116 117 – Hilfe außerhalb der Praxis
Der Ärztliche Bereitschaftsnummerndienst bietet unter der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 116 117 eine wichtige Anlaufstelle für Patienten.
Medizinische Beratung mit Patienten-Navi: Unter der 116 117 erhalten sowohl gesetzlich als auch privat Versicherte eine telefonische Erstberatung durch geschultes medizinisches Personal. Patienten können ihre Symptome schildern und bekommen eine Ersteinschätzung, wie sie weiter verfahren sollen. Ausnahme: Alles rund um die Zahngesundheit fällt in den Bereich des zahnärztlichen Bereitschaftsdienstes.
Vermittlung von Hausbesuchen: Wenn ein Arztbesuch erforderlich, aber der Patient nicht mobil ist oder sich in einem Zustand befindet, der es ihm nicht erlaubt, eine Arztpraxis aufzusuchen, kann die 116 117 die Vermittlung eines Hausbesuchs durch einen Bereitschaftsarzt arrangieren. Das ist sowohl an Werktagen während der regulären Öffnungszeiten der Arztpraxen als auch nachts, an Wochenenden oder Feiertagen möglich. Die klinischen Notaufnahmen können so entlastet werden.
Koordination von Terminen: Falls ein Besuch in einer ärztlichen Bereitschaftspraxis notwendig ist, kann die 116 117 eine Praxis in der Nähe des Patienten nennen und gegebenenfalls sogar einen Termin vereinbaren.
Weiterleitung in Notfällen: In lebensbedrohlichen Situationen leitet die 116 117 die Anrufe direkt an den Rettungsdienst (112) weiter, um eine sofortige medizinische Versorgung zu gewährleisten.
Informationen zu Gesundheitsthemen: Die 116 117 bietet auch allgemeine Informationen zu Gesundheitsthemen. Sie kann dem Anrufer bei Bedarf spezialisierte Einrichtungen oder Fachärzte nennen. Voraussetzung ist dabei allerdings, dass der Patient gesetzlich krankenversichert ist.
Terminvermittlung: Wenn man selbst keinen Termin bei einer fachärztlichen Praxis oder einem Psychotherapeuten bekommt, vermittelt die 116 117 einen zeitnahen Termin bei einer dementsprechenden Praxis. Über den Terminservice kann man online auch selbst Arzttermine buchen, ändern oder stornieren.
Wachsender Zulauf
Wie das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) mitteilte, erreichten die telefonischen Ersteinschätzungen im vergangenen Dezember mit über 250.000 einen neuen Höchstwert. Zum Vergleich: In den Monaten davor lag die Zahl immer unter 180.000. Besonders hohen Zulauf verzeichnete der Bereitschaftsdienst am 23.12., 26.12. sowie am 30.12. und 31.12. mit täglich etwa 13.800 Fällen. Somit wurde etwa jeder tausendste Bundesbürger in der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr über die 116 117 wegen eines medizinischen Hilfegesuchs ersteingeschätzt. Von Januar 2020 bis Dezember 2023 verzeichnete man 5,6 Millionen Anrufende.
„Da ein Großteil der Anrufe außerhalb der regulären Praxisöffnungszeiten eingehen, werden die meisten dieser Anliegen, abgesehen von Notfällen für den Rettungsdienst oder die Notaufnahmen der Kliniken, an den ärztlichen Bereitschaftsdienst weitergeleitet“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried.
Das Zi wertet die Daten der Strukturierten medizinischen Ersteinschätzung in Deutschland (SmED) über die 116 117 regelmäßig aus.
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