Corona-Update: Wie gefährlich ist Omicron wirklich?
Omicron ist nicht weniger gefährlich als frühere Corona-Varianten
Eine neue Studie mit Daten von 130.000 Covid-Patienten im US-Bundesstaat Massachusetts legt nahe, dass die Omicron-Variante des Sars-Cov-2-Virus nicht milder, sondern dass der höhere Anteil an milden Verläufen unter allen Infizierten auf den verbesserten Immunstatus der Bevölkerung zurückzuführen ist.
Vorhergehende Studien hatten der Omicron-Variante bescheinigt, Eigenschaften zu haben, die zu milderen Verläufen führen und ansteckender zu sein als Vorgänger-Varianten des Coronavirus. Die neue Studie, die noch nicht unabhängig begutachtet wurde und noch nicht in einer medizinisch-wissenschaftlichen Zeitschrift erschienen ist, schreibt die vielen milden Verläufe nicht den Eigenschaften des Virus zu, sondern den veränderten Bedingungen in der Bevölkerung, auf die diese Variante nach zwei Jahren Pandemie trifft.
Die Wissenschaftler des General Hospitals in Massachusetts beschränkten sich gemeinsam mit Kolleginnen der Minerva University und der Harvard Medical School in ihrer Studie nicht nur darauf, wie viele Menschen mit einer Omicron-Infektion ins Krankenhaus mussten oder daran verstarben, so wie es vorhergehende Studien getan hatten. Sie schauten sich auch den Impfstatus der Patienten an sowie deren Risiken für einen schweren Verlauf und verglichen diese Daten mit denen aus Zeiten, in denen die Alpha- und Delta-Variante dominant waren.
Dabei fanden sie heraus, dass die Risiken für Hospitalisation und Tod über alle Varianten hinweg nahezu identisch waren. Die Ergebnisse wurden von einem nicht an der Studie beteiligten Wissenschaftler der Yale-Universität kommentiert. Er hält die Studie für aussagekräftig und die Ergebnisse für valide. Aus den Ergebnissen kann geschlussfolgert werden, dass Impfungen eine große Rolle bei der Verhinderung von schweren Verläufen in der Omicron-Welle gespielt haben und sie deshalb wichtig sind, um Gesundheitsschäden in der Pandemie abzuwenden.
Robert-Koch-Institut stuft allgemeine Gesundheitsgefährdung durch die Pandemie herab
Die Gesundheit der Bevölkerung ist durch das Sars-Cov-2-Virus gefährdet. Wie hoch diese Gefährdung ist, schätzt das Robert-Koch-Institut (RKI) seit Pandemiebeginn regelmäßig ein. Das Institut hat nun die allgemeine Gesundheitsgefährdung von „sehr hoch“ auf „hoch“ herabgesetzt.
Grund dafür ist, dass der Gipfel der Omicron-Welle klar überschritten sei, teilte das RKI in seinem aktuellen Wochenbericht mit. Die 7-Tages-Inzidenz in der 17. Kalenderwoche sei im Vergleich zur vorhergehenden Woche weiter gesunken. Auch die Situation auf den Intensivstationen der Krankenhäuser entspanne sich weiter, nachdem sie lange Zeit auf stabilem Niveau gelegen habe. Die Zahl der Ausbrüche in Langzeitpflegeeinrichtungen sei nach einem leichten Anstieg nun zudem wieder rückläufig. Lediglich die 7-Tage-Inzidenz in der Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen sei weiterhin hoch.
Insgesamt sei der Infektionsdruck jedoch immer noch hoch. So wurden zuletzt 600.000 Covid-Fälle an die Behörden gemeldet. Das RKI geht bei dieser Zahl von einer deutlichen Untererfassung aus. Auch die Belastung des Gesundheitssystems sei weiterhin hoch. Insbesondere im stationären Bereich entstehe sie auch dadurch, dass viel medizinisches Personal infiziert sei.
Erstmals Nebenwirkungsdaten des Protein-Impfstoffs Nuvaxovid veröffentlicht
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat erste Daten zu Verdachtsfällen von Nebenwirkungen des seit Ende Februar in Deutschland eingesetzten Coronaimpfstoffs der Firma Novavax veröffentlicht. In seinem Sicherheitsbericht listet das Institut insgesamt 390 Verdachtsfälle an bis zum 31. März 2022 gemeldeten Nebenwirkungen auf. Der Impfstoff Nuvaxovid ist seit 20. Dezember 2021 in der EU für Erwachsene zugelassen und wurde seit Ende Februar in Deutschland verimpft. Sein Anteil an allen seit 2020 eingesetzten Impfungen in Deutschland beträgt derzeit 0,1%.
Als häufigste Nebenwirkung wurde Ermüdung genannt (92 Mal), gefolgt von Kopfschmerzen (90 Mal), Schmerzen an der Injektionsstelle (61 Mal) und grippeähnliche Beschwerden. In 21 Fällen wurden Parästhesien und in 5 Fällen Hypoästhesien beschrieben. Parästhesien sind unangenehme, aber nicht schmerzhafte Empfindungsstörungen. Dabei verarbeitet der Körper Reize nicht angemessen. Diese Empfindungsstörungen sind auch von anderen Impfstoffen bekannt. Was zu diesen Störungen führt, ist nicht klar. Jeweils einmal wurde von einer Gürtelrose, einer Gürtelrose am Auge und einer Gesichtslähmung berichtet.
Da vergleichsweise wenige Verdachtsfälle auf Nebenwirkungen gemeldet wurden, geht das PEI nicht von einem Risikosignal für diesen Impfstoff aus.
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