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Gesundheit lässt sich messen und fördern – mit dem Spinnennetz-Diagramm

Das von der niederländischen Allgemeinmedizinerin Dr. Machteld Huber entwickelte Beratungskonzept „Positive Gesundheit“ wird in den nächsten 3 Jahren in Deutschland erprobt. In das Forschungsprojekt sind 15 hausärztliche Praxen in Deutschland eingebunden.

Fast 20 % der Patientenanliegen in hausärztlichen Praxen betreffen gesundheitsförderliches Verhalten. Prävention soll und muss in der zukünftigen Gesundheitsversorgung wichtiger werden. Ein Rezept, wie das in der Praxis nachhaltig funktionieren kann, gibt es jedoch in Deutschland noch nicht.
 

Positive Health Innovation nach niederländischem Vorbild

Der Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) fördert das Projekt „Positive Health Innovation“ deshalb mit 2,5 Millionen Euro über drei Jahre. Vorbild ist ein vor über 10 Jahren von der niederländischen Allgemeinmedizinerin Dr. Machteld Huber entwickeltes Beratungskonzept. Deren vielversprechender Ansatz zur Gesundheitsförderung in der hausärztlichen Praxis und anderen medizinischen Einrichtungen trug dazu bei, dass sich der Fokus von Symptomen und Beschwerden auf die Ressourcen der Patientinnen und Patienten verlagerte.
 

Erprobung in 3 regionalen Gesundheitsnetzen der Primärversorgung

Ein Forscherverbund unter Leitung des Instituts für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung der Universität Witten/Herdecke untersucht nun, wie sich das Konzept „Positive Health“ auf hausärztliche Praxen in Deutschland übertragen lässt. Beteiligt sind die Universitäten Duisburg-Essen, Heidelberg, Düsseldorf, Bochum und Köln, in Kooperation mit dem niederländischen Institute for Positive Health, dem internationaler Trainings- und Implementierungspartner „Positive Health International“ sowie mit Positive Gesundheit Deutschland e. V. und dem Dachverband Salutogenese e. V.

Geplant ist die Weiterentwicklung des Positive Health-Konzepts in 3 regionalen Gesundheitsnetzen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz und die Erprobung mit 15 hausärztlichen Praxen. Ziel ist, das Konzept in die Regelversorgung zu überführen.
 

Gesundheit lässt sich messen – mit dem Spinnennetz-Diagramm

6 Dimensionen spielen eine Rolle bei der Einschätzung der eigenen Gesundheit:

  • Körperliche Funktion
  • Mentales Wohlbefinden
  • Alltagskompetenz
  • Gesellschaftliche und soziale Teilhabe
  • Sinn
  • Lebensqualität

(Quelle: https://positivehealth-international.com/)
 

Zu jeder Dimension werden kurze Fragen beantwortet. Die Punkte zwischen 0 und 10 werden in ein Spinnennetz-Diagramm eingetragen. Die Darstellung regt die Selbstreflexion an, unterstützt gesundheitsfördernde Eigenaktivitäten und kann Personen effektiver medizinisch und psychosozial unterstützen. Online-Vorlagen stehen für Kinder, Teenager und Erwachsene in Niederländisch, Englisch und Deutsch zur Verfügung. 

Den (englischen) Test können Sie selbst online durchführen: Meine Positive Gesundheit für Erwachsene. Die Übersetzung ins Deutsche lässt sich im Browser einstellen.
 

Die Rolle der MFA bei Positive Health

Für das zu strukturierte und diagnoseübergreifende Beratungskonzept sollen ärztliche und pflegerische Fachkräfte ein Netzwerk bilden. Diese besprechen zunächst die körperlichen, psychosozialen und gesundheitsfördernden Faktoren der jeweiligen Patientinnen und Patienten.

Anschließend erhalten auch MFAs Koordinierungs- und Beratungsfunktionen. Zudem sollen regelmäßige Treffen die Arbeitskultur im Team nachhaltig verbessern. Eine Gesundheitsfachkraft kümmert sich darum, geeignete lokale Programme zur Gesundheitsförderung und/oder digitale Anwendungen zu identifizieren und die Patientinnen und Patienten entsprechend zu beraten, heißt es in der Projektbeschreibung. Im Rahmen des mehrschrittigen Entwicklungs- und Evaluierungsprozesses sollen Interviews mit Betroffenen, Hausärztinnen und Hausärzten sowie MFAs und Sozialarbeitenden durchgeführt werden.

Wer in Deutschland das Positive Health-Konzept schon anwendet, sehen Sie auf dieser Karte: Positive Health-Konzept in Deutschland.

Zum Weiterlesen empfiehlt sich das 2023 veröffentlichte Handbuch Positive Gesundheit in der Hausarztpraxis. Gemeinsam an einer sinnvollen Versorgung arbeiten.

 

DM

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