Krebserkrankungen steigen – Hausarztpraxen wichtige Ansprechpartner
Bis zum Jahr 2050 rechnet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit einem Anstieg der Krebsneuerkrankungen um 77 % im Vergleich zu den Zahlen im Jahr 2022, so berichtet das Ärzteblatt. „Es ist zu beachten, dass der Anstieg der Krebsfälle mit dem exponentiellen Bevölkerungswachstum und der Verbesserung der Lebenserwartung zusammenhängt“, betonte Eduard Teixidor, Katalanisches Institut für Onkologie, Universitätskrankenhaus Dr. Josep Trueta in Girona. Schlüsselfaktoren seien u. a. Rauchen, Alkohol, Adipositas und Luftverschmutzung.
In Deutschland ist Krebs im Jahr 2022 mit 231.500 Fällen die zweithäufigste Todesursache geblieben, so das Statistische Bundesamt. Lungen- und Bronchialkrebs war die häufigste krebsbedingte Todesursache, dahinter folgen Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs. Doch es gibt auch gute Nachrichten: durch Prävention, Vorsorge und angepasste Therapien steigen die Chancen, eine Krebserkrankung zu überleben, immer weiter.
Bessere Behandlung durch gelungene Kommunikation
Wie wichtig bei einer Krebserkrankung eine gute Kommunikation zwischen Fachärzten wie den Onkologen und den hausärztlichen Praxen ist, verdeutlicht ein Artikel in der Ärztezeitung. Rund 4,5 Mio. Menschen leben in Deutschland mit oder nach einer Krebserkrankung. Auch, nachdem die akute Phase überstanden ist, benötigen sie oft aufgrund von physischen oder psychischen Folgen eine enge Betreuung. „In der Therapiephase gehört die Führung in die Hand des Onkologen. Aber bei fortgeschrittener Krebserkrankung, bei dem nicht die Systemtherapie, sondern eher die heimatnahe, palliativmedizinische Versorgung im Vordergrund steht, übergeben wir den Staffelstab oft an die Hausärzte, das ist gute gelebte Praxis“, sagt Professor Christian Brandts, Direktor des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen (UCT) am Universitätsklinikum Frankfurt. Die hausärztlichen Praxen seien dann z. B. für die Blutdruckkontrolle und die regelmäßigen Laborwerte zuständig, aber auch für das Medikamentenmanagement, etwaige Nebenwirkungen und die seelische Betreuung. Je besser die Abstimmung unter den behandelnden Ärzten, desto gelungener die Versorgung. Wie so oft im Gesundheitswesen steht jedoch vor allem der Zeitmangel einer optimalen Absprache, wie z. B. durch regelmäßige Videokonferenzen mit allen behandelnden Ärzten, Patienten und Angehörigen entgegen.
Die qualifizierte Überweisung
Ein einfacher, aber effektiver Beitrag kann eine qualifizierte Überweisung sein. Für fachärztliche Praxen oder Kliniken ist es hilfreich, wenn der Hausarzt z. B. nicht nur „unklare Anämie“ auf die Überweisung schreibt, sondern genauere Angaben wie Informationen über Gewichtsverlust, Infekte oder andere vorhandene Symptome macht. Da der hausärztliche Patientenkontakt häufig bereits über Jahre besteht, kommunizieren Patienten dort in der Regel ausführlicher und vertrauensvoller ihre Beschwerden und Sorgen. Diese wichtigen Informationen sollten keinesfalls auf dem Weg zwischen den Behandlern verloren gehen.
Höhere Vergütung für Krebsregistermeldung
Seit dem 1. Februar 2024 hat sich für Arztpraxen die Vergütung für eine Meldung an die klinischen Krebsregister erhöht. So stieg z. B. die Vergütung für Therapie- und Abschlussdaten von 5,00 auf 9,00 Euro, die Meldung der Diagnosestellung eines Tumors nach hinreichender Sicherung von 18,00 auf 19,50 Euro und die Meldung eines histologischen, labortechnischen oder zytologischen Befunds von 4,00 auf 4,50 Euro.
Arztpraxen und Krankenhäuser sind dazu verpflichtet, bestimmte Daten ihrer Tumorpatienten an die Krebsregister zu melden. Dadurch soll die Behandlung von Krebserkrankungen verbessert werden. Die Vergütung dafür wurde nun seit 2015 erstmalig angepasst.
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