Wie sich das Restless-Legs-Syndrom effektiv behandeln lässt
Neues Verständnis über das Restless-Legs-Syndrom
Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist eine Krankheit, die die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken kann. Drang, die Beine zu bewegen, begleitet von Schmerz in den Beinen und Missempfindungen, wie zum Beispiel Kribbeln, sind die Hauptsymptome der Erkrankung. Sie treten vor allem dann auf, wenn die Betroffenen zur Ruhe kommen und wenn sie im Schlaf ihre Beine bewegen. RLS-Patientinnen leiden in der Folge unter Ein- und Durchschlafstörungen und werden tagsüber durch zum Teil starke Müdigkeit in ihrer Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. RLS-Patienten haben ein erhöhtes Risiko für Angststörungen und Depressionen.
Der Leidensdruck der Betroffenen ist hoch, da RLS mit zahlreichen Begleiterkrankungen assoziiert ist. RLS entsteht aus einem Zusammenspiel von genetischen Anlagen, sozioökonomischen Einflüssen, Umweltfaktoren und Komorbiditäten. Die Einteilung in primäre (ideopathische) und sekundäre RLS ist überholt. Die Annahme, dass RLS in Folge einer zugrundeliegenden Erkrankung, wie zum Beispiel Diabetes mellitus, Rheuma oder Parkinson entsteht, ist veraltet. Vor allem, wenn das Syndrom schon früh im Leben auftritt, zeigt sich oft, dass die Krankheit in der Familienanamnese vorkommt.
Die Behandlung des Restless-Legs-Syndrom ist nicht einfach
Die RLS ist eine neurologische, sensomotorische Bewegungsstörung, bei der der Eisen- und Dopaminstoffwechsel gestört sind. Die Ursache der Störung ist bisher nicht vollständig geklärt. Bei RLS treten häufig Begleiterkrankungen auf, die behandelt werden müssen. Dabei muss auf mögliche anheizende Faktoren geachtet werden, wie zum Beispiel Medikamente, die die RLS-Symptome verstärken. Zu diesen Medikamenten gehören unter anderem Antipsychotika, Antihistaminika und Antidepressiva. Ob Genussmittel wie Kaffee, Alkohol und Nikotin die Beschwerden verstärken oder möglicherweise sogar lindern, ist noch nicht ausreichend untersucht worden.
Bei Betroffenen sollte regelmäßig der Eisenstoffwechsel kontrolliert werden. Eine frühzeitige Eisentherapie ist wichtig, auch bei Kindern. Außerdem stehen eine Reihe von nichtmedikamentösen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die laut den Leitlinien möglichst früh und möglichst lange eingesetzt werden sollten, um mit der medikamentösen Behandlung so spät wie möglich beginnen zu müssen. Bewegung, Yoga und Rotlicht-Therapie können die Symptome nachweislich lindern. Vor allem Kinder, die nicht medikamentös behandelt werden können, sollten entsprechende Angebote bekommen. Dazu gehört auch Physiotherapie.
Wichtigster Baustein der medikamentösen Therapie ist die Eisensubstitution bei niedrigen Eisenspiegeln (unter 75 µg/l). Die Leitlinie rät zu 325 mg Eisensulfat 2-mal täglich und 100 mg Vitamin C. Ist die Eisensubstitution nicht erfolgreich oder der Eisenspiegel normal, kann ein Dopamin-Agonist gegeben werden – allerdings in möglichst niedriger Dosis, da sich sonst die Beschwerden verstärken können. Versagt auch diese Therapie, können als Mittel der zweiten Wahl auch Opiode eingesetzt werden. Cannabis, Magnesium oder Benzodiazepine helfen hingegen nicht, für die Phytotherapie fehlen Belege.
Den Patientinnen wird generell empfohlen, auf eine gute Schlafhygiene zu achten und abends den Medienkonsum einzuschränken. Die Leitlinie gibt eine starke Empfehlung für Bewegung und Physiotherapie.
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