Glück und Zufriedenheit
Die Deutschen werden wieder glücklicher. Das besagt zumindest der jährlich erscheinende Glücksatlas der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL). Die Corona-Pandemie hatte ein tiefes Glücksloch gerissen, nun geht es langsam wieder bergauf. Fast die Hälfte der insgesamt 12.452 Befragten gaben an, sich 2024 „häufig“ oder „sehr häufig“ glücklich gefühlt zu haben. Besonders die Hamburger genießen ihr Leben, sie liegen beim Bundesländer-Ranking auf Platz 1, vor Bayern und Schleswig-Holstein. In die Bewertung flossen die subjektive Lebenszufriedenheit ein, die sowohl die Arbeitssituation wie auch familiäre Belange, Freizeitgestaltung und Gesundheit umfassen kann.
Happy Hour für immer?
Oft verwechseln wir Glück mit Zufriedenheit. Die sozialen Medien und unsere Konsumgesellschaft vermitteln uns häufig, dass wir dauerhaft glücklich sein können, wenn wir es nur wollen. Doch damit setzen wir uns schlimmstenfalls selbst unter Druck. Denn niemandem ist ständig anhaltendes Glück vergönnt. Wer dagegen statt Glück Zufriedenheit anstrebt, fühlt sich auf lange Sicht besser.
Glück – ein explosives Feuerwerk
Glück ist eine intensive Emotion, die meistens eintritt, wenn etwas besonders Positives passiert. Oft ist sie die Reaktion auf außergewöhnliche Ereignisse von außen, wie eine Gehaltserhöhung, eine lang ersehnte Nachricht oder das Erleben einer besonderen Veranstaltung. Glück tritt gerne mit einem Quäntchen Euphorie und Aktivismus auf. Sprichwörtlich könnten wir in diesen Momenten die ganze Welt umarmen. So schön dieses Gefühl ist – es hält üblicherweise nur für eine relativ kurze Zeit an. Zu schnell passieren wieder alltägliche oder eher negative Dinge, die uns von unserem hohen Glücks-Ross herunterholen. Doch das ist wichtig, denn Glück kann man nur empfinden, wenn man auch den Normal- oder Negativzustand kennt.
Zufriedenheit – die wärmende Flamme
Während Glück zumeist von äußeren Ereignissen ausgelöst wird, liegt die Zufriedenheit tief in uns. Sie verbindet
- Ausgeglichenheit: Wer ständig von himmelhochjauchzend zu Tode betrübt wechselt, wird auf Dauer unzufrieden.
- Akzeptanz: Auch, wenn wir uns noch so sehr aufregen – es wird immer Situationen im Leben geben, die wir hinnehmen müssen. Egal, wie sehr es uns missfällt. Sich mit diesem Zustand zu arrangieren, macht langfristig zufriedener.
- Lebensfreude: Ein gutes Essen, ein harmonisches Beisammensein oder das Singen im Chor – das Leben in diesem Moment ohne schlechtes Gewissen zu genießen, trägt zur Zufriedenheit bei.
- Bindung: Stabile Verbindungen zu Familie und Freunden sind zwei der wichtigsten Faktoren für die Zufriedenheit.
Mehr Glück und Zufriedenheit erleben
Manchmal erscheint der Alltag langweilig, sinnlos und nervig. Wir warten sehnlichst auf Glücksmomente und ein Zufriedenheitsgefühl. Doch die kommen am schnellsten, wenn wir selbst dafür sorgen.
- Dankbarkeit: In das klassische Dankbarkeits-Tagebuch notiert man jeden Abend drei positive Dinge, die man am Tag erlebt hat. Das können Kleinigkeiten wie das leckere Frühstücksbrötchen sein, aber auch flüchtige Erlebnisse wie ein warmer Sonnenstrahl auf der Haut. Bei einer anderen Variante wirft man für jedes schöne Ereignis des Tages eine Murmel in ein Glas und staunt am Ende der Woche, wie voll es geworden ist.
- Achtsamkeit: Nehmen Sie sich täglich immer wieder kurz Zeit, um bewusst die kleinen positiven Aspekte des Alltags zu bemerken – den warmen Wind auf der Haut, den Duft des Kaffees oder das Lächeln eines Menschen.
- Realistische Ziele setzen: Arbeiten Sie an kleinen, erreichbaren Meilensteinen statt an unerreichbaren Idealvorstellungen. Belohnen Sie sich auch für Zwischenziele.
- Hilfsbereit sein: Mit seinen eigenen Handlungen etwas zur Lebensverbesserung anderer beizutragen, kann sehr zufrieden machen. Dafür muss es nicht immer das große Ehrenamt sein, manchmal reicht es auch, der kranken Nachbarin etwas vom Einkaufen mitzubringen oder den Hund auszuführen.
- Kein Multitasking: Versuchen Sie, möglichst oft Ihre volle Aufmerksamkeit auf die Tätigkeiten zu richten, die Sie in diesem Moment ausführen. Das bedeutet beispielsweise, das Smartphone bei Essen und Gesprächen aus der Hand zu legen, nicht während des Kochens auch noch zu telefonieren oder beim Spazierengehen lieber den Vögeln zu lauschen als der Musik über Kopfhörer.
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