Für jedes Blutdruckniveau gibt es einen geeigneten Sport
In Europa geht jeder vierte Herzinfarkt auf zu hohen Blutdruck zurück – so die ESC. Wer körperlich aktiv ist, kann seinen Blutdruck senken. Allerdings reagiert der Körper je nach Blutdruckniveau unterschiedlich auf Bewegung und Sport. Das haben Kardiologen herausgefunden, die viele Studien miteinander verglichen.
Die Wissenschaftler unterschieden die Patienten zunächst in drei Gruppen: Menschen mit
- Hypertonie (mindestens 140/90 mmHg)
- hochnormalem (130/85 bis 139/89 mmHg)
- normalem Blutdruck (weniger als 130/84 mmHg).
Mäßig, aber regelmäßig
Für Patienten mit einer Hypertonie eignet sich aerobes Training, also ein Training mit niedriger Intensität, gut. Dabei ist Sauerstoff wichtig, um Energie aus Kohlenhydraten und Fetten zu gewinnen. Sportarten sind Gehen, Laufen, Radfahren oder Schwimmen. Sie sollten mäßig, aber regelmäßig ausgeübt werden. „Bei Hypertonikern kann der Blutdruck mit aerobem Training genauso oder sogar etwas mehr gesenkt werden wie durch die Einnahme eines einzelnen blutdrucksenkenden Medikaments«, sagt der Autor Professor Dr. Henner Hanssen.
Krafttraining sollte unterschiedlich dosiert werden
Wer einen hochnormalen Blutdruck hat, kann mit dynamischem Widerstandstraining wirkungsvoll den Blutdruck senken. Dazu gehört Krafttraining wie das Heben von Gewichten. Auch Kniebeugen und Liegestützen gehören dazu. Bei diesen Übungen werden die Muskeln immer wieder im Wechsel gespannt und entspannt.
Ist der Blutdruck normal, hilft isometrisches Widerstandstraining. Bei diesen Übungen wird die Spannung aufgebaut und länger gehalten, etwa im Unterarmstütz. Auch im Yoga verharrt der Körper über längere Zeit in anstrengenden Positionen.
Die Wissenschaftler sind sich einig, dass Bewegung in der Therapie der Hypertonie viel zu selten eingesetzt wird. Tägliches Training könne viel bewirken, denn die Wirkung der meisten Übungen halte 24 Stunden an.
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