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MFA-Streik am 8. Februar geplant

Für den 8. Februar hat der Verband Medizinischer Fachberufe (vmf) MFAs zu ganztägigen Warnstreiks und einer zentralen Kundgebung aufgerufen. Grund: die demnächst anstehende Tarifrunde.

Ursprünglich sollte die vierte Tarifrunde für MFAs bereits im Dezember stattfinden. Aus verschiedenen Gründen hatte der vmf die Verhandlungen auf den Januar verschoben. Während die Vertretung der ärztlichen Arbeitgeber (Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen/Medizinischen Fachangestellten, kurz AAA) zu diesem Zeitpunkt bereits deutliche Annäherungen der Tarifparteien erkannte, betrachtete der vmf die Verhandlungen als festgefahren.
 

Streikziel: Ein verbessertes Angebot

Daher ruft er nun am 8. Februar erstmalig in der Verbandsgeschichte bundesweit zu Warnstreiks auf. Vmf-Präsidentin Hannelore König: „Wir müssen den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen.“ Nach drei Verhandlungsrunden beharre die AAA auf ihrem Gesamtpaket von 5,5 %. „Das angebotene Einstiegsgehalt ist zu niedrig und die Zuschläge in den Tätigkeitsgruppen sollen reduziert werden, sodass MFAs im 17. Berufsjahr in der höchsten Tätigkeitsgruppe nur eine geringe Steigerung von 0,1 % erhalten.“ Die Arbeitgeberseite lehne zudem eine Besitzstandsregelung bei den Zuschlägen für die Kolleginnen ab, die sich bereits in der höheren Tätigkeitsgruppe befinden. Ebenso wolle sie weder eine Inflationsausgleichsprämie zahlen noch die Sonderzahlung erhöhen. „Nach 2 Jahren Reallohnverlust ist es jetzt dringend notwendig, ein deutliches Signal an unseren Tarifpartner zu senden. Wir erwarten von der Arbeitgeberseite ein deutlich verbessertes Angebot für die qualifizierten Fachkräfte und Experten in den Praxisteams.“
 

Gehaltsanpassung dringend notwendig

Der bisherige Gehaltstarifvertrag sieht verschiedene Tätigkeitsgruppen und 8 Gruppen nach Berufsjahren vor. 2023 lag das Einstiegsgehalt bei 2.206 Euro in der Tätigkeitsgruppe I. Bei entsprechender Qualifikation und Berufserfahrung kann das Tarifgehalt auf 4.434 Euro steigen.

Bereits im November, zu Beginn der zweiten Verhandlungsrunde, hatte der vmf laut Ärzteblatt darauf hingewiesen, dass bei der Engpassbewertung der Agentur für Arbeit der MFA-Beruf unter den ersten 20 rangiert. Bei der Entwicklung der Gehälter müsse deshalb ein deutliches Zeichen gesetzt werden, sonst drohe die ambulante medizinische Versorgung zu kollabieren, weil immer mehr MFAs den Beruf verlassen.

„Wenn der Mindestlohn für ungelernte Tätigkeiten auf 12,41 Euro steigt, dann gilt es unbedingt, das Lohnabstandsgebot zu beachten. Ich erinnere auch daran, dass der gesetzliche Mindestlohn für qualifizierte Pflegehilfskräfte mit einjähriger Ausbildung ab 1. Mai 2024 auf 16,50 Euro pro Stunde steigt. Ich kann den MFAs nicht erklären, warum sie nach dreijähriger Ausbildung und Prüfung vor der Ärztekammer weniger verdienen sollen“, so Hannelore König. Zwei Drittel der MFAs sind derzeit unzufrieden mit ihrem Gehalt und denken über einen Jobwechsel nach, wie der vmf im September 2023 bekannt gab.
 

Wer, wann und wo?

Der vmf hat hier auf seiner Internetseite alle wichtigen Infos zum Streik zusammengefasst. Demnach dürfen auch nicht gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte dem gewerkschaftlichen Aufruf folgen und streiken. Außerdem ist Streiken auch in den (zahlreichen) Fällen erlaubt, in denen der Arbeitgeber nicht selbst Mitglied der arbeitgeberseitigen Tarifvertragspartei ist. Dies ergibt sich aus der Erwägung, dass die bisher vereinbarten Tarifverträge überwiegend auch in Praxen angewendet werden, deren Inhaber nicht den tarifvertragsschließenden Arbeitgeberorganisationen angehören.

Details zur Kundgebung und weiteren Arbeitskampfmaßnahmen in der Verhandlungswoche vom 5. bis 8. Februar sollen kurzfristig bekannt gegeben werden. Übrigens: Für ZFAs gab es bereits im November einen neuen Tarifabschluss.

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