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Schwierigkeiten bei der Medikamenteneinnahme

Werden Medikamente falsch eingenommen, kann das weitreichende Folgen haben. Senioren haben besondere Schwierigkeiten in der Handhabung von Tropfpräparaten, wie eine aktuelle Untersuchung herausfand.

Wie die Pharmazeutische Zeitung berichtet, wollte das Team um Wissenschaftlerin Dr. Janine Gronewold herausfinden, welche Probleme bei der Anwendung von Medikamenten auftreten. Dafür werteten sie Daten der ABLYMED-Studie (Ability to Self-Administer Medication in Non-Demented In-Hospital Patients) aus, die Ergebnisse veröffentlichten sie im Deutschen Ärzteblatt International. An der Studie nahmen 100 Patienten im Alter von durchschnittlich 79 Jahren teil, die auf 6 bis 12 Medikamente angewiesen waren.
 

Vielfältige Probleme

Über die Hälfte der Senioren gab an, Probleme bei der Medikamenteneinnahme zu haben. Besondere Schwierigkeiten bereiteten Tropfen zum Einnehmen, wie 43 % angaben. 33 % empfanden die Handhabung von Augentropfen als schwierig und 37 % hatten Probleme, Tabletten aus Blisterverpackungen zu drücken.

Doch nicht nur bei der Einnahme und Anwendung der Medikamente tauchten Hindernisse auf. Bei 11 % der Patienten war die Arznei aufgebraucht, bevor sie sich ein neues Rezept besorgen konnten. 37 % hatten schonmal die Einnahme vergessen und 2 % ihre Medikamente verwechselt. Das Forschungsteam führt dies auf die Vielzahl der einzunehmenden Medikamente zurück. Außerdem können älteren Menschen körperliche Schwierigkeiten wie eine eingeschränkte Sicht oder Feinmotorik zu schaffen machen. Sie empfehlen den Senioren, die Probleme in ihrer Arztpraxis anzusprechen. So können einige Tropf-Medikamente durch Tabletten oder Kapseln ersetzt werden. Gemeinsam kann man in der Arztpraxis oder Apotheke auch ausrechnen, bis wann die Medikamente halten und sich den Termin für ein neues Rezept im Kalender eintragen.
 

Fehler bei der Medikamenteneinnahme

Wie wichtig der richtige Gebrauch von Medikamenten ist, wird häufig unterschätzt. Als MFA könnten Sie die Patienten bei der Rezeptausgabe gegebenenfalls noch einmal auf mögliche Einnahmefehler hinweisen.
 

Einnahme zur falschen Tageszeit

Die richtige Tageszeit einzuhalten, hat vor allem damit zu tun, dass einige Medikamente anregend wirken, während andere müde machen. Nimmt man nun anregende Medikamente wie beispielsweise Schilddrüsentabletten abends ein, drohen Schlafprobleme. Einige Antihistaminika machen dagegen müde, morgens eingenommen, führen sie also zu Schläfrigkeit während des Tages.

Tipp: Bei länger benötigter Einnahme kann eine Medikamentenbox gute Dienste leisten, in die man die Tabletten nach Tageszeit einsortieren kann.
 

Ungeeignete Getränke

Vor allem Milchprodukte sind dafür bekannt, die Wirkung von Antibiotika zu beeinträchtigen. Doch auch Kaffee, schwarzer oder grüner Tee können Einfluss auf die Wirkung von Medizin nehmen. So kann Koffein beispielsweise die Wirkung von Antidiabetika oder Schmerzmitteln verstärken.

Tipp: Mit Leitungswasser kann man nichts falsch machen.
 

Absetzen der Tabletten wegen Schluckbeschwerden

Größere Tabletten oder Kapseln bereiten vielen Menschen Probleme beim Schlucken. Sie setzen sie daher ab oder zerteilen sie, obwohl das nicht vorgesehen ist.

Tipp: Es gibt spezielle Gel-Überzüge für Tabletten, sodass diese eine glatte Oberfläche bekommen und sich leichter schlucken lassen.
 

Falsche Menge

Vor allem bei Salben oder Cremes verwenden Patienten häufig eine zu große oder zu kleine Menge.

Tipp: Ein bildhafter Hinweis wie „ein Klecks in Größe einer Haselnuss“ bietet vielen Patienten einen guten Anhaltspunkt.
 

Wechselwirkung mit pflanzlichen Medikamenten

Viele Patienten halten pflanzliche Arzneien oder Nahrungsergänzungsmittel für nicht relevant, wenn es um Wechselwirkung mit Medizinpräparaten geht. Doch auch sie können zu Wechselwirkungen führen. So kann beispielsweise Johanniskraut Einfluss auf Medikamente wie die Antibabypille oder Asthma-Mittel haben.

Tipp: Machen Sie bei der Rezeptausgabe noch einmal gezielt darauf aufmerksam, dass Wechselwirkungen zu beachten sind.

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