STIKO aktualisiert ihre Empfehlungen zu Impfungen gegen Influenza und COVID-19
Das Paul-Ehrlich-Institut ist in diesem Jahr früh dran. Schon Mitte September hatte es 18,9 Millionen Grippe-Impfstoffdosen freigegeben. Mit gutem Grund: In diesem Jahr könnte es sehr wichtig sein, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Denn da im vergangenen Jahr wegen AHA-Regeln und Lockdown eine heftige Grippewelle ausblieb, hat die Bevölkerung insgesamt keine gute Abwehr aufgebaut. Achten Sie daher schon heute auf die aktuellen Empfehlungen der STIKO:
- Es kann gleichzeitig gegen COVID-19 und Influenza geimpft werden. Injizieren Sie die Impfstoffe in zwei verschiedene Gliedmaßen, also z. B. in den rechten und linken Oberarm. Laut STIKO sind Immunantwort und Nebenwirkungen bei zwei Impfungen nicht stärker als bei einer Impfung.
- Patienten ab 60 Jahren sollen gegen die Grippe vorrangig einen quadrivalenten Hochdosis-Impfstoff erhalten. Diese neue vierfach Antigen-Variante steht seit Januar 2021 in der Schutzimpfungs-Richtlinie. In Deutschland ist nur ein Hersteller am Markt. Er hat zugesichert, genug Impfstoff zu liefern und zusätzlich zu den vorbestellten Mengen über zwei Millionen weitere Impfstoffdosen zu produzieren.
- Schwangere Frauen sollten gegen Influenza und COVID-19 geimpft werden. Denn sie haben wegen der Schwangerschaft für beide Erkrankungen ein erhöhtes Infektionsrisiko. Auch die Gesundheit des ungeborenen Kindes ist gefährdet. Die COVID-19-Schutzimpfung sollte im zweiten Schwangerschaftsdrittel mit einem mRNA-Impfstoff stattfinden. Fand die erste Impfung vor der Schwangerschaft statt, sollte mit der zweiten Impfung bis zum zweiten Drittel gewartet werden, um im ersten Schwangerschaftsdrittel kein unnötiges Risiko einzugehen.
- Stillende Frauen sollten sich gegen COVID-19 impfen lassen.
- Patienten mit einem schwachen Immunsystem (Immundefizienz) sollen etwa sechs Monate nach den ersten beiden Impfungen gegen COVID-19 eine Auffrischimpfung erhalten. Bei Patienten, die z. B. eine Organtransplantation hatten und die daher eine immunsuppressive Therapie machen, kann die Booster-Impfung sogar schon nach vier Wochen angeboten werden.
COVID-19-Impfsoff und Impfzubehör werden weiterhin zusammen ausgeliefert
Noch etwas ist für Ihren Praxisablauf wichtig: Das Bundesgesundheitsministerium kündigte in der vergangenen Woche an, dass das Impfzubehör für die COVID-19-Impfung schon von Anfang Oktober an getrennt vom Impfstoff an die Arztpraxen ausgeliefert werde. Nun rudert das Ministerium zurück: Spritzen und Kanülen werden nach wie vor gemeinsam mit dem Impfstoff in die Praxen gebracht. Bestellen Sie also zunächst weiterhin bis Dienstag, 12 Uhr bei ihrer Apotheke den Impfstoff inklusive Zubehör. Die neue Regelung wird wahrscheinlich erst Ende Oktober in Kraft treten. Bis dahin müssen noch Einzelheiten geklärt werden.
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