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Veganuary – einen Monat pflanzliche Ernährung probieren

Vegan und January ergibt Veganuary. Das zusammengesetzte Wort ist der Name einer britischen gemeinnützigen Organisation, die seit 2014 jährlich zu Beginn des Jahres dafür wirbt, im Monat Januar vegane Ernährung zu probieren. Das ist gut für die Gesundheit und für das Klima.

Veganuary – einen Monat pflanzliche Ernährung probieren

Auch wenn schon 3 Januarwochen vorbei sind – mit dem Probemonat für vegane Ernährung kann man auch jetzt noch beginnen. Im Vorjahr meldeten sich nach Angaben von Veganuary mehr als 620.000 Menschen im Rahmen der seit 2020 auch in Deutschland praktizierten Kampagne an, um zu testen, wie es ist, sich rein pflanzlich zu ernähren. Die Teilnahme ist kostenlos. Auch Teamchallenges sind möglich.
 

Globale Bewegung

253 Gramm Geflügelfleisch, 686 Gramm Schweinefleisch und 185 Gramm Rindfleisch konsumiert jeder Deutsche – pro Woche. Wer wissen will, wie sich sein aktueller Fleischkonsum auf den CO2-Ausstoß  auswirkt, welche Ressourcen verbraucht werden und welche Folgen das für Klima und Umwelt hat, kann den Blitzrechner Fleisch testen.
Sich probeweise vegan zu ernähren, ist mehr als ein Ernährungsprogramm. Weltweit sind Millionen Menschen motiviert, Tierleid zu vermeiden, die Umwelt zu schützen, den Klimawandel zu stoppen und die Gesundheit zu verbessern. Zahlreiche Prominente unterstützen den Veganuary: Alicia Silverstone, Billie Eilish, Dr. Eckart von Hirschhausen, Kaya Yanar, Leslie Clio, Paul McCartney und viele weitere.
 

Was bedeutet, sich vegan zu ernähren?

Die vegane Ernährung verzichtet auf jegliche Produkte tierischer Herkunft. Das betrifft Fleisch und Wurst, aber auch Milchprodukte, Eier und Honig. Doch statt sich auf den Mangel einzuschwören, laden vegan lebende Menschen dazu ein, die Alternativen zu testen. Anfangs schwer vorstellbar, lässt sich der Speiseplan genauso abwechslungsreich gestalten wie die gewohnten Mahlzeiten, zum Beispiel: Frühstück mit Porridge und Pflanzenmilch, Nüssen, Früchten oder Kokosflocken, mittags Chili sin Carne und abends ein asiatisches Curry. Rezeptanregungen finden sich hier und bei einschlägigen Internetportalen.
 

Gesundheitseffekte

Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten wies anlässlich des Veganuary darauf hin, dass viele Krankheiten lebensstil- und ernährungsbedingt sind. Aus Studien ist bekannt, dass das Darmkrebsrisiko bei pflanzlicher und pflanzenbasierter Ernährung langfristig sinkt. Zudem macht eine ballaststoffreiche Kost lange satt. „Sie stabilisiert den Zucker- und Fettstoffwechsel in der Leber und senkt den Cholesterinspiegel“, erklärt Privatdozentin Dr. med. Birgit Terjung, Chefärztin der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie der GFO Kliniken Bonn. So werden Blutzuckerspitzen und Heißhungerattacken vermieden. 
 

Tipp bei Umstellungsproblemen

Der Darm hat mehr zu tun, wenn die Ernährung umgestellt wird und mehr Ballaststoffe verdaut werden müssen. Es kann vorübergehend zu Verstopfung und Darmkrämpfen kommen. „Mehr trinken und mehr bewegen“, empfiehlt Professor Dr. med. Heiner Wedemeyer, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Medizinische Hochschule Hannover. 
 

Was Testveganer fühlten

2020 wurden Veganuary-Teilnehmende gefragt, wie sich die Kampagne für sie persönlich auswirkt. Knapp ein Viertel gab an, aus gesundheitlichen Gründen mitzumachen. Ungefähr die Hälfte aller Befragten fühlten sich nach dem Testmonat allgemein wohler. 
Außerdem:
•    37 % erkannten eine gewünschte Veränderung des Körpergewichts
•    49 % empfanden mehr Energie
•    39 % bemerkten ein verbessertes Hautbild
•    48 % hatten eine bessere Stimmung

 

Nicht für alle geeignet

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) positioniert sich ausführlich zu veganer Ernährung und hat zahlreiche Fragen auf ihrer Website beantwortet. Menschen, die dauerhaft ein Vitamin-B12-Präparat einnehmen, sollten die Versorgung mit Vitamin B12 regelmäßig ärztlich überprüfen lassen. Um insbesondere die Versorgung mit den kritischen Nährstoffen sicherzustellen, sollen sehr gezielt nährstoffdichte Lebensmittel und angereicherte Lebensmittel ausgewählt werden. Es wird empfohlen, „die Versorgung mit weiteren kritischen Nährstoffen regelmäßig ärztlich überprüfen (zu) lassen und generell bei einem festgestellten oder möglichen Nährstoffmangel sowohl die Ernährung um(zu)stellen als auch über Nährstoffpräparate oder angereicherte Lebensmittel die kritischen Nährstoffe so lange zuführen, bis der Nährstoffmangel behoben ist“. Zudem ist es sinnvoll, sich von einer qualifizierten Ernährungsfachkraft informieren und beraten zu lassen. 
Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kinder und Jugendliche sollten sich nach Ansicht der DGE nicht vegan ernähren.

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