Aktuelle Studie: Viele MFAs sind hohem Stress ausgesetzt
In einer Studie wurde untersucht, was den Arbeitsalltag von MFAs besonders belastend macht, aber auch, welche Bereiche ihrer Tätigkeit sie als besonders positiv und motivierend erleben. Das Ergebnis: Insgesamt ist das Stress-Level unter MFAs außerordentlich hoch. Drei von vier MFAs stehen unter Stress.
Das sind die häufigsten Stressfaktoren
- Großer Zeitdruck bei hohem Patientenaufkommen
- Häufige unerwartete Unterbrechungen (Anliegen der Ärzte, Notfallpatienten, Technikprobleme, fehlende Materialien)
- Zwischenmenschliche Probleme im Team und auch mit dem Chef/der Chefin
- Zu wenig Anerkennung und Wertschätzung vom Vorgesetzten und von den Kolleginnen
- Zu geringe Würdigung ihres Berufes von Außenstehenden und der Gesellschaft
- Zu wenig Aufstiegsmöglichkeiten
- Arbeitsplatzsicherheit ist nicht immer gewährleistet
- Zu niedriges Gehalt
Fazit: MFAs haben laut Studie genauso viel Stress wie andere Berufsgruppen in medizinischen Berufen,
z. B. Ärzte und Pflegepersonal.
Was MFAs als positiv und motivierend erleben
So, wie eine schlechte Beziehung zu Kollegen und/oder Vorgesetzten zum Stressauslöser wird, empfinden MFAs umgekehrt ein gutes Teamklima und ein gutes Verhältnis zum Chef als sehr belohnend. Als besonders positiv und motivierend bewerten MFAs den jahrelangen vertrauensvollen Kontakt mit ihren Stammpatienten.
Mögliche Lösungsansätze zum Stressabbau
An den Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens wie hohes Patientenaufkommen und damit verbundene hohe Arbeitslast ist kurzfristig nichts zu ändern, so die Forscher. Ansatzpunkte, um Stress abzubauen, können deshalb nur ganz individuell in jeder Praxis selbst gefunden werden.
Folgende Bereiche sollte jedes Praxisteam selbstkritisch unter die Lupe nehmen und bei Bedarf Änderungen vornehmen:
- Praxisorganisation und Prozessabläufe
- Ausgewogene Verteilung der Aufgaben im Praxisteam
- Regelmäßige Teambesprechungen, in denen gemeinsame Lösungen für Probleme gefunden werden
- Förderung des Teamzusammenhalts
- Mehr Anerkennung durch Ärzte, Praxismanagerin, QMB in Form von positivem Feedback
- Auslegen von Informationsmaterial im Wartezimmer über die Arbeit von MFAs, um die gesellschaftliche Anerkennung der Berufsgruppe MFA auch nach außen zu erhöhen
- Weiterbildungen, faire Arbeitszeitregelungen
Dieser Beitrag stammt aus der aktuellen Ausgabe von Praxismanagement & QM aktuell für die Arztpraxis.
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