Corona-News: Booster-Impfungen, Krankenstand und Schutz durch Masken
STIKO plant Änderungen der Impfempfehlung
Die Ständige Impfkommission (STIKO) wird laut Ärzte Zeitung in den kommenden Tagen neue Impfempfehlungen veröffentlichen. Demnach soll der Kreis derjenigen, die eine zweite Auffrischungsimpfung bekommen sollen, deutlich wachsen.
Eine zweite Booster-Dosis sollen demnach bekommen:
- Menschen ab 60 Jahren
- Kinder ab 5 Jahren, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-Verlauf haben. Ein erhöhtes Risiko wird angenommen bei chronischen Atemwegserkrankungen, chronischen kardiovaskulären Krankheiten, chronischen Lebererkrankungen, chronischen Nierenerkrankungen, chronischen neurologischen Erkrankungen, Diabetes mellitus oder einer anderen Stoffwechselstörung, HIV-Infektion und Immundefizienz.
Die zweite Auffrischungsimpfung wird weiterhin empfohlen für medizinisches und Pflegepersonal (insbesondere mit direktem Patientenkontakt) und für Bewohnerinnen von Pflegeeinrichtungen oder in der Eingliederungshilfe.
Kinder ab 5 Jahren sollen mit 10 μg des Impfstoffs von Biontech geimpft werden, Kinder zwischen 6 und 11 Jahren ebenfalls oder mit 50 μg des Impfstoffs von Moderna und Kinder ab 12 Jahren sollen 30 μg des Impfstoffs von Biontech bzw. 50 μg des Impfstoffs von Moderna bekommen (100 μg Moderna, wenn sie unter Immundefizienz leiden).
Die STIKO folgt damit der Linie der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und der Europäischen Infektionsschutzbehörde (ECDC), die bereits seit Juli ähnliche Empfehlungen für die zweite Auffrischungsimpfung aussprechen. Für die verzögerte Anpassung erntet die STIKO weiträumige Kritik, u.a. vom Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Das Gremium beruft sich für seine Entscheidung auf Beobachtungsstudien aus Kanada und Israel, die gezeigt hatten, dass das Risiko für einen schweren Verlauf nach dem zweiten Booster für gefährdete Personen um 64 % bzw. 77,5 % sinkt.
Deutlich mehr Krankschreibungen wegen Covid als Inzidenz vermuten lässt
Das Barmer-Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg) gab vor Kurzem Zahlen heraus, die zeigen, dass es eine hohe Dunkelziffer bei Sars-CoV-2-Infektionen in Deutschland gibt. So seien in der Woche vom 18. bis 24. Juli 2022 mehr als 68.000 Versicherte der Barmer Krankenkasse wegen einer Covid-Erkrankung krankgeschrieben gewesen. Das sei im Vergleich zu dem zuvor erhobenen Zeitraum vom 30. Mai bis zum 5. Juni eine Steigerung von 175 %. Damit nähere sich die Zahl der Krankschreibungen dem Höhepunkt der fünften Welle im Frühjahr 2022.
Allerdings unterscheide sich die Zahl der Krankschreibungen regional zum Teil sehr deutlich. In Sachsen-Anhalt seien beispielsweise 141 Menschen pro 10.000 Anspruchsberechtigten krankgeschrieben gewesen, während es in Rheinland-Pfalz 223 pro 10.000 Personen gewesen seien und in Sachsen nur 124 je 10.000 Personen.
Die Dunkelziffer entsteht vermutlich dadurch, dass sich viele Personen, die einen positiven Schnelltest haben, ihre Infektion nicht mehr offiziell durch einen PCR-Test bestätigen lassen.
FFP2-Masken schützen Gesundheitspersonal
Wenn Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten und Kontakt zu Patientinnen haben, eine FFP2-Maske tragen, sind sie besser vor einer Infektion mit dem Sars-CoV-2-Virus geschützt, als wenn sie lediglich eine OP-Maske tragen. Das legen neue Studiendaten aus der Schweiz nahe.
Ein Forscherteam des Kantonsspital St. Gallen hatte auf Basis von Eigenangaben von 2919 Mitarbeiterinnen des Spitals herausgefunden, dass
- sich im Untersuchungszeitraum 26 % der Teilnehmer mit Covid angesteckt hatten.
- sich 13 % der Mitarbeiterinnen angesteckt hatten, die keinen Kontakt zu Patienten hatten.
- sich von allen Infizierten, die Kontakt zu Patienten hatten, 21 % angesteckt hatten, wenn sie immer eine FFP2-Maske trugen im Vergleich zu 35 %, die zum Teil oder durchgängig andere Masken trugen, wie z. B. eine OP-Maske.
Außerdem konnte das Forscherteam feststellen, dass das Risiko einer Infektion stieg, je länger das Personal Kontakt zu einer infizierten Person hatte – egal, welche Maske getragen wurde.
Diese Daten liegen laut Studienautoren auf einer Linie mit bereits bekannten Studienergebnissen und bestätigen den Nutzen von FFP2-Masken für Gesundheitspersonal.
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