

Masernausbruch in den USA

Bisher war der US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. als Impfgegner bekannt. Doch nachdem das texanische Gesundheitsministerium am Freitag von 59 gemeldeten Fällen binnen 3 Tagen berichtete, befürwortet er US-Medien zufolge aktuell die Impfung. Besonders Eltern sollten darüber nachdenken, ihre Kinder so zu schützen, da zuletzt 2 Kinder an Masern-Infektionen gestorben waren. Kennedy hatte die Absicht bekundet, an der Beerdigung des kürzlich verstorbenen Kindes teilzunehmen.
Schwache Impfquoten, viele Fälle
Seit Ende Januar gab es in Texas bis jetzt über 480 Fälle. In den gesamten USA sind es laut Seuchenschutzbehörden über 600 Fälle. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr wurden nur 285 Fälle gemeldet. Auch der Bundesstaat New Mexico ist überproportional stark von der Masernwelle betroffen und wird nun von den Behörden u. a. durch Impfstofflieferungen unterstützt. Landesweit soll die Impfquote in den USA etwa 90 % betragen, doch in Texas liegt sie wohl in manchen Regionen deutlich niedriger. Dies wird auf persönliche und religiöse Überzeugungen der dort lebenden Menschen zurückgeführt.
Die Lage in der EU
Auch für die Europäische Union (EU) wurden laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für das Jahr 2024 rund doppelt so viele Masernfälle gemeldet wie 2023. Damit ist es die höchste Zahl seit 1997. Am häufigsten erkranken Kinder unter 5 Jahren. Insgesamt wurden 38 Todesfälle gemeldet.
Rumänien hatte 2024 mit 30.692 die höchsten Fallzahlen, gefolgt von Kasachstan mit 28.147 Fällen. In Deutschland wurden bis Ende September 2024 laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) 553 Masernfälle gemeldet.
Zwar stiegen die Impfquoten in der EU nach einem Tief während der Corona-Pandemie europaweit wieder deutlich an, doch je nach Region wurden die früheren Impfquoten noch nicht wieder erreicht. Der WHO-Regionaldirektor für Europa appellierte an die Regierungen, weitere Anstrengungen zu unternehmen, die ungeimpften Bevölkerungsgruppen zu erreichen. 2023 verpassten in der gesamten EU rund 500.000 Kinder ihre erste Masernimpfung, die üblicherweise in Kombination mit dem Vakzin gegen Mumps und Röteln verabreicht wird. In Deutschland liegt die Impfquote laut WHO bei 93 %.
Nach wie vor gehörten die Masern zu den ansteckendsten und gefährlichsten Infektionskrankheiten weltweit.
Aktualisierte Empfehlungen zu Reisen
Kurz vor dem Beginn der Hauptreisezeit hat die Ständige Impfkommission (STIKO) zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit (DTG) die Empfehlungen zu Reiseimpfungen bzw. Vorsorgemaßnahmen gegen bestimmte Infektionen aktualisiert bzw. bestätigt.
- Schlagzeilen machte im vergangenen Jahr die hohe Zahl gemeldeter Dengue-Fälle weltweit. Sie hatte sich mehr als verdoppelt (2023: 5 Mio. Fälle zu 2024: 14 Mio. Fälle). Empfohlen wird Reisenden daher ein hochwirksamer Mückenschutz, der auch noch bis zu 14 Tage nach der Reiserückkehr verwendet werden sollte, um autochthone Infektionen durch eingeschleppte Mücken zu vermeiden.
- Die Impfstoffe Havrix 720 und VAQTA Kinder 25E sollen Kinder im Alter zwischen 1 und 15 Jahren schützen, wenn sie in Hepatitis-A-Gebiete reisen. Dazu zählen viele afrikanische, aber auch südamerikanische Länder. Aus den Empfehlungen entfernt wurde dagegen AVAXIM Junior. Für Jugendliche über 15 Jahre und Erwachsene kommen Havrix 1440, AVAXIM und VAQTA 50E in Frage oder einer der verfügbaren Kombinationsimpfstoffe.
MT
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