause Kaffee zu trinken oder sich von dort mitzunehmen.
Aber lassen Sie sich nicht zusätzlich stressen. Ein guter Anfang, die eigenen Finanzen in den Griff zu bekommen, kann auch eine App wie Finanzguru sein oder das gute alte analoge Haushaltsbuch.
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