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Diabetes im Kindesalter soll früher erkannt werden

Mehr Aufklärung, mehr Früherkennung von Diabetes bei Kindern. Das wollen Kinder- und Jugendärzte gemeinsam mit der Deutschen Diabetes Gesellschaft erreichen. Denn die Entwicklung ist besorgniserregend: Während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 verdoppelte sich die Zahl der Kinder mit einer lebensgefährlichen diabetischen Ketoazidose (DKA). Dann entgleist der Stoffwechsel, es herrscht absoluter Insulinmangel.

Wenn Kinder und Jugendliche immer wieder durstig sind, ständig zur Toilette müssen, Gewicht verlieren und dauernd müde sind, könnten sie unter Typ-1-Diabetes leiden. Diese vier Warnzeichen sollten Eltern ernst nehmen und deshalb ihren Kinderarzt aufsuchen. Leider ist das während der Coronapandemie viel zu selten der Fall. Allein im Frühjahr 2020 erlitten während des Lockdowns 238 Kinder in Deutschland eine DKA. Das waren doppelt so viele wie in den Jahren zuvor. Einer der Gründe: Die Eltern vermieden den Besuch beim Haus- oder Kinderarzt aus Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus.

Warnzeichen sind unbedingt zu beachten

Typ-1-Diabetes ist keine Alterserkrankung. Er kann Menschen in jedem Alter treffen. Im Kindesalter zählt er zu den häufigsten Stoffwechselerkrankungen. Um ihn früher zu erkennen, hat die Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie (AGPD) der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) gemeinsam mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) eine Aufklärungskampagne gestartet. Vor allem Praxisteams in Kinder- und Jugendarztpraxen, aber auch bei Hausärzten können diese Kampagne unterstützen. Informieren Sie Eltern über die vier wichtigsten Warnzeichen

  • ständiger Durst
  • häufiges Wasserlassen
  • Gewichtsabnahme und
  • andauernde Müdigkeit.


Weitere Anzeichen sind Übelkeit und Erbrechen, schnelle Atmung und ein säuerlicher Mundgeruch.

Aufklärung bewirkt viel Gutes

Eine gute Gelegenheit zur Aufklärung sind die U6 und U7a-Vorsorgeuntersuchungen. Dann sind die Kinder im ersten oder dritten Lebensjahr. Die DDG berichtet, dass Aufklärungskampagnen viel bewirken können. Je besser die Eltern informiert werden, desto eher kann Kindern mit Typ-1-Diabetes geholfen werden. Denn mit jedem Tag eines unerkannten Diabetes steigt das Risiko einer DKA, die später u.a. zu schwächeren Leistungen in der Schule führen kann. Sollten Kinder in ein diabetisches Koma fallen, muss sofort der Notarzt gerufen werden.

Zahlreiche Informationen für Eltern mit an Diabetes erkrankten Kindern gibt es bei Diabetes-Kids.

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