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Pneumokokken auf dem Vormarsch

Nun beginnt sie wieder, die Zeit der Infektionskrankheiten. Dieses Jahr sind besonders die Pneumokokkenfälle schon jetzt weit verbreitet. Doch auch die anderen üblichen Verdächtigen sorgen wieder für volle Haus- und Kinderarztpraxen.

Rekordzahlen an invasiven Pneumokokken-Fällen – davor warnt in der Deutschen Ärztezeitung Laborleiter Mark van der Linden. Bereits bis September seien so viele Fälle registriert worden wie sonst in einem ganzen Jahr nicht. Das sei noch nie vorgekommen und eine Abnahme der Infektionen nicht in Sicht.

 

Neue STIKO-Empfehlung

Passend dazu gibt es eine neue Empfehlung für die Pneumokokken-Impfung von der Ständigen Impfkommission (STIKO).

Ab sofort sollen Erwachsene nur noch eine Standardimpfung mit dem 20-valenten Konjugatimpfstoff (PCV20) erhalten, nicht mehr den 23-valenten Polysaccharidimpfstoff (PPSV23).  

Das gilt besonders für diesen Personenkreis:

  • Alle ab 60 Jahren
  • Personen ab 18 Jahren mit Risikofaktoren für schwere Pneumokokken-Erkrankungen
  • Personen ab 18 Jahren mit beruflicher Indikation

 

Wer als Erwachsener bereits mit PPSV23 geimpft wurde, soll in einem Mindestabstand von 6 Jahren einen Booster mit PCV20 erhalten. Personen ab 18 Jahre mit Risikofaktoren für schwere Pneumokokken-Erkrankungen, deren sequenzielle Impfung bereits mit PCV13 begonnen hat und die bisher jedoch nicht mit PPSV23 abgeschlossen wurde, wird eine Impfung mit PCV20 im Mindestabstand von einem Jahr empfohlen. An der Empfehlung für die Pneumokokken-Impfung für Kinder und Jugendliche hat sich nichts geändert.

Die STIKO ermutigt Praxisteams, regelmäßig den Impfstatus ihrer Patienten zu überprüfen, besonders bei Personen über 60 Jahren oder anderen Risikogruppen. Falls erforderlich, ist es möglich, die Impfungen gegen Pneumokokken, Influenza und COVID-19 gleichzeitig durchzuführen, wenn die entsprechende medizinische Empfehlung vorliegt.

 

Eine Infektionskrankheit kommt selten allein

Schnupfen, Fieber, Atemwegsprobleme – viele Infektionskrankheiten ähneln sich von den Symptomen her, bedürfen aber, aufgrund ihres Auslösers, unterschiedlicher Behandlungen. An diesen Krankheiten kommt wahrscheinlich auch in dieser Saison keine hausärztliche Praxis vorbei:

 

Pneumokokken

Pneumokokken sind Bakterien, die eine Vielzahl von unterschiedlichen Infektionen im Körper verursachen können. Zu den häufigsten gehören Lungenentzündung, Mittelohrentzündungen und Sinusinfektionen. Die Symptome von Pneumokokken-Infektionen variieren je nachdem, welche Körperregion betroffen ist. Bei Lungenentzündungen können sie neben Fieber Husten und Atembeschwerden auslösen, während Mittelohrentzündungen Schmerzen im Ohr verursachen können. Pneumokokken-Infektionen werden durch das Bakterium Streptococcus pneumoniae verursacht, die Behandlung umfasst daher häufig den Einsatz von Antibiotika.

 

Grippe/Influenza

Die typischen Symptome dieser hochansteckenden Infektionskrankheit umfassen Fieber, Husten, Halsschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen und allgemeine Erschöpfung. Sie wird durch Influenzaviren verursacht, die sich leicht von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion in der Luft verbreiten. Einige Personengruppen können schwere Symptome und Komplikationen entwickeln, sodass eine stationäre Behandlung notwendig wird, darunter schwangere Frauen, Babys und Kinder sowie Hochbetagte und Immungeschwächte. Die Behandlung der Grippe besteht in erster Linie aus symptomatischer Linderung, Ruhe und ausreichender Flüssigkeitszufuhr. Weiterhin ist die jährliche Influenza-Impfung die wirksamste Maßnahme, um eine Infektion mit schwerem Verlauf zu verhindern.

 

Covid 19 (Corona)

SARS-CoV-2 hat sich eingereiht in die gängigen Infektionskrankheiten. Die Symptome können von milden Erkältungs- oder grippeähnlichen Beschwerden bis hin zu schweren Lungenproblemen reichen. Risikogruppen für schwere Verläufe von COVID-19 sind ältere Menschen, Personen mit Vorerkrankungen wie Herzkrankheiten, Diabetes oder geschwächtem Immunsystem. Seit dem 18. September ist ein angepasster Impfstoff verfügbar. Als neueste Covid-Variante gilt „Pirola“, die neben Grippesymptomen auch noch weitere Beschwerden wie Hautausschläge oder orale Geschwüre und Schwellungen aufweist.

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