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Bis zum 28. Februar
Pflegeheime digital betreuen
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Online-Betreuung fürs Pflegeheim – das klappt schon seit Jahren in der Praxis von Dr. Irmgard Landgraf und ihrer Nachfolgerin Dr. Lara Liv Bajohr, wie die Ärztezeitung berichtet. Am wichtigsten: eine gute digitale Vernetzung. So können häufige Erkrankungen der betagten Patienten, wie beispielsweise Harnwegsinfekte, komplett online bearbeitet werden. Die Pflegekräfte berichten dafür die aktuellen Symptome und übermitteln die Urinanalyse an die Praxis. Dort kann das Praxisteam dann die virtuelle Pflegeakte einsehen, eine entsprechende Diagnostik durchführen und die notwendige Therapie digital anstoßen. Die Berliner Praxis wählt sich von außen über einen VPN-Tunnel (Virtual Private Network) in die Software des Pflegeheims ein. Sie hat die entsprechenden Zugangsdaten und Passwörter zu den Patientenakten. Diese kann die Praxis nicht nur einsehen, sondern auch selbst etwas dokumentieren. Für die betreuenden Pflegekräfte gibt es ein eigenes Feld, um Mitteilungen an den Hausarzt einzutragen, etwa über den Krankheitsverlauf oder die Wirkung von verordneten Medikamenten.
Informationsfluss verbessern
Diese Art der Zusammenarbeit ist heute noch relativ selten. Viel häufiger haben die hausärztlichen Praxen nur Zugriff auf Pflegeakten, wenn sie selbst das Pflegeheim besuchen. Nicht selten werden Pflegeakten (teilweise) noch auf Papier geführt – inklusive handschriftlicher Vermerke. Gibt es einen Krankheitsfall, wird die Praxis per Fax oder Telefon informiert. Bei Rückrufen ist die zuständige Pflegefachkraft dann eventuell nicht greifbar. Diese Umstände begünstigen, dass wichtige Informationen auf den Kommunikationswegen verloren gehen. Die Hausärztinnen und Hausärzte müssen so häufiger das Pflegeheim persönlich aufsuchen, um alle Fakten, die für eine Diagnose und eine Therapieempfehlung nötig sind, zu erhalten.
„Meine Heimbesuchsquote ist durch das digitale Arbeiten nicht höher, sondern eher niedriger geworden“, meint Irmgard Landgraf. Sie habe zwar jeden Tag mit den Heimpatienten zu tun, aber müsse nicht immer vor Ort sein. In der Praxis von Irmgard Landgraf prüfen die MFAs täglich morgens und abends die Akten auf neue Vermerke und geben die entsprechenden Infos an die Ärztinnen weiter. An Sonn- und Feiertagen kümmert sich jeweils die Ärztin darum, die an diesem Tag „Heimdienst“ hat.
So klappt die Zusammenarbeit
Aber auch, wenn man so ein digitales Konzept in der eigenen Praxis (noch) nicht umsetzen kann, gibt es einige Möglichkeiten, die Kommunikation zwischen Heim und Praxis zu verbessern.
- Gute Erreichbarkeit
Pflegekräfte sind üblicherweise immer unter Zeitdruck. Es ist daher sehr ärgerlich, wenn sie lange in der Warteschleife hängen, um die Praxis zu erreichen. Die Gabe einer internen Durchwahl oder die Diensthandynummer einer nichtärztlichen Praxisassistenz (NäPa) kann dieses Problem beheben. - Absprachen
Vor jeder Visite sollte es ein kurzes Treffen zur Fallbesprechung von ärztlichem Personal und Pflegekräften geben. Hier können auch Anliegen zur Zusammenarbeit angesprochen werden. - Kollegiales Verhältnis fördern
Wenn sich Pflegekräfte und Praxisteam etwas näher kennenlernen, kann das die zukünftige Zusammenarbeit verbessern. Hierfür eignen sich u. a. Schulungen, Trainings, gemeinsame Projekte oder gegenseitige Hospitationen. - Verantwortlichkeit vergeben
Gibt es eine speziell geschulte Kollegin wie z. B. eine NäPa, kann sie die Koordination zwischen Arztpraxis und Pflegeheim übernehmen. Als feste Ansprechpartnerin kann sie Informationslücken oder Missverständnisse vermeiden. - Prozesse etablieren
Wenn Praxis- und Heimteam gemeinsam bestimmte Abläufe festlegen, kann das Zeit und Nerven sparen. Beispielsweise könnte ein Anmeldebogen entwickelt werden, der in immer gleicher Form vom Pflegeheim ausgefüllt wird.
MT
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