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Kinder infizieren sich nicht so leicht mit Coronavirus

Wenn Kinder ihre Großeltern begrüßen, kann es stürmisch zugehen. Eine dicke Umarmung für Opa, ein kräftiger Schmatzer auf Omas Wange sind ihnen während der Pandemie allerdings untersagt. Doch möglicherweise übertragen Kinder und Jugendliche COVID-19 längst nicht so schnell wie befürchtet.

Kinder infizieren sich nicht so leicht mit dem Coronavirus und entwickeln seltener Symptome als Erwachsene. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie aus den Niederlanden, die nicht in deutscher Übersetzung vorliegt. Die Forscher hatten 54 Familien, in denen sich ein Mitglied mit dem Coronavirus infiziert hatte, untersucht. Sie werteten die Daten von 67 Erwachsenen und 107 Kindern aus.

Vor allem Kinder unter zwölf Jahren infizierten sich deutlich seltener mit dem Virus als ihre älteren Geschwister und Eltern. Das könnte für die Theorie sprechen, dass das kindliche Immunsystem Sars-CoV-2 besser bekämpft als das Immunsystem älterer Personen.

Ergebnisse decken sich mit Drosten-Studie

Die niederländischen Forscher untersuchten mithilfe von Rachenabstrichen auch die Menge an Viren. Sie stellten fest, dass Kinder etwa ebenso viele Viren ausscheiden wie Erwachsene. Zu diesem Schluss war auch der Berliner Virologe Christian Drosten in seiner viel diskutierten Studie gekommen. Aus diesem Ergebnis lässt sich schließen, dass Kinder so ansteckend sein könnten wie Erwachsene. Allerdings fanden die niederländischen Forscher in einem zweiten Schritt heraus, dass Kinder das Virus seltener übertragen.

Einschulung mit Oma und Opa?

Obwohl Unsicherheiten bleiben und das Virus noch lange nicht gut erforscht ist, lassen diese Ergebnisse für das öffentliche und soziale Leben hoffen. Der Schulbetrieb könnte nach den Sommerferien wieder halbwegs normal starten. Auch Großeltern würden sich über regelmäßige Besuche ihrer Enkel freuen – vielleicht noch ohne Schmatzer.  

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