Bundesärztekammer will Vorräte an Schutzkleidung
Die starke hausärztliche Versorgung ist der Bundesärztekammer (BÄK) zufolge ein Grund, warum das deutsche Gesundheitswesen die Pandemie bisher recht gut beherrscht hat. „Der ambulante Bereich hat sich in der Hochphase der Pandemie trotz unzureichender Schutzausrüstung als ausgesprochen krisenfest erwiesen“, heißt es. Doch die BÄK legt den Finger in die Wunde: Es gelte, Schwachstellen und Defizite in der Krisenbewältigung zu analysieren. So hätten Masken und relevante Medizinprodukte zu Beginn der Pandemie gefehlt. Mit Blick auf das Wiederaufflammen des Infektionsgeschehens gehe es nun darum, die Situation zu verbessern.
Arztpraxen als Schutzwall
Um dieses Ziel zu erreichen, hat die BÄK einen Zehn-Punkte-Plan für ein effektives Krisenmanagement vorgelegt. Darin geht es auch um die Arztpraxen. Sie seien ein Schutzwall, der die Krankenhäuser vor Überlastung bewahrt. Eine der Forderungen lautet, dass Schutzmasken für medizinisches Fachpersonal in Deutschland und Europa produziert und gelagert werden sollen.
Auch müssten die Praxen finanzielle Mittel erhalten, um den Mehraufwand, der in der Coronakrise entstand, auszugleichen. „Beispielhaft zu nennen sind die Umstellung des Praxismanagements, erforderliche Umbauten zum Schutz von Personal und Patienten, die Vorhaltung von Infektionssprechstunden und die Organisation von Zeitfenstern für die Durchführung von Abstrichen, woran auch die Medizinischen Fachangestellten einen wesentlichen Anteil hatten“, heißt es im Forderungskatalog.
Einheitliche Test-Strategie gefordert
In weiteren Punkten fordert die BÄK, die Tests auf SARS-CoV-2 gezielt auszuweiten. Allerdings bräuchten die Arztpraxen eine einheitliche und verbindliche Test-Strategie. Auch die Meldewege seien zu verkürzen. Um auch in Zukunft gut auf die Patientenversorgung vorbereitet zu sein, hat der Beruf der Medizinischen Fachangestellten für die BÄK „hohe Priorität“.
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