Brust-, Prostata-, Darm- und Lungenkrebs sind die häufigsten Krebsarten
Krebs kann jedes Organ sowie das Blut treffen. Onkologen unterschieden daher zwischen soliden Tumoren in Organen und hämatologischen Tumoren im Blut, die mit einem Anteil von 9 % deutlich seltener vorkommen. Im Jahr 2019 erkrankten 5,4 % der gesetzlich Versicherten in Deutschland an Krebs. Die häufigsten Krebsarten waren Brust-, Prostata-, Darm- und Lungenkrebs. Erste Anlaufstelle für die Patienten waren die Hausärzte. Sie behandelten die meisten Patienten, gefolgt von den einzelnen Fachdisziplinen sowie den Radiologen. Auch Psychotherapeuten wurden oft einbezogen.
Wer erkrankt an Krebs?
Tumore werden meist bei älteren Menschen diagnostiziert. In der Altersgruppe der 80- bis 84-Jährigen ist der Anteil am höchsten. 16,6 % der Senioren erkranken. Zum Vergleich: In der Gruppe der 15- bis 19-Jährigen bekommen 0,2 % einen Tumor. Hoden-, Gebärmutterhals- und Schilddrüsenkrebs treten eher bei jüngeren Menschen auf.
Da unsere Bevölkerung im Durchschnitt von Jahr zu Jahr älter wird, müssen wir uns darauf einstellen, dass die Zahl der Krebspatienten steigt. Auch die gestiegenen Heilungschancen führen dazu, dass Arztpraxen mehr Krebspatienten behandeln werden. Das Robert Koch-Institut schätzt, dass die Zahl zwischen 2015 und 2030 um 23 % zunimmt.
Insgesamt trifft es Männer häufiger als Frauen. Doch es gibt Unterschiede: Bei Frauen ist Brustkrebs die häufigste Diagnose, bei Männern Prostatakrebs. Vom Harnblasenkrebs waren deutlich mehr Männer betroffen, vom Schilddrüsenkrebs weitaus mehr Frauen.
Regionale Unterschiede
Der Versorgungsatlas des Zi zeigt, wie unterschiedlich Krebserkrankungen regional verteilt sind. Im Oberbayerischen Miesbach erkrankten mit 4,16 % die wenigsten der Versicherten. In den niedersächsischen Kreisen Salzgitter (6,74 %) und Peine (6,35 %) sowie im Kreis Viersen in NRW (6,08 %) waren die Zahlen am höchsten.
Pandemie wirkt sich negativ auf Krebserkennung aus
Dem RKI zufolge könnten Krebserkrankungen wegen der Pandemie zu spät gemeldet oder sogar zu spät entdeckt worden sein. Im Jahr 2020 wurden – je nach Krebsart – 2 bis 10 % weniger Patienten in einer Klinik behandelt. Auch gingen weniger Frauen zum Mammographie-Screening. Das war zu Beginn des ersten Lockdowns besonders auffällig. In der letzten Märzwoche 2020 besuchten 83 % weniger Frauen ein Mammographie-Screening als in der gleichen Woche des Vorjahres. Zur Zeit untersucht das RKI, welchen Einfluss die Pandemie auf das Überleben nach Krebs und die Sterblichkeitsrate hat.
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