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Vor dem Urlaub sollten Patienten ihren Impfstatus prüfen lassen

Masern – Tetanus – FSME. Während der Corona-Impfkampagne sind viele andere Impfungen in den Hintergrund geraten. Doch jetzt beginnt die Reisesaison. Höchste Zeit, sich vor Infektionen, die aus dem Urlaub mitgebacht werden könnten, zu schützen. Achten Sie darauf, dass der Impfschutz Ihrer Patienten ausreicht. Vor allem die Zahl der FSME-Erkrankungen, bei denen Viren durch Zecken übertragen werden, hat in Deutschland stark zugenommen. Der Trend wird anhalten.

Eine Deutschlandkarte des Robert Koch-Instituts weist die FSME-Risikogebiete in Deutschland aus. Der Süden ist tiefblau gekennzeichnet – das sind die Risikogebiete. Ob auf der Schwäbischen Alb, im Bayerischen Wald oder in der Sächsischen Schweiz – Zecken lauern in vielen deutschen Urlaubsregionen auf Wanderer und Spaziergänger. Erst im vergangenen März kamen fünf weitere Risikogebiete hinzu. Als erster Kreis in Sachsen-Anhalt gehört der Stadtkreis Dessau-Roßlau dazu. Er grenzt nicht an bestehende Risikogebiete und ist somit nach dem Landkreis Emsland in Niedersachsen ein weiteres nördlich gelegenes FSME-Risikogebiet. 169 Kreise sind inzwischen als solche Risikogebiete definiert. Die STIKO empfiehlt allen, die dort Ferien machen oder wohnen, sich gegen FSME impfen zu lassen. Auch Österreich und die Schweiz seien stark von Zecken betroffen.

Hepatitis A ist die häufigste Form der Virus-Hepatitis

Wie häufig Reisende sich im Ausland mit gefährlichen Erregern infizieren, zeigt das Beispiel der Hepatitis-A-Infektion. Dem RKI zufolge hatten 30 bis 40 % der erkrankten Patienten in den vergangenen Jahren eine „Reisehepatitis“. Diese Menschen müssen gar nicht auf andere Kontinente gereist sein. Der gesamte Mittelmeerraum sowie Osteuropa zählen zu den Risikogebieten. Denn dort ist es warm. Kombiniert mit schlechter Hygiene ist das die beste Bedingung für das Virus, um sich zu vermehren. HepA wird vor allem über Lebensmittel und Trinkwasser übertragen. Auch Kontakt- und Schmierinfektionen sind möglich. Die gute Nachricht: Die Impfung gegen HepA schlägt schnell an. Die meisten Geimpften bilden nach 12 bis 15 Tagen Antikörper. Es lohnt sich also, sich jetzt noch impfen zu lassen, selbst wenn die Reise kurz bevor steht.

Herdenimmunität muss erhalten bleiben

Prüfen Sie, ob bei Ihren Patienten der Impfschutz gegen Erkrankungen wie Masern, Tetanus, Diphterie und Polio noch ausreicht. Der Kampf gegen diese Erkrankungen in den vergangenen Jahrzehnten war in Deutschland sehr erfolgreich. Deshalb sind diese Infektionen kaum noch in unserem Bewusstsein verankert. Doch diese Ruhe darf nicht zu dem Trugschluss führen, dass Impfungen überflüssig seien. Im Gegenteil: Nur wenn wir weiter eine Herdenimmunität aufrechterhalten, können wir gefährliche Erkrankungen kontrollieren.

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