Corona-Update: Neue Impfstoffe, bekannte Probleme
Einen neuen COVID-19-Impfstoff namens Nuvaxovid hat nun die EU-Kommission zugelassen. Er ist an die Spikevax XBB.1.5-Variante angepasst und der erste zugelassene Impfstoff auf Proteinbasis für die Herbst- und Wintersaison.
Zudem steht seit September der an die Omikron-Variante XBB.1.5 angepasste Impfstoff von BioNTech/Pfizer zur Verfügung. Nach Angaben des Zentrums für Pandemie-Impfstoffe und -Therapeutika (ZEPAI) am Paul-Ehrlich-Institut stellt der Bund zunächst das Impfstoffprodukt „Comirnaty® 30 Mikrogramm/Dosis Omicron XBB.1.5 Injektionsdispersion“ bereit, das für Personen ab 12 Jahren zur Grundimmunisierung und Auffrischimpfung zugelassen ist. Der Impfstoff für jüngere Kinder soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen.
Keine Einzeldosen
Nach wie vor ist es für viele Arztpraxen sehr unpraktisch, dass es die Impfstoffe auch weiterhin nur in Packungen mit 6 Dosen gibt. „Es ist völlig unverständlich, dass der Bund auch fast drei Jahre nach Start der COVID-19-Impfung noch immer keine Einzeldosen bereitstellen kann“, kritisiert der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Dr. Stephan Hofmeister in der Ärztezeitung. „Ausbaden müssen dies die Praxen. Für sie bedeutet das erneut einen erheblichen organisatorischen Mehraufwand.“ Die gleiche Befürchtung hat auch der Deutsche Hausärzteverband. Vize-Verbandsvorsitzende Nicola Buhlinger-Göpfarth äußerte gegenüber dem Magazin „Spiegel“: „Wir werden wieder im organisatorischen Overkill enden, wenn wir jedes Mal, wenn eine BioNTech-Impfung notwendig ist, entweder schnell fünf weitere Impflinge organisieren, die Impfung verschieben oder fünf Impfdosen wegschmeißen müssen.“
Wie die Ärztezeitung berichtet, erklärte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) kürzlich, dass der Bezug von Einzeldosenbehältnissen im Rahmen des bestehenden EU-Vertrages mit BioNTech/Pfizer aufgrund der Vorgaben des Europäischen Vergaberechts nicht möglich sei. Das BMG sicherte jedoch zu, dass der Bund keine Regressansprüche an Arztpraxen stellen werde, wenn bei der COVID-Vorsorge mit dem BioNTech-Impfstoff Comirnaty® nicht der gesamte Wirkstoff eines Mehrdosenbehältnisses verimpft werden könne.
Gegenüber dem „Spiegel“ teilte BioNTech/Pfizer mit, dass derzeit Vorbereitungen liefen, künftig auch Einzeldosen liefern zu können. Ein genauer Termin wurde nicht genannt. Man verstehe jedoch die Wünsche der Arztpraxen.
Valneva nicht mehr einsetzen
Ab Dezember steht der COVID -19-Impfstoff Valneva nicht mehr zur Verfügung. Alle noch gelagerten Chargen sind nur noch bis zum 30. November haltbar und sollten darüber hinaus nicht mehr verwendet werden. Die Zulassung auf Antrag des pharmazeutischen Unternehmens wird außerdem zum 1. Dezember 2023 widerrufen. Etwaige übrige Impfdosen, die noch in Arztpraxen lagern, sind spätestens dann fachgerecht zu entsorgen.
Aufruf zur Impfung
Trotz steigender Infektionszahlen sei die Nachfrage nach COVID-19-Impfungen sehr gering, wie der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KBV) Andreas Gassen der „Welt am Sonntag“ mitteilte.
„Es ist immer wieder wichtig zu betonen: Für besonders gefährdete Gruppen ohne einen entsprechenden Impfschutz kann Corona nach wie vor eine schwere Erkrankung sein“, mahnte Markus Beier, Vorsitzender des Deutschen Hausärztinnen- und Hausärzteverbands. Das Gleiche gelte für die Grippe.
Wiederholte Impfungen auf gleicher Seite
Die Universität des Saarlandes hat in einer Studie mit 303 Teilnehmern festgestellt, dass womöglich Wiederholungsimpfungen, die an demselben Arm wie die vorherige Impfung durchgeführt werden, einen besseren Immunschutz bieten könnten, als wenn der Arm gewechselt wird. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass das Antigen bei gleichseitiger Injektion in dieselben Lymphknoten wie bei der ersten Impfung gelangt und so einen stärkeren Immunschub auslöst.
Werden die Impfungen gegen COVID 19 und Influenza kombiniert, sollte man jedoch nicht beide Impfungen in denselben Arm verabreichen.
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