Raus aus der Komfortzone!
Als Komfortzone wird seit einigen Jahren das Leben bezeichnet, das wir innerhalb unserer gewohnten Umgebung und unseres Alltags führen. Daran ist viel Gutes, z. B. dass wir nicht mehr über jede Handlung nachdenken müssen und die Menschen um uns herum einschätzen können. Allerdings hat das Verharren in der Komfortzone auch Nachteile. Bei vielen Menschen schleicht sich irgendwann Unzufriedenheit und Langeweile ein. Unser Gehirn liebt die Abwechslung und sucht daher nach neuen Reizen und Erfahrungen. Dann wird unser Lernzentrum aktiviert und das Gehirn kann neue Verknüpfungen schaffen. Das stärkt nicht nur die kognitive Flexibilität, sondern kann auch helfen, Ängste zu überwinden und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken.
Kleine Schritte besser als keine
Wer seine Komfortzone verlassen will, muss manchmal erst die eigenen gesteckten Grenzen überwinden. Mangelndes Selbstvertrauen, die Angst vor Zurückweisung oder generelle Unsicherheit reden uns ein, immer schön im sicheren, gewohnten Umfeld zu bleiben.
Dabei braucht es gar nicht immer einen radikalen, lebensverändernden Einschnitt. Auch kleine Schritte außerhalb unseres eingefahrenen Alltags können positive Effekte haben. Denn so lernt unser Gehirn, dass gewisse Änderungen unser Leben bereichern oder sogar verbessern können. Das sorgt für ein höheres Selbstvertrauen und kann dazu führen, auch größere Veränderungen optimistisch anzugehen. Wichtig: Dabei geht es nicht darum, die eigenen Grenzen niederzureißen. Etwas zu machen, vor dem man richtig Angst hat oder sich schon beim Gedanken daran unwohl fühlt, gehört nicht dazu.
Wie wäre es für den Anfang mit:
- Kleinen, äußerlichen Veränderungen: Sie können uns einen richtigen Selbstvertrauensschub geben. Dazu könnten Sie unter anderem eine neue Nagellack- oder Lippenstiftfarbe ausprobieren, die Haare anders stylen oder ein ungewohntes Schmuckstück tragen.
- Wechsel des Genres: Sie lesen fast ausschließlich Liebesromane? Wie wäre es, wenn Sie im Buchladen mal gezielt einem Buch aus einer anderen Kategorie eine Chance geben? Auch das neue Album einer unbekannten Band zu hören oder eine Veranstaltung zu besuchen, die man bisher gar nicht auf dem Zettel hatte, kann inspirierend sein.
- Alltag durchbrechen: Heimkommen, essen, fernsehen: ein Dreiklang, der für viele von uns tagtäglich so oder ähnlich abläuft. Auch wenn es anfangs wirklich schwerfällt, kann eine Änderung der Routine bereits neue Farbe in den Alltag bringen. Statt nach der Arbeit sofort nach Hause zu gehen, könnten Sie noch eine kleine Runde im Park einlegen. Ein Abendessen mit einer neuen Zutat könnte richtig lecker schmecken. Den Fernseher könnte man hin und wieder durch eine andere Tätigkeit wie lesen, malen oder Hörbuch hören ersetzen.
- Sich selbst vom Gegenteil überzeugen: Manches ist für uns seit Jahren klar: Meeresfrüchte mochte ich noch nie. Grün steht mir nicht. Ich gehe nicht gern ins Schwimmbad. Doch Geschmäcker und Vorlieben können sich im Lauf des Lebens ändern. Manchmal lohnt es sich, bestimmten Dingen doch noch einmal eine Chance zu geben und zu prüfen, ob die Abneigung noch immer besteht.
Änderungen für Fortgeschrittene
Wer schon erfolgreich kleine Schritte aus der Komfortzone gewagt hat, ist vielleicht auch bereit für größere Veränderungen:
- Neue Fähigkeit erlernen: Sie wollten schon immer Klavier spielen, stricken können oder Italienisch lernen? Warum nicht jetzt? In den seltensten Fällen ist es zu spät, etwas neu zu erlernen.
- Sozialkontakte erweitern: Das gehört vor allem für schüchterne Menschen zu den schwierigsten Aufgaben. Nehmen Sie sich daher nicht gleich vor, Freunde fürs Leben zu finden, sondern einfach eine gute Zeit zusammen zu verbringen. Besonders leicht gelingt dies in bestimmten Interessensgruppen, also dem Sportverein, Wandergruppen oder dem Handarbeitstreff.
- Neue Orte entdecken: Auch, wenn Ihre Urlaube in Spanien immer so schön waren – vielleicht lohnt es sich, auch den Griechen, Italienern oder Ungarn eine Chance zu geben und ihr Land kennenzulernen.
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