Gesundheitsverbände wünschen Dialog über Corona-Impfpflicht für bestimmte Berufe
In ihrer gemeinsamen Erklärung stellen die Gesundheitsverbände fest, dass sofort gehandelt werden muss, um die rasante Ausbreitung des Corona-Virus in Deutschland einzudämmen. Deshalb heißt es: „Wir begrüßen die aktuelle Stellungnahme des Deutschen Ethikrates, in der er die Bundesregierung auffordert, kurzfristig die Einführung einer berufsbezogenen Impfpflicht zum Schutz besonders vulnerabler Menschen in Einrichtungen des Gesundheitswesens zu prüfen.“ Zu den Unterzeichnern des Appells gehören:
- Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V.
- Bundesärztekammer
- Deutscher Pflegerat e.V.
- Bundespflegekammer e.V.
- Verband medizinischer Fachberufe e.V.
Sollte die Impfpflicht kommen, wollen die Verbände sie unterstützen
Die Verbände fordern also zum jetzigen Zeitpunkt nicht die Impfung für alle, die im Gesundheitswesen arbeiten. Doch sie wünschen sich einen breiten Dialog über diese schwierige Frage. Davon erhoffen sie sich, dass eine spätere Entscheidung für oder gegen die Impfpflicht gut begründet wird und dass die Impfpflicht – wenn sie denn kommt – auf Akzeptanz stößt. Mit Blick auf die Zukunft schreiben sie zudem: „Sollte die Politik auf Basis dieser Stellungnahme des Ethikrates eine Impfpflicht für bestimmte Einrichtungen und Berufsgruppen einführen, werden wir dies unterstützen und uns an der Umsetzung beteiligen.“ Mit anderen Worten: Beschließt die Politik die Impfpflicht in nächster Zeit, wird auch der Verband medizinischer Fachberufe ungeimpfte MFAs dazu auffordern, sich impfen zu lassen.
Arzneimittel gegen COVID-19
Auch Medikamente könnten der Pandemie die Spitze nehmen. Während im Augenblick alle auf steigende SARS-CoV-2-Infektionszahlen schauen, wurde in Europa die Antikörper-Therapie des Unternehmens Celltrion zugelassen. Die Infusion mit dem Namen Regdanvimab ist für die Behandlung von Erwachsenen mit COVID-19 vorgesehen, die keine zusätzliche Sauerstoffzufuhr benötigen. Außerdem sollen die Patienten keinem erhöhten Risiko für einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf unterliegen.
Auch das Unternehmen Pfizer forscht an einem Medikament. Die Studien zu einer Corona-Pille sind dem Unternehmen zufolge vielversprechend. Die Arznei soll verhindern, dass das Virus sich im menschlichen Körper vermehrt. Wichtig sei, das Medikament früh einzunehmen, am besten in den ersten drei Tagen der Infektion. Die Pille sei allerdings kein Ersatz für die Impfung. Sie ist für ältere Menschen und Risikopatienten gedacht, um sie vor einem schweren Verlauf zu schützen. Ob es das Medikament bald in Deutschland geben wird, hängt von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA ab. Wenn sie es für wirksam hält, könnte es zügig zugelassen werden.
© 2024 PKV Institut GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Sämtliche Texte und Bilder in unserem Online-Magazin sind urheberrechtlich geschützt. Bitte beachten Sie, dass auch dieser Artikel urheberrechtlich geschützt ist und nur mit schriftlicher Genehmigung des PKV Instituts wiederveröffentlicht und vervielfältigt werden darf. Wenden Sie sich hierzu bitte jederzeit unter Angabe des gewünschten Titels an unsere Redaktionsleitung Silke Uhlemann: redaktion(at)pkv-institut.de. Vielen Dank!
Qualitätsmanagement
Werden Sie zur Qualitätsmanagementbeauftragten und machen Sie Ihre Praxis effizienter – flexibel neben dem Beruf!