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Selbstgemachter Stress

Fühlen Sie sich im Job auch häufig gestresst? Dann geht es Ihnen wie vielen anderen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Doch oftmals sind es gar nicht die äußeren Umstände, die uns unter Druck setzen, sondern wir selbst.

Fast die Hälfte der Berufstätigen fühlt sich im Job häufig hohem Druck und Belastungen ausgesetzt. Rund 15 % stehen sogar sehr häufig unter Stress. Das zeigt eine aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse.

 

Folgen des Perfektionismus

Als Hauptgrund nennen die Befragten nicht etwa den fordernden Chef oder anspruchsvolle Aufgaben, sondern die eigenen Anforderungen an die eigene Person. Rund 65 % haben so hohe Ansprüche an sich selbst, dass sie sich dauerhaft unter Druck gesetzt fühlen. Erst mit deutlichem Abstand folgen die Erwartungshaltungen anderer (40 %).

Das bleibt nicht ohne Folgen. Laut der Umfrage ist etwa jeder vierte Erwachsene schon einmal aufgrund von Belastungen im Berufsleben ausgefallen. Allgemein steigen die Fehltage aufgrund psychischer Leiden, unter die auch akute Belastungsreaktionen oder Anpassungsstörungen fallen. Bei der KKH bedeutet das, dass im ersten Halbjahr 2024 auf rund 100 ganzjährig Versicherte 109 Fehltage anfallen. Im Jahr 2019 lag die Zahl noch bei 75 Fehltagen. 

Frauen gaben häufiger an, sich gestresst zu fühlen (20 zu 11 %). Dies ist vermutlich auf die Doppelbelastung durch Familie und Beruf zurückzuführen, die bei Frauen immer noch deutlich höher ist als bei Männern.

 

Raus aus der Stressfalle

Perfektionismus ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits kann er uns dazu antreiben, unsere Aufgaben motiviert und sorgfältig auszuführen. Andererseits kann er zu Selbstzweifeln, Stress und Burn-out führen. Der Schlüssel liegt also darin, einen gesunden Umgang mit den eigenen Ansprüchen zu finden. Wer etwas an seinem Verhalten ändern will, sollte das eigene Verhalten und Denken hinterfragen. 

 

Werden Sie ehrgeizig

Wer ehrgeizig ist, setzt alles daran, seine Aufgabe zu einem möglichst guten Ergebnis zu bringen. Scheitert er jedoch an der ein oder anderen Stelle, ist er trotzdem zufrieden, da er anerkennt, dass er sein Bestes gegeben hat. Dem Perfektionisten reicht das nicht, er hadert mit sich, auch wenn ein Nicht-Gelingen gar nicht in seiner Hand lag. 

 

Akzeptanz von Fehlern

Nur wer nicht arbeitet, macht keine Fehler. Sie sind ein natürlicher Teil des Lernprozesses. Anstatt sie als persönliche Niederlagen zu sehen, sollten Sie sie als Gelegenheiten zum Lernen und Wachsen betrachten. 

 

Selbstmitgefühl üben

Seien Sie freundlich zu sich selbst. Selbstmitgefühl bedeutet, sich selbst in schwierigen Zeiten mit der gleichen Nachsicht und Unterstützung zu begegnen, die man einem guten Freund entgegenbringen würde. Wenn Sie feststellen, dass Sie sich selbst kritisieren, versuchen Sie, diese negativen Gedanken durch wohlwollende Worte zu ersetzen.

 

Prioritäten setzen

Nicht alles im Leben muss perfekt sein. Identifizieren Sie die Bereiche, die wirklich wichtig für Sie sind, und konzentrieren Sie Ihre Energie darauf. Lernen Sie, wann auch mal ein „gut genug“ ausreicht. 

Kennen Sie das Pareto-Prinzip (80/20-Regel)? Es besagt, dass nur ein kleiner Teil der Aufgaben, etwa 20 %, den größten Teil, nämlich 80 % des Erfolges ausmacht. Am effizientesten ist es also, sich auf diese wichtigsten Aufgaben zu konzentrieren und sich dem Rest erst zu widmen, wenn diese erledigt sind. 

 

Unterstützung suchen

Hilfe zu suchen und anzunehmen kann manchmal ganz schön schwierig sein. Sie sollten jedoch daran arbeiten, dies zu lernen. Man muss nicht alles allein schaffen.

 

Achtsamkeit praktizieren

Achtsamkeit kann Ihnen helfen, im gegenwärtigen Moment zu bleiben und das Gedankenkarussell zu stoppen. Durch Achtsamkeit können Sie lernen, sich auf die Aufgaben der Gegenwart zu konzentrieren, ohne bereits die nächsten Schritte zu durchdenken. So erkennt man auch kleinere Teilerfolge und sieht nicht nur den großen, unbezwingbaren Aufgabenberg, der zum Endergebnis führt. 

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