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Wie sich Patientinnen und Patienten in 4 Schritten ihre ePA einrichten

Diese Woche ist es so weit – in den Testgebieten startet die ePA. Das sorgt auch außerhalb dieser Modellregionen für Gesprächsstoff bei Praxisteams sowie Patientinnen und Patienten. Zwar zeigen sich Letztere offen für die ePA, doch schon der Registrierungsprozess wirft einige Fragen auf.

Obwohl es in den letzten Monaten viel Kritik an der elektronischen Patientenakte (ePA) gab, finden die meisten gesetzlich versicherten Patienten die Einführung sinnvoll. Das ergab eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Männer stimmten der Einführung mit 82 % noch häufiger zu als die Frauen mit 75 %. 

Dass die ePA hilft, alle wichtigen Dokumente parat zu haben, glauben insgesamt 87 % der Befragten.  76 % möchten sich die eigene ePA gerne auf dem Smartphone ansehen. Genau dabei haben aber zahlreiche Versicherte noch Schwierigkeiten. Viele finden die Registrierungsprozesse der Krankenkassen zu kompliziert. Vor allem ältere Menschen könnten daher Unterstützung bei ihrem vertrauten Praxisteam suchen. Auch wenn es Ihnen als MFA nicht möglich ist, die Registrierung für einzelne Patienten zu übernehmen, können Sie durch entsprechende Tipps und Tricks weiterhelfen. 
 

Schritt für Schritt zur ePA

Zwar unterscheiden sich die Registrierungsprozesse von Krankenkasse zu Krankenkasse in Details, die einzelnen Schritte auf dem Weg zur eigenen ePA sind jedoch bei den meisten ganz ähnlich:

Schritt 1

Als Erstes müssen sich die Versicherten die jeweilige ePA-App ihrer Krankenkasse herunterladen. Diese findet man für Android-Telefone im Playstore, für Apple-Smartphones im Apple-Store. Die Gematik stellt hier eine Liste mit direkten Links zu den Apps zur Verfügung. 

Einige Patienten wundern sich vielleicht, dass sie in ihrer bisherigen App ihrer Krankenkasse die ePA nicht finden. Das kann daran liegen, dass bei der jeweiligen Krankenkasse der Download einer separaten ePA-App nötig ist. Die Patienten benötigen dann also 2 Apps, einmal die allgemeine, in der sie u. a. Belege zur Kostenübernahme einreichen können. Die andere für die Verwaltung ihrer ePA. 

Schritt 2

Um die ePA einsehen zu können, müssen sich die Versicherten für die Nutzung registrieren. Die meisten Krankenkassen-Apps führen automatisch durch den Registrierungsprozess. Hier müssen u. a. persönliche Daten eingetragen und die Zustimmung für die Verarbeitung der Daten gegeben werden.

Schritt 3

In der ePA sind hochsensible Daten gespeichert. Umso wichtiger, dass diese gut vor unberechtigtem Zugriff geschützt sind (über mögliche systemische Sicherheitslücken berichteten wir).

Zur sicheren Anmeldung trägt die 2-Faktor-Authentifizierung bei. Dafür gibt es als ersten Faktor die Gerätebindung, d. h. die App funktioniert nur auf einem Gerät. Der zweite Faktor kann eine persönliche PIN oder ein biometrisches Merkmal wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung sein. Dies können die Versicherten selbst festlegen.

Schritt 4

Nun können die Versicherten ihre ePA nach ihren Wünschen anpassen. Sie können z. B. selbst wählen, welche Dokumente gespeichert werden und wer diese sehen kann. Die ePA gehört den Patientinnen und Patienten, sie können daher auch Dokumente löschen oder selbst hochladen, beispielsweise Schmerztagebücher. Im Gegensatz zur Arztpraxis sind Patienten jedoch zur Befüllung nicht verpflichtet. Versicherte haben das Recht, ihre ePA zu jeder Zeit mitsamt allen darin befindlichen Dokumenten zu löschen.
 

ePA ohne Smartphone?

Bei vielen Krankenkassen ist die ePA-App auch als Desktopversion erhältlich. Doch für die Nutzung der ePA ist eine App nicht zwingend erforderlich. Die ePA existiert trotzdem und wird von behandelnden Praxen, Therapeutinnen und Therapeuten sowie Apotheken gleichermaßen befüllt. Allerdings können Versicherte dann nicht selbst ihre Daten einsehen oder bearbeiten. Es ist möglich, dass ein vertrautes Familienmitglied oder eine Betreuungsperson die ePA im Namen der versicherten Person verwaltet und die gleichen Zutrittsrechte bekommt. Dies kann man üblicherweise bei der Registrierung angeben.
 

Noch Fragen?

Unterstützung bei der Registrierung und Verwaltung der ePA bieten üblicherweise die Versicherten-Hotlines und Niederlassungen der Krankenkassen. Auch auf den jeweiligen Websites sind die wichtigsten Informationen zu finden. Um nur einige Beispiele zu nennen:

Techniker

Barmer

DAK

AOK

BKK Verbund plus

KKH

Weitere Antworten auf häufige Fragen rund um die ePA finden Sie bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (kbv).

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