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Weltalzheimer-Tag: Mit diesen 4 Tipps sinkt das Demenz-Risiko

Ob ein Mensch im Laufe seines Lebens an Alzheimer-Demenz erkrankt, hängt auch mit dem Lebensstil zusammen. Neue Studien weisen darauf hin, dass sich das Demenzrisiko durch gesundes Verhalten senken lässt. Was dem Körper hilft, gesund zu bleiben, hilft auch dem Gehirn – so die Erkenntnis aus der aktuellen Forschung. So ließen sich bis zu einem Drittel der Alzheimer-Erkrankungen vermeiden, sagen Fachleute.

Demenz-Erkrankungen nehmen zu

Zum Ende des Jahres 2021 lebten in Deutschland fast 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenz. Weltweit waren es zu diesem Zeitpunkt mehr als 55 Millionen Menschen, in ganz Europa circa 14 Millionen. In Deutschland bekamen im Jahr 2021 etwa 440.000 Menschen über 65 Jahren eine Demenzdiagnose. Je älter ein Mensch ist, desto höher das Risiko an Demenz zu erkranken. Im Alter zwischen 65 und 69 liegt es bei 1,8 %, bei über 90-Jährigen bei über 36 %. Frauen sind stärker gefährdet als Männer, ebenso wie Menschen mit niedrigerem Bildungsstand und sozialem Status.

Die Zahl der Betroffenen nimmt aufgrund der demographischen Entwicklung immer weiter zu. Im Jahr 2030 könnten bereits 2 Millionen Menschen in Deutschland dement sein und im Jahr 2050 mehr als 2,5 Millionen. Es gibt viele Demenz-Formen, die Alzheimer-Demenz ist die häufigste mit ca. zwei Drittel der Betroffenen.

Die Deutsche Hirnstiftung weist anlässlich des heutigen Alzheimer-Tages darauf hin, dass es neue Forschungsergebnisse dazu gibt, wie sich dieser Form der Demenz vorbeugen lässt. Kurz zusammengefasst: Was dem Körper guttut, ist auch gut fürs Gehirn.

4 Tipps, die das Alzheimer-Risiko senken können

Ein gesunder Lebensstil hilft dabei, länger gesund zu bleiben – sowohl körperlich als auch geistig und psychisch. Dabei sind vor allem 4 Faktoren entscheidend: Bewegung, Gewicht, Ernährung und Blutdruck.

Tipp 1: Der Demenz davonlaufen

10.000 Schritte am Tag halten fit. So lautet eine populäre Faustformel. Eine neue Studie aus Großbritannien mit mehr als 78.000 Teilnehmerinnen bestätigt diese Annahme. Sie beobachtete die Probanden über 7 Jahre und stellte fest, dass Menschen, die 9.826 Schritte am Tag gehen, im Schnitt das niedrigste Demenzrisiko hatten. Ein schützender Effekt setzt aber bereits ab 3.826 Schritten pro Tag ein.

Doch nicht allein die Zahl der Schritte war entscheidend. Auch die Intensität der Belastung ist wichtig. Ein bewusstes 30-minütiges Training mit einem Tempo von 112 Schritten pro Minute erwies sich am effektivsten.

Eine chinesische Studie konnte zeigen, dass regelmäßige körperliche Aktivität insgesamt mit einem verminderten Auftreten der für Alzheimer typischen Veränderungen im Nervenwasser zusammenhing. Bei 918 gesunden Studienteilnehmern fanden die Forscherinnen weniger Amyloid- und Tau-Proteine sowie eine bessere Kognition, wenn sie sich regelmäßig bewegten.

Tipp 2: Die Waage in Balance halten

Das Gewicht spielt eine Rolle bei der Entstehung von Demenz. Allerdings gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede. Frauen sollten in der zweiten Lebenssäfte Übergewicht vermeiden, Männer hingegen Untergewicht. Darauf weist eine neue Studie spanischer, französischer und deutscher Wissenschaftler hin. Sie werteten Daten aus 832 deutschen Allgemeinarztpraxen aus und analysierten den Zusammenhang zwischen dem Body-Mass-Index (BMI) und dem Demenzrisiko bei mehr als 296.000 Patientinnen und Patienten, die um die 70 Jahre alt waren.

Tipp 3: Mediterrane Ernährung bevorzugen

Was eine gesunde Ernährung ist – darüber scheiden sich die Geister. In Studien stellt sich jedoch immer wieder eine Ernährungsform als besonders vorteilhaft heraus: die mediterrane Ernährung. Dabei isst man viel Obst und Gemüse, Vollkorngetreide, Nüsse, Hülsenfrüchte und Olivenöl sowie ab und zu Fisch. Fleisch und Milchprodukte hingegen eher selten.

Schon länger ist bekannt, dass diese Ernährungsform vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs schützt. Eine neue Studie aus Deutschland konnte zeigen, dass sie auch das Risiko für Demenz senken kann. Die Studienteilnehmerinnen, die sich so ernährten, hatten bessere kognitive Fähigkeiten und einen geringeren Wert an Alzheimer-spezifischen Amyloid- und Tau-Proteinen.

Tipp 4: Bluthochdruck vermeiden

Jeder dritte Erwachsene hat Bluthochdruck, bei den über 60-Jährigen sogar jeder zweite. Schon länger ist bekannt, dass Bluthochdruck ein Risikofaktor für Demenz ist, besonders im mittleren Lebensalter. Eine Studie aus den USA kommt nun aber zum Ergebnis, dass bestimmte Blutdruckmittel das Demenzrisiko stärker senken können als andere.

Dafür untersuchten die Forscherinnen mehr als 8.600 Probanden, die Blutdrucksenker einnahmen. Dabei stellten sie fest, dass Medikamente, die bestimmte Rezeptoren stimulieren (Angiotensin-II-Rezeptoren Typ 2 und 4) besser vor einer Demenz schützen als Medikamente, die nicht an diesen Rezeptoren ansetzen. Die Ergebnisse sind noch unsicher, müssen also durch weitere Forschung erst bestätigt werden, bevor eine definitive Empfehlung für diese Blutdrucksenker ausgesprochen werden können. Fest steht jedoch, dass Menschen mit Bluthochdruck ihr Demenzrisiko senken können, wenn der Blutdruck reguliert wird.

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