Neue Azubis finden durch Reels und Posts
In vielen Bundesländern beginnt in dieser Woche das neue Ausbildungsjahr. Doch noch ist es nicht zu spät, Auszubildende zu suchen und einzustellen. Zu beachten gilt dabei allerdings: Startet eine Auszubildende später mit der Ausbildung zur MFA, kann sich der Termin für die Abschlussprüfungen vom Sommer in 3 Jahren auf den Winter verschieben.
Aufgrund der für viele Praxen schwierigen Suche nach Auszubildenden entsteht leicht der Eindruck, dass nur noch wenige junge Menschen eine Ausbildung zur MFA machen möchten. Doch im vergangenen Jahr wurden laut dem Bundesinstitut für Berufsbildung immerhin 16.071 neue Ausbildungsverträge geschlossen. Es besteht also durchaus noch Interesse an diesem Berufsbild. Man muss diese Interessierten allerdings finden und richtig ansprechen.
Instagram und TikTok
Kaum ein Teenager lebt heute ohne die sozialen Medien, allen voran Instagram und TikTok. Was liegt also näher, diese als Kanäle für die Azubi-Anwerbung zu nutzen? Im Idealfall gibt es eine junge Kollegin in der Praxis, die mit dem Drehen und Einstellen sogenannter Reels (Kurzvideos) vertraut ist. Schlecht gemachte Reels bekommen von den Angehörigen der Generation Z schnell das Siegel „cringe“, was so viel wie seltsam oder merkwürdig bedeutet. Damit würde man also das Gegenteil von dem erreichen, wofür das Reel ursprünglich geplant war.
Wie geht´s richtig?
Positiv ist, dass es keiner großen Ausstattung bedarf, um Reels zu produzieren. Ein gutes Smartphone reicht für den Anfang. Wer es etwas professioneller angehen lassen möchte, investiert noch etwas Geld in ein Ringlicht und eine Grafik-Software wie z. B. Canva.
Es ist weder nötig, das Praxisteam noch die Räumlichkeiten groß herauszuputzen. Denn Reels sollen den ganz normalen Praxisalltag zeigen.
Auch wenn es viel zu erzählen gibt: Viele kurze Reels sind besser als wenige lange. Die Aufmerksamkeitsspanne der jungen Menschen ist durchschnittlich eher kurz. Am erfolgreichsten sind Videos, die etwa 7 bis 15 Sekunden dauern. Daher heißt es, schnell auf den Punkt zu kommen.
Lassen Sie die verschiedenen Praxismitarbeiter zu Wort kommen, gerne auch Patienten, sofern diese das wollen. Alle Personen, die gezeigt werden, müssen eine Einverständniserklärung unterschreiben. Niemand darf ohne Information über die Veröffentlichung beteiligt werden.
Besonders interessant sind für zukünftige Azubis die Erfahrungen und der Berufsalltag einer derzeitigen Auszubildenden. Doch es sollte nicht nur um die Vermittlung reiner Informationen gehen. Die Inhalte dürfen ruhig auch mal lustig sein und das Praxisteam beispielsweise im Pausenraum oder bei der Weihnachtsfeier zeigen. Passende Texte und Musik runden ein Reel ab.
Ein Auftritt in den sozialen Medien ist kein Selbstläufer. Je häufiger Reels eingestellt und gelikt werden, umso mehr Chancen hat man, von eventuellen Ausbildungskandidaten gesehen zu werden.
Es muss nicht immer Bewegtbild sein
Zwar haben Reels hohe Zugriffszahlen auf TikTok und Instagram. Doch nicht jede Praxis verfügt über die Kompetenz und Zeit, sich damit zu befassen. In dem Fall kann man die sozialen Medien trotzdem nutzen und beispielsweise den eigenen Kanal regelmäßig mit Fotos bestücken. Auch hier sind Szenen aus dem Berufsalltag gefragt, die man in der dazugehörigen Beschreibung erklären kann. Dazu gehört unbedingt der Aufruf, sich als MFA-Azubi in der Praxis zu bewerben. Kontaktdaten nicht vergessen!
Auch über Messenger-Dienste wie WhatsApp und Snapchat können kompakte Aufrufe zur Bewerbung unkompliziert weiterverschickt werden. Dafür ist oft nur ein aussagekräftiges Bild mit einer dementsprechenden Beschriftung notwendig. Jeder im Praxisteam kann dieses dann z. B. in seinen WhatsApp-Status einstellen und somit im Bekanntenkreis verbreiten.
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