Wenn Hausärzte gegen Corona impfen, könnte die Herdenimmunität im Sommer erreicht sein
Der Kampf gegen die Pandemie geht in eine wichtige Phase. Wenn niedergelassene Ärzte zusätzlich zu Impfzentren und mobilen Teams impfen, kann die Herdenimmunität in Deutschland schon im August erreicht werden. So die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). Für viele Menschen wäre das nach Monaten des Lockdowns eine riesige Erleichterung: Endlich wieder die ganze Familie sehen! Sogar Urlaub in Deutschland wäre bedenkenlos möglich.
Im 2. Quartal wird ausreichend Impfstoff erwartet
Allerdings will die Bundesregierung verhindern, dass Arztpraxen sich vergeblich vorbereiten und Patienten enttäuscht sind, weil Impftermine mangels Impfstoff doch nicht eingehalten werden können. Deshalb soll erst genug Impfstoff vorhanden sein, bevor in den Arztpraxen geimpft wird. Bisher sind es zwei Millionen Dosen pro Woche, die in den Impfzentren verimpft werden – zu wenig. Doch das könnte sich im zweiten Quartal ändern. Denn die Hersteller Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca haben große Lieferungen angekündigt. Außerdem könnten die Impfstoffe von Johnson and Johnson sowie Curevac bald auf dem europäischen Markt zugelassen sein. Bis dahin sollte auch die Vergütung der Ärzte für die Impfleistung geklärt sein.
Erzieherinnen und Lehrer gehören nun in Impfgruppe 2
Inzwischen fängt in einigen Bundesländern die Impfung der Gruppe 2, also der Personen mit hoher Priorität, an. Dazu gehören über 70-Jährige sowie Risikopatienten mit Demenz, schweren Depressionen, Krebs ohne gestopptes Tumorwachstum und chronischen Leber- und Nierenerkrankungen. Auch bestimmte Berufsgruppen zählen dazu, etwa Praxisteams mit erhöhtem COVID-19-Expositionsrisiko. Neu ist, dass nun auch Erzieherinnen und Lehrer aus Grund-, Sonder- und Förderschulen zur Gruppe 2 gezählt werden.
Die KBV hat ihr Schaubild zur Impfpriorisierung aktualisiert. Möglich, dass es in Zukunft noch häufiger angepasst werden muss. Die EU-Kommission stellt sich inzwischen auf eine jahrelange Impfkampagne ein, wie in der vergangenen Woche beim EU-Gipfel bekannt wurde.
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