| Magazin

Ein gutes Konzept gegen Praxis-Halali

Wird in Ihrer Praxis auch so viel gejagt? Da gibt es die Bonusstempeljäger, die kurz vor knapp das Bonusheft vervollständigen wollen, die Zahnersatzjäger, die vor Weihnachten noch schnell eine Komplettsanierung brauchen, und dann gibt es die Praxisjäger, die verzweifelt nach einer Behandlerin oder einem Behandler suchen, weil ihre Hauszahnarztpraxis dichtgemacht hat. Kein Wunder, dass viele Teams erschöpft sind. Wer wäre das nicht bei so viel Halali. Die Rettung bringt ein durchdachtes Praxiskonzept.

Lässt sich der ganze Praxistrubel irgendwie steuern? Ja, das geht, sofern Ihre Praxis bereit ist, klare Ansagen zu Regeln und Konzept zu machen. Praxiskonzepte waren vor einigen Jahren in aller Munde. Mittlerweile sind sie ein bisschen in Vergessenheit geraten. Höchste Zeit, dass wir uns wieder darauf besinnen. Machen Sie 2025 zu Ihrem Jahr des Praxiskonzepts.
 

Bringen Sie Ruhe in die Sache – mit Konzept und klaren Regeln 

Mit einem durchdachten Konzept können Sie strukturiert arbeiten und klar kommunizieren. Denn was Sie in Ihrem Konzept festhalten, muss nicht mehr mühsam diskutiert werden. Sie sparen also jede Menge Zeit. Ihre Patientinnen und Patienten bekommen klare Leitlinien und unter Umständen auch Verhaltensregeln an die Hand. 
 

Ihr Praxiskonzept umfasst drei Bereiche 

Konzentrieren Sie sich in Ihrem Konzept auf diese 3 Bereiche: 

  1. Praxis → Unsere Grundsätze und Erwartungen.
  2. Leistungen → Unsere Leistungen und was uns in diesem Zusammenhang wichtig ist. 
  3. Netzwerk → Unsere Dienstleister und die Vorteile, die sich daraus für Patientinnen und Patienten ergeben. 
     

In einem Praxisflyer definieren Sie Ihr Konzept: 

  • Sie stellen Ihr Leistungsspektrum vor.
  • Sie nennen Ihre Grundlagen (dass Sie eine Terminpraxis sind, dass Sie digitale Terminvergabe ermöglichen, dass Sie via App gesichert Daten zukommen lassen, welche Abrechnungsgesellschaft Sie nutzen usw. )
  • Sie nennen Ihre Erwartungen (Termintreue, Mitarbeit, das Einhalten von Behandlungsabfolgen usw.)

 

Halten Sie mit Ihren Erwartungen nicht hinterm Berg 

Ist Ihnen Termintreue wichtig, dann fordern Sie sie ein. Wer zu spät kommt, wird darüber klar aufgeklärt und erhält die Möglichkeit, einen Termin zu Ihren Bedingungen nachzuholen. 

Ist Ihnen respektvoller Umgang wichtig (und wem ist er das nicht?), dann müssen sich Patientinnen und Patienten daran halten. Pöbeleien müssen Konsequenzen haben.

Vergeben Sie Ihre Termine digital, dann erwarten Sie von Patientinnen und Patienten, dass sie diese Technik nutzen. Terminanrufe sollten unterlassen werden (natürlich sollten Sie für ältere Personen eine Ausnahme machen).
 

Praxiskonzept erleichtert die Arbeit mit Neupatientinnen und Neupatienten

Von einem Praxiskonzept profitieren insbesondere Neupatientinnen und Neupatienten, die Ihre Praxis gerade erst kennenlernen. Sie können mit diesen Informationen abschätzen, ob Ihre Praxis das ist, was sie suchen, oder eben nicht. Neupatientinnen und Neupatienten in ein bestehendes Leistungskonzept einzubinden kostet viel Zeit, insofern ist es wichtig, sie auf das Leistungskonzept einzustimmen und Praxis- sowie Netzwerkkonzepte übersichtlich darzustellen. 

Viele Zahnarztpraxen haben sich fachlich spezialisiert und wollen diese Spezialisierung auch umsetzen. Das geht nur mit dem entsprechenden Patientenklientel. Es heißt nicht umsonst: „Es bekommt jeder den Patienten, den sie oder er verdient“. Sind Sie eine prophylaxeorientierte Praxis und ist dies für Ihr Leistungskonzept wichtig, dann kommunizieren Sie das deutlich. Patientinnen und Patienten, die darauf Wert legen, werden dann aufgrund Ihres Konzepts zu Ihnen kommen. All jene, denen das nicht wichtig ist, werden eine andere Praxis aufsuchen.

Nutzen Sie die Erstaufnahme, um Ihr Praxiskonzept darzustellen. Patientinnen und Patienten, die sich darin wiederfinden werden, bleiben, andere werden sich eine andere Praxis suchen. Dabei geht es nicht darum, Patientinnen und Patienten zu verscheuchen, sondern sich ein Patientenklientel aufzubauen, welches in Ihr Konzept passt. 
 

Auch Patientinnen und Patienten tragen Verantwortung

Haben Sie den Eindruck, dass Patientinnen und Patienten Ihr Team fest im Griff haben, sollten Sie dringend gegensteuern. Es ist ausdrücklich erlaubt, dass Sie Ihre Erwartungen kommunizieren und einfordern. 

Bleiben Sie sich treu: Klare Regeln helfen Ihnen, sich als Praxis und Team wiederzufinden. Lassen Sie sich von Ihren Vorstellungen als Praxisleitung und Team leiten. Und vergessen Sie nicht: Es ist erlaubt, Patientinnen und Patienten, die nicht in Ihr Konzept passen, loszulassen.

© 2024 PKV Institut GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Sämtliche Texte und Bilder in unserem Online-Magazin sind urheberrechtlich geschützt. Bitte beachten Sie, dass auch dieser Artikel urheberrechtlich geschützt ist und nur mit schriftlicher Genehmigung des PKV Instituts wiederveröffentlicht und vervielfältigt werden darf. Wenden Sie sich hierzu bitte jederzeit unter Angabe des gewünschten Titels an unsere Redaktionsleitung Silke Uhlemann: redaktion(at)pkv-institut.de. Vielen Dank!

Qualitätsmanagement

Werden Sie zur Qualitäts­management­beauftragten und machen Sie Ihre Praxis effizienter – flexibel neben dem Beruf!