Corona-Selbsttest für Zuhause
Eine Drogeriekette bietet in ihrem österreichischen Onlineshop einen PCR-Test an. Wer sich testen möchte, macht selbst einen Rachenabstrich, um Antigene auf der Schleimhaut nachzuweisen. Der Abstrich wird an ein professionelles Labor geschickt. Der Kunde erhält das Ergebnis drei Tage später online. Die Idee dahinter: Auch Personen, bei denen der Test medizinisch nicht notwendig ist, sollen Gewissheit bekommen, wenn sie fürchten, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben.
Kein Vertrieb in Deutschland
Die Drogeriekette vertreibt den Test nur online. Damit soll verhindert werden, dass Infizierte in die Filialen gehen. In Deutschland gibt es den Test allerdings weder im Laden noch über das Internet. Ob es so weit kommt, ist fraglich. Zunächst rät das Robert Koch Institut (RKI) davon ab, asymptomatische Personen zu testen. Das Ergebnis sei nur eine Momentaufnahme. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung erläutert sehr detailliert, wann asymptomatische Personen getestet werden.
Laien dürfen sich nicht selbst testen
Doch auch die Aussagekraft von Selbsttests wird bezweifelt. Das RKI schreibt, dass Proben bei der PCR-Diagnostik „parallel aus den oberen und tiefen Atemwegen entnommen werden“ müssen. Kann jemand, der keine medizinischen Kenntnisse hat, das überhaupt? Oder verhindert der Brechreiz eine aussagekräftige Probe?
Zudem wissen Sie als MFA am besten, mit welcher Sorgfalt ein Test gekühlt, verpackt und verschickt werden muss. Die Medizinprodukteabgabeverordnung (MPAV) schiebt dem Verkauf in Deutschland daher grundsätzlich einen Riegel vor. In ihr ist festgelegt, dass Schnelltests nicht an Laien abgegeben werden dürfen.
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