Die Schattenseiten des frühen Frühlings
Morgen, am 1. März, ist meteorologischer Frühlingsbeginn. Vor allem die Pollenallergiker merken aber schon seit einigen Wochen, dass die Natur aus dem Winterschlaf erwacht. Wie der Deutsche Polleninformationsdienst meldet, fliegen die Pollen bereits in hoher Intensität. Besonders Menschen, die auf Hasel und Erle, aber auch auf Eiben, Zypressengewächse, Pappeln oder Ulmen reagieren, spüren wahrscheinlich schon die ersten allergischen Symptome. Mit einer Pollen-App, z. B. von der Pollenstiftung, kann man täglich sehen, welche Pollen gerade unterwegs sind.
Schwere Zeiten für Allergiker
Pollenallergien sind weit verbreitet, rund 15 % der Erwachsenen leiden im Laufe des Lebens daran. Die häufigsten Symptome:
- Niesanfälle
- Juckende und angeschwollene Nasenschleimhäute
- Laufende Nase
- Juckende, gereizte und tränende Augen
- Juckender Rachenbereich
- Hautausschläge
- Erschöpfung und Müdigkeit
Durch die immer früher beginnende Pollensaison haben die Betroffenen mittlerweile nur noch wenige beschwerdefreie Monate im Jahr. Denn viele Allergiker reagieren nicht nur auf eine Pollenart allergisch, sondern zeigen bei mehreren Reaktionen. Es gibt eine Vielzahl von frei verkäuflichen Antihistaminika in Form von Tabletten, Nasensprays oder Augentropfen in den Apotheken zu kaufen. Patienten, die es besonders schwer erwischt hat, können sich einer Hyposensibilisierung (auch Desensibilisierung) beim Allergologen unterziehen.
Gute Bedingungen für Zecken
Über die milden Temperaturen freuen sich leider auch die Zecken. Sie sind mittlerweile fast das ganze Jahr aktiv. Das melden Forschende der Universität Hohenheim und vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München. Sie sehen für die Zukunft langfristig steigende Fallzahlen und eine hohe Dunkelziffer bei den Infektionen mit Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Als Risikogebiete gelten immer noch die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern, aber auch Österreich und die Schweiz. Nördlich davon gibt es deutlich weniger Fälle, allerdings steigen auch dort die Fallzahlen. Eine Impfung wird daher auch in Landkreisen mit geringerem Risiko empfohlen. Außerdem führen viele Urlaubsreisen in stärker betroffene Gebiete.
Infiziert man sich durch einen Zeckenbiss mit FSME, bleiben die meisten Menschen beschwerdefrei. Einige entwickeln allerdings ein bis zwei Wochen nach der Infektion grippeähnliche Symptome wie Kopfschmerzen, Fieber und Erbrechen. Nach einigen Tagen bessert sich der Zustand in der Mehrzahl der Fälle, die Erkrankung gilt dann als überstanden. Doch bei schweren Infektionen kommt es zu einer Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute oder des Rückenmarks. Dann flammen die Beschwerden verstärkt wieder auf, dazu können Ausfälle des Nervensystems, Schluck- und Sprechstörungen, Lähmungserscheinungen und starke Müdigkeit kommen. In sehr schweren Fällen kann die Infektion unbehandelt bis zum Tod führen.
Kriebelmücken vermehren sich
Auch die deutsche Kriebelmücken-Population könnte in Zukunft aufgrund des globalen Klima- und Landnutzungswandels zunehmen. Diese Prognose veröffentlichten jetzt Forschende der Goethe-Universität und des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums in Frankfurt am Main.
Der Biss einer Kriebelmücke kann bei Menschen verschiedene Reaktionen hervorrufen. Einige spüren lediglich einen leichten Juckreiz oder ein Kribbeln an der Bissstelle, während andere starke allergische Reaktionen entwickeln. Die Stiche können zu Schwellungen, Ödemen und Rötungen führen und sind oft schmerzhaft. Kriebelmücken können auch Überträger von Infektionskrankheiten sein. Dazu gibt es für Deutschland jedoch noch keine aktuellen Zahlen oder Daten.
Als Vorbeugung gegen Kriebelmücken sollte man, besonders in den Morgen- und Abendstunden, langärmelige Kleidung tragen. Auch insektenabweisende Sprays können helfen. Stiche kann man mit Gels und Lotionen gegen Insektenstiche behandeln und notfalls ein Antihistaminikum einnehmen.
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