Frauen im Gesundheitswesen häufiger von Burn-out bedroht
Insgesamt werteten die Forscher 71 Studien aus 26 Ländern mit 125.000 Teilnehmenden aus, wie das Ärzteblatt meldet. Die größte der untersuchten Studie stammte mit mehr als 54.000 Pflegenden aus den USA, weitere u. a. aus Kanada, China, Japan und Deutschland.
Die Studien zeigten deutlich, dass Frauen in Gesundheitsberufen weltweit häufiger unter Stresssymptomen und Bur-nout leiden als ihre männlichen Kollegen. Dazu zählten Ärztinnen, Psychiaterinnen, Krankenpflegerinnen und Sozialarbeiterinnen. Dies sei auf die Belastung zurückzuführen, dass Frauen nach wie vor einen Großteil der Heim- und Familienarbeit leisten. Dieser Druck könne laut Leigh Frame, stellvertretende Direktorin am Resiliency & Well-being Center an der George Washington University School of Medicine and Health Sciences, toxische Ausmaße annehmen und zu Stress, beruflichem Burn-out, Depressionen, Angstzuständen und sogar Suizidgedanken führen.
Im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen betreuten weibliche Gesundheitskräfte häufiger Erkrankte mit komplexen medizinischen Problemen. Das erfordere mehr Zeit und Energie, was den Stress deutlich erhöhe. Dazu trage auch eine schlechte Work-Life-Balance und mangelnde Autonomie am Arbeitsplatz bei.
Was könnte die Situation verbessern?
- Ein stärker unterstützendes und flexibles Arbeitsumfeld
- Support bei der beruflichen Entwicklung
- Unterstützende Netzwerke und mehr Achtsamkeit, beispielsweise durch Yoga oder Meditation, ausgewogene Ernährung und guten Schlaf
Die Autoren betonen, dass auch die Arbeitgeber Lösungen entwickeln sollten, um Burn-out am Arbeitsplatz zu verhindern.
Auch Sport hat eine positive Wirkung auf die Seele
Darüber hinaus tragen Sport und Bewegung viel zu einem gesunden Lebensstil bei und wirken sich positiv auf die Psyche aus. Wie nun eine US-Analyse herausgefunden hat, müssen Frauen dafür sogar weniger Zeit investieren als Männer. „Frauen können aus jeder Minute moderater bis intensiver sportlicher Aktivität mehr für ihre kardiovaskuläre Gesundheit herausholen als Männer“, berichtete Co-Hauptautorin Martha Gulati, Direktorin der präventiven Kardiologie in der Abteilung für Kardiologie am Smidt Heart Institute des Cedars-Sinai Medical Centers in Los Angeles. 400.000 Erwachsene im Alter von 27 bis 61 Jahren hatten Angaben zu ihrer körperlichen Aktivität in der Freizeit gemacht. Die Häufigkeit, Dauer, Intensität und Art der körperlichen Aktivität wurden je nach Geschlecht ausgewertet und in den Kontext ihrer Sterblichkeit im Allgemeinen und kardiovaskulär-bedingten Sterblichkeit ausgewertet.
Bestätigt wurde, dass Menschen, die sich regelmäßig körperlich betätigten, das individuelle Sterberisiko reduzieren könnten. Sportliche Frauen senkten ihre kardiovaskulären Risiken allerdings effektiver als Männer. In der weiblichen Kohorte mit sportlichen Freizeitaktivitäten war die Wahrscheinlichkeit, aus irgendeinem Grund zu sterben, um 24 % geringer als bei Männern mit 15 %.
Während Männer den maximalen Überlebensvorteil (15 %) mit etwa 5 Stunden Bewegung pro Woche erreichten, konnten Frauen das gleiche Niveau durch nur 2,5 Stunden pro Woche erzielen.
„Nichtsdestotrotz profitierten Frauen von einem noch längeren Training gesundheitlich noch stärker und erreichen bei über 300 Minuten pro Woche ihren maximalen Überlebensvorteil (24 %)“, ergänzte Gulati.
Beim Muskelaufbautraining, wie z. B. Gewichtheben, waren die Verhältnisse ähnlich. Männer erzielten bei muskelstärkenden Aktivitäten den höchsten Nutzen mit 3 Sitzungen pro Woche und Frauen mit nur einer einzigen Sitzung pro Woche.
Die Gründe vermuten die Autoren in geschlechtsspezifischen Unterschieden in den Muskelfasertypen und der metabolischen, kontraktilen sowie dynamischen Funktion der Muskelfasern. In physiologischen Studien hat man außerdem festgestellt, dass weibliche Personen während des Trainings eine größere Gefäßleitfähigkeit und Durchblutung aufweisen und über eine höhere Dichte an Kapillaren pro Skelettmuskeleinheit verfügen.
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