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Alles Wichtige zu Impfungen im November

Von Lieferschwierigkeiten bis Impfbereitschaft, von Corona-Impfstoffen bis Impfungen für Kinder – was Sie zu Impfungen jetzt wissen müssen.

Corona: Auslieferung des Impfstoffs für Kleinkinder verzögert sich

Eigentlich sollte ab Montag dieser Woche der Impfstoff für Kleinkinder von Biontech/Pfizer an Arztpraxen geliefert werden. Doch der Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels teilte mit, dass möglicherweise nicht alle Apotheken rechtzeitig den Impfstoff bekommen und deshalb auch Arztpraxen darauf warten müssen. Das Problem kann auch noch in der kommenden Woche bestehen. Praxen können bis zu 240 Dosen pro Woche bestellen.

Seit Mitte Oktober ist der Impfstoff für die Altersgruppe 6 Monate bis 4 Jahre von der EU zugelassen. Der Impfstoff von Biontech ist der einzige in Deutschland verfügbare Corona-Impfstoff für diese Altersgruppe. Die Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission liegt allerdings für die Kleinkinder noch nicht vor. Sie wird in den nächsten Tagen erwartet.

Die Zulassung sieht ein Impfschema vor, indem 3 Impfungen zur Grundimmunisierung gegeben werden sollten. Die ersten beiden Impfungen jeweils im Abstand von 3 Wochen, die dritte Impfung soll im Abstand von mindestens 8 Wochen auf die zweite Impfung erfolgen.
 

Schutzimpfungen: Weniger Impfungen bei Kindern und Jugendlichen als vor Corona 

Die Krankenkasse DAK stellt in ihrem kürzlich erschienen Kinder- und Jugendreport fest, dass im vergangenen Jahr rund 680.000 Kinder weniger geimpft wurden als im Vergleichsjahr 2019. Das ist ein Rückgang um 11 %. Der Vorstandsvorsitzende der DAK-Gesundheit, Andreas Storm, sagte der Ärzte Zeitung: „Wir beobachten schon länger einen Rückgang der Impfquoten bei Kindern und Jugendlichen. In der Corona-Pandemie hat sich dieser negative Trend verstärkt.“

Besonders bei der Vierfach-Impfung gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus und Kinderlähmung sei die Impfbereitschaft rückläufig. Gegen diese Krankheiten wurden 2021 im Vergleich zu 2019 sogar 31 % weniger Kinder zum ersten Mal geimpft. Bei den Auffrischungsimpfungen betrug der Rückgang 23 %. Auch bei der Impfung gegen HPV nahmen die Impfzahlen während der Pandemie ab, nämlich um 13 %.
 

Impfungen gegen Gürtelrose werden durch Corona wichtiger

Die Impfraten gegen den Erreger, der eine Gürtelrose auslösen kann, Herpes Zoster, gehören traditionell zu den niedrigsten. Nur etwa 5 % der Bevölkerung ist einmal gegen Gürtelrose geimpft. Das Risiko einer Infektion mit dem Virus wird gemeinhin unterschätzt. Dabei steigt die Bedeutung der Impfung aufgrund der Corona-Pandemie deutlich, denn es zeigt sich, dass Menschen, die mit dem Sars-CoV-2-Virus infiziert waren, für andere Krankheiten empfänglicher sind. Dabei steigt für sie, wenn sie über 50 Jahre alt sind, das Risiko für eine Herpes-Zoster-Infektion um 15 %, nach schweren Corona-Verläufen sogar um 21 %. So die Ergebnisse einer Studie, die im Mai 2022 erschien.

Frauen haben demnach ein höheres Risiko als Männer, Menschen über 65 Jahren ein höheres als 50- bis 64-Jährige. Die Herpes-Zoster-Infektion tritt typischerweise innerhalb der ersten 30 Tage nach einer Corona-Infektion auf oder 3 bis 6 Monate nach der Erkrankung. Nach einem halben Jahr sinkt das Infektionsrisiko für diese Altersgruppen aber wieder auf den gleichen Stand wie bei Menschen, die nicht an Covid erkrankt waren.

Die Forscherinnen vermuten, dass Sars-CoV-2 die Immunzellen schädigt und so eine Reaktivierung des Varizellen-Virus ermöglicht, den Erreger der Windpocken. Das Varizellen-Virus kann zwei verschiedene Krankheitsbilder verursachen: Bei einer Erstinfektion Windpocken, bei Reaktivierung Gürtelrose.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt allen Menschen ab 60 Jahren die Impfung gegen Gürtelrose: 2 Dosen im Abstand von mindestens 2 bis maximal 6 Monaten. Für besonders gefährdete Personen wird die Impfung bereits ab 50 Jahren empfohlen. Daraus ergibt sich, dass Menschen ab 50, die an Covid erkrankt waren, sich gegen Gürtelrose impfen lassen sollten.

Die Gürtelrose ist geprägt von starken Schmerzen, Hautausschlägen und einem starken Krankheitsgefühl. Die Schmerzsymptomatik entwickelt sich bei 30 % der Betroffenen zu einer Post-Zoster-Neuralgie, die schwierig zu behandeln ist.

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