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Gesund durch den Ramadan

Am 1. März begann für viele gläubige Musliminnen und Muslime wieder der Ramadan. Doch für einige Menschen stellt das lange Fasten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang eine besondere Belastung dar.

Erhält der Körper über viele Stunden keine Nahrung, fehlt ihm die Energiezufuhr. Er beginnt nach einigen Stunden, selbst Glukose zu bilden. Dafür geht er an die gespeicherten Kohlenhydrate, dann an die Fettreserven und zum Schluss an die Proteine. Während diese Stoffe in Energie umgewandelt werden, können sich auch bei gesunden Menschen Symptome wie Heißhunger, Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsprobleme und Gereiztheit zeigen. Meistens legen sich die Beschwerden bei Flüssigkeits- und Nahrungszufuhr. 
 

Chronisch krank durch den Ramadan

Menschen, die an einer chronischen Krankheit leiden, müssen mitunter die Zeit des Fastens etwas anpassen, vorbereiten oder sogar aussetzen. Bei bekannten Vorerkrankungen können Sie als Praxisteam Ihre betroffenen Patientinnen und Patienten auch noch einmal explizit darauf hinweisen.

  • Diabetes- und Nierenkranke
    Besonders starke Auswirkungen hat das Fasten während des Ramadans auf Menschen mit Diabetes. Mit diesem Thema hat sich die International Diabetes Federation (IDF) beschäftigt und eine Leitlinie erstellt. Sie versorgt medizinisches Personal wie MFAs mit Hintergrundinformationen und Empfehlungen, die sie an ihre Patientinnen und Patienten weitergeben können. 
    Nicht fasten sollten laut der Leitlinie u. a. Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1, akut Erkrankte, Dialysepatientinnen und -patienten, Diabetiker und Diabetikerinnen mit häufig auftretender Hypoglykämie. Ebenso Personen mit Nierenerkrankungen und Frauen mit Gestationsdiabetes ohne Insulintherapie. Gut eingestellte Typ-2-Diabetikerinnen und -Diabetiker können dagegen nach Rücksprache mit ihrem Arzt am Fasten teilnehmen.
  • Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen
    Inwieweit das Fasten für Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen möglich ist, sollte mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin besprochen werden. Im Gespräch mit der Deutschen Herzstiftung rät Professor Hans Hauner, Leiter des Instituts für Ernährungsmedizin am Klinikum rechts der Isar in München: „Herzpatienten sollten auf Null-Diäten verzichten. Man darf nicht vergessen, dass sich beim Fasten die Nährstoffzufuhr massiv verändert.“ Zu wenig Kalium könne beispielsweise bei Herz-Patientinnen und -Patienten mit Herzrhythmusstörungen eben solche auslösen. Ein Kompromiss könnte eine geringere Kalorienzufuhr von etwa 500 bis 800 kcal pro Tag sein. Menschen mit Herzinsuffizienz sollten dagegen komplett auf das Fasten verzichten. 
  • Personen mit neurologischen und systemischen Erkrankungen
    Menschen mit Erkrankungen wie Migräne, Multipler Sklerose, Rheuma oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen reagieren mitunter sehr empfindlich auf eine veränderte Ernährungsweise. Aufgrund mangelnder Energiezufuhr können sich Symptome verstärken oder neu auftreten. Eine Rücksprache mit der behandelnden Arztpraxis ist auf jeden Fall ratsam.
  • Schwer erkrankte Patientinnen und Patienten
    Menschen, die an Leiden wie Krebserkrankungen, Epilepsie, ALS oder Parkinson erkrankt sind, sollten auf das Fasten verzichten. Der Körper benötigt zur Aufrechterhaltung der Funktionen und Heilung viel Energie. Wird ihm diese nicht zugeführt, können massive gesundheitliche Auswirkungen die Folge sein. 

 

Medikamenteneinnahme in der Fastenzeit

Da auch während des Ramadans die Gesundheit an erster Stelle steht, sollten wichtige Medikamente während der Fastenzeit weiterhin eingenommen werden. Bei einigen ist die Verschiebung in die Morgen- oder Abendstunden möglich. Dies sollte mit der Ärztin oder dem Arzt besprochen werden. 
 

Kinder und Jugendliche

Kindern steht es bis zur Pubertät frei, sich am Fasten zu beteiligen. Gerade im Wachstum oder der Pubertät befindliche Kinder reagieren mitunter mit gesundheitlichen Problemen auf mangelnde Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr. Bei Anzeichen von Schwäche, Schwindel oder Unterzuckerung sollte das Fasten abgebrochen werden.
 

Schwangere und Stillende

Schwangere sind vom Fasten befreit, wenn gesundheitliche Risiken für Mutter oder Kind bestehen. Falls sie dennoch fasten möchten, sollte die werdende Mutter regelmäßig Flüssigkeit zu sich nehmen und nährstoffreiche Lebensmittel wählen. Stillende Frauen sollten ebenfalls ausreichend trinken, um die Milchproduktion nicht zu gefährden.

 

MT

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