| Magazin

Winzige Aerosole verbreiten das Coronavirus

Die Schlagzeilen ähneln sich: Corona-Infektion nach dem Gottesdienst! Superspreader bei einer Chorprobe! COVID-19 wegen eines Barbesuchs! An all diesen Orten wird besonders laut gesungen und gesprochen. Das begünstigt die Ausbreitung der Corona-Pandemie. Grund dafür sind winzig kleine Partikel – die Aerosole.

 

Die Gefahr einer Tröpfcheninfektion gehört für Sie als MFA zum Berufsalltag. Eine Infektion über Aerosole ist jedoch noch viel tückischer. Denn wenn ein Patient diese kleinen, leichten Partikel aushustet, sinken sie nicht wie Tröpfchen zu Boden, sondern bleiben in der Luft.

Studien bestätigen Risiken

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass das Coronavirus auch über Aerosole übertragen wird. Sie können sich über mehrere Meter hinweg – im Zweifelsfall sogar durch einen ganzen Raum – in der Luft verbreiten. Atmet eine Person die kontaminierten Aerosole ein, hat das Virus ein neues Opfer gefunden. Darauf weisen verschiedene Studien hin. So fanden US-Forscher heraus, dass eine coronainfizierte Person pro Minute etwa tausend Aerosole ausstößt, die acht Minuten lang im Raum schweben. Die Berliner Charité bat sogar professionelle Opernsängerinnen ins Labor, um zu testen, wie weit Aerosole sich bei Gesang im Raum verteilen. Allerdings betrachtet eine Studie der Harvard Medical School die Infizierung über Aerosole eher als Ausnahme von der Regel. Es komme auf die Situation an. Auch diese Studie bestätigt, dass mehrere Menschen in geschlossenen Räumen eng beieinander sein müssen, damit das Virus sich über Aerosole übertragen kann.

Aerosole entstehen laufend

Schon wenn wir ausatmen, stoßen wir Aerosole aus. Wenn wir sprechen, sind es mehr. Beim lauten Singen oder Schreien sind es besonders viele. Während der Corona-Pandemie ist es daher ein guter Schutz, Räume häufig und gründlich zu lüften. Stoßlüften sorgt für den besten Luftaustausch. Restaurants und Schulen könnten zu regelmäßigem Lüften verpflichtet werden. Achten Sie darauf, die Fenster Ihrer Praxis regelmäßig zu öffnen – auch in den kommenden Herbst- und Wintermonaten.

Gefahren in Beruf und Freizeit

Politik und Wissenschaft haben die Gefahr der Verbreitung durch Aerosole inzwischen erkannt. Fitnessstudios müssen auf genug Abstand zwischen Kursteilnehmern achten, Discotheken und Clubs bleiben weiterhin geschlossen.

An Arbeitsplätzen wie Großraumbüros oder Schlachtbetrieben sind Belüftungssysteme möglicherweise der Grund für die Verbreitung des Virus, weil sie die Luft umwirbeln und so das Virus verbreiten. Auch in Flugzeugkabinen könnten Aerosole leichtes Spiel haben. Zwar verweisen die Flugzeughersteller und Fluggesellschaften auf moderne Belüftungssysteme, die immer für frische Luft sorgten. Doch sitzen die Passagiere sehr nah beieinander. Außerdem arbeitet die Lüftung nur im Flugbetrieb unter voller Last.

© 2024 PKV Institut GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Sämtliche Texte und Bilder in unserem Online-Magazin sind urheberrechtlich geschützt. Bitte beachten Sie, dass auch dieser Artikel urheberrechtlich geschützt ist und nur mit schriftlicher Genehmigung des PKV Instituts wiederveröffentlicht und vervielfältigt werden darf. Wenden Sie sich hierzu bitte jederzeit unter Angabe des gewünschten Titels an unsere Redaktionsleitung Silke Uhlemann: redaktion(at)pkv-institut.de. Vielen Dank!

Qualitätsmanagement

Werden Sie zur Qualitäts­management­beauftragten und machen Sie Ihre Praxis effizienter – flexibel neben dem Beruf!