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Warum sich Gesundheitsakteure für MFAs engagieren

Vor dem Hintergrund einer gefährdeten Krebsvorsorge infolge MFA-Mangel informierten wir am 22. Juli 2024 hier im Online-Magazin über ein Positionspapier mehrerer Akteure mit Forderungen an die Politik. Unterzeichnet hatten das Positionspapier die Mitglieder des Bundestags Stephan Pilsinger und Emmi Zeulner, der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e.V., die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten, der Verband medizinischer Fachberufe e.V., das Netzwerk gegen Darmkrebs und die Felix-Burda-Stiftung.

 

Warum setzt sich gerade die Gastroenterologie für die Belange der MFAs ein?

Öffentlichkeitswirksam wurde die Kampagne „MFA? Keine da!“, weil die Nachfrage nach Darmspiegelungen aufgrund der demografischen Entwicklung steigt, gleichzeitig aber eine ernsthafte Versorgungslücke droht. Das Deutsche Krebsforschungszentrum rechnet mit einer Zunahme von derzeit 55.000 auf 77.000 jährliche Neuerkrankungen an Darmkrebs, wenn nicht mehr Menschen zur Vorsorgekoloskopie gehen (können). Darmkrebs ist die Krebsart, die durch Vorsorge und Früherkennung am besten verhindert werden kann. Ohne Medizinische Fachangestellte lassen sich ambulante Koloskopien nicht durchführen. MFAs mit speziellen Kenntnissen in der gastroenterologischen Endoskopie sind deshalb gefragt. Die Wartezeiten für eine Koloskopie betragen vielerorts mehrere Monate. Teilweise können gar keine Termine mehr angeboten werden.

 

Nationale Dekade gegen Krebs

Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Vor keiner Krankheit haben die Menschen mehr Angst. In den letzten vier Jahrzehnten stiegen die Überlebenschancen Betroffener durch den medizinischen Fortschritt enorm. Viel mehr Erkrankte können geheilt werden. Dennoch werden bis zum Jahr 2030 insgesamt 600.000 Menschen pro Jahr – und damit 100.000 Menschen mehr als jetzt – an Krebs erkranken. Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit und zahlreichen weiteren Partnern ausgerufene Nationale Dekade gegen Krebs möchte die Gesundheitsforschung entscheidend voranbringen, damit mehr Patientinnen und Patienten geheilt werden können.

 

Wertschätzung ist weiterhin das Zauberwort

Mehr als 700.000 Stellen konnten laut Bundesagentur für Arbeit im Juli 2024 nicht besetzt werden. Die meisten offenen Arbeitsstellen betrafen den Verkauf, Logistik, Lagerwirtschaft und Gastgewerbe. In der Altenpflege und im Aus- und Trockenbau blieben Stellen am längsten unbesetzt. Diese Statistik nennt Medizinische Fachangestellte nicht explizit. Dennoch zählen sie bekanntlich seit 2019 zu den Engpassberufen. 

Um das zu ändern, halten die Akteure der Kampagne „MFA? Keine da!“ eine „stärkere Wertschätzung des Berufs seitens der ärztlichen Arbeitgeber, der politischen Entscheidungsträger und innerhalb der Gesellschaft“ für erforderlich. Eine attraktive, leistungsgerechte Vergütung könne die Situation verbessern. Dazu müsse politisch eine Gegenfinanzierung der Personalkosten für MFAs analog der Regelung für Pflegekräfte in den Kliniken beschlossen werden. Auch „eine regionale Anpassung der Gehälter (Ballungsgebiete) sowie eine Unterstützung bei Wohnungssuche und Kinderbetreuung“ wird für erforderlich gehalten.

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