Wer Azubis fördert, investiert in die Zukunft - Das beste ZFA-Team 2022 im Portrait
Kornelia Kolano hat ihre 2018 begonnene Ausbildung um ein halbes Jahr verkürzt. Im Jahr 2020 kam Eleni Kaloutsidou ins Team: Nach ihrem Managementstudium in Kozani (Griechenland) kam sie nach Braunschweig und lernte die Praxis zunächst als Patientin kennen. Sie bewarb sich auf eine freie Ausbildungsstelle und wurde angestellt. Obwohl Deutsch nicht ihre Muttersprache ist, konnte sie ihre Ausbildung um ein ganzes Jahr verkürzen und ist seit Juni 2022 ausgebildete ZFA. „Das ganze Team ist unheimlich stolz auf die Azubis,“ sagt Dajana Schmidt. Nicht nur die Ausbildung, auch die gezielte Fort- und Weiterbildung genießt in der Zahnarztpraxis Schmidt einen hohen Stellenwert. Dajana Schmidt, die schon als Führungskraft bei Versicherungen und Banken tätig war und neben dem Praxisbetrieb als Coach arbeitet, hat sich beim PKV Institut zur Praxis- und zur Abrechnungsmanagerin fortgebildet: „Man gewinnt nicht nur Wissen, sondern auch ein ganz neues Selbstvertrauen für die eigene Position in der Praxis.“ Das Team hält zusammen und geht sehr empathisch miteinander um. So konnte mitten in der Pandemie eine junge Geflüchtete aus dem Irak, Faiza Murad, ihre Ausbildung in der Praxis beginnen und startete direkt durch: Trotz anfangs fehlender Sprachkenntnisse ist sie schnell eine wichtige Stütze im Team geworden. Frau Saadet Ataman ist KFO-Azubi und absolviert den praktischen Teil ihrer Ausbildung in dem starken Team. 2021 wurde die Praxis vom örtlichen Jobcenter als Ausbildungsbetrieb ausgezeichnet. Individuelle Stärken werden berücksichtigt und gefördert, in regelmäßigen Besprechungen und Mitarbeitergesprächen wird geklärt, wo es gemeinsam hingehen soll: „Der Mensch sollte sein Potenzial leben dürfen“, sagt Schmidt. „Als Arbeitgeber muss man ihn darin unterstützen und fördern.“ Kinder, pflegebedürftige Angehörige, Prüfungszeiten und spezielle Lebenssituationen werden berücksichtigt bei Dienstplänen, Arbeitszeiten und Urlaubsplanung, die Termine werden nicht zu eng getaktet. „Wir wollen nur positiven Stress. Jeder erhält seine Freiräume und gibt dafür 100 % im Job.“
Krav Maga sorgt für gutes Standing auch im Job
S. Fiedler war 1999 die erste Auszubildende in der am 04.10.1999 eröffneten Praxis, sie betreut bis heute die Anmeldung. Kollegin Ramona Maiwald unterstützt ebenfalls in der Anmeldung. Daniela Wischeropp ist Profi im Umgang mit kleinen Patienten, sie bietet Kindern und Erwachsenen Prophylaxe und assistiert bei anspruchsvoller Prothetik. Susanne Berg ist neben ihrer Prophylaxebehandlung zugleich Hygienemanagementbeauftragte der Praxis. Quereinsteigerin Dajana Schmidt kümmert sich um Dienst- und Urlaubspläne, Praxismanagement und viele andere Dinge, etwa die regelmäßigen Teamevents. Aktuell lernen die ZFAs die Selbstverteidigungstechnik Krav Maga. „Wir wollen eine ganzheitliche Weiterentwicklung fördern, die den Teammitgliedern auch persönlich etwas bringt“, so Schmidt. „Wer Sicherheit und Selbstbewusstsein gewinnt, steht auch im Job anders da.“ Seit Corona gebe es mehr konflikthafte Situationen auch in der Praxis, sagt Schmidt: „Da ist man froh, wenn man Deeskalation beherrscht.“ Neben Krav Maga stehen viele Aktivitäten auf dem Programm: Etwa eine jährliche Wanderung zum Brocken im Harz, ganze 80 Kilometer an einem Tag, bei denen Spenden von Sponsoren pro Kilometer gesammelt werden. Ob das alle Teammitglieder durchgehalten haben? „Alle Frauen“, sagt Schmidt und lächelt. Im Juni geht es wieder Richtung Gipfel.
Gemeinsam Kinder, Tiere und Umwelt schützen
Als „Notinsel“ bietet die Praxis Kindern in Gefahrensituationen Zuflucht: Wenn ein Kind von einem Fremden angesprochen wird, sich verletzt hat oder seine Eltern nicht mehr findet, erkennt es am Aufkleber neben dem Praxisschild, dass es hier Schutz und Hilfe bekommt. Die Praxis unterstützt die Kinderkrebshilfe, aber auch den Tierschutz und ökologische Projekte wie Aufforstung im Harz. „Wir haben eine besondere Verbindung zur Region“, sagt Schmidt. „Auch als kleines Unternehmen wollen wir Verantwortung übernehmen.“ Zahnarzt Milan Keyhani arbeitet ehrenamtlich für das Zahnmobil Hannover und hat dieses auch in Braunschweig aufgebaut, um Bedürftigen ohne Krankenversicherung eine zahnärztliche Behandlung zu ermöglichen. Vor Kurzem nahm Ehepaar Schmidt einen ausgesetzten Hund aus der Türkei bei sich auf, der nun eine Ausbildung zum Therapiebegleithund macht. Dass einem manches Ehrenamt aber auch einfach vor die Füße fällt, erlebte das Praxisteam im Juni 2021: Ein Meisenbaby war aus 10 Metern Höhe direkt vor die Praxistür gefallen – und wurde liebevoll wieder aufgepäppelt. Sogar die Patienten halfen mit, indem sie Mehlwürmer in die Praxis schickten. „Wir haben die besten Patientinnen und Patienten. Vielen Dank nochmal an alle, die unterstützt haben!“, sagt Stefan Schmidt.
Girl Power für ein zufriedenes Team und begeisterte Kundschaft
Schmidt bezeichnet die Patienten der Praxis gerne als Kundinnen und Kunden. „Weil wir einen guten Service bieten wollen und allen Patienten auf Augenhöhe begegnen. Und Mundgesundheit ist etwas, um das man sich jeden Tag aktiv und eigenverantwortlich kümmern sollte, nicht erst, wenn man Schmerzen hat.“ Die meisten der 8.000 Patienten kommen regelmäßig zur Zahnreinigung und Prophylaxe, wie D. Wischeropp und S. Berg erklären: „Viele fahren dafür sogar Hunderte Kilometer oder verbinden es mit einem Heimatbesuch.“ Die Terminvergabe erfolgt online oder telefonisch, für die Telefonannahme wurde ein Assistenz-Programm installiert: „Wenn die Hütte brennt, geht Aaron ran.“ Jeden Donnerstag um 12 Uhr findet ein 30-minütiges Teammeeting statt. Wer nicht live dabei sein kann, wird dazugeschaltet. Die Praxis ist voll digitalisiert und nahezu papierlos, auch die Anamnese wird digital direkt auf der Praxis-Website erfasst, alternativ vor Ort per Tablet. „Der Verwaltungsaufwand ist enorm gestiegen in den vergangenen Jahren“, sagt Schmidt. „Wo wir durch Digitalisierung Arbeit sparen und wieder Freiräume schaffen können, nutzen wir diese Chance.“ Wenn ein Fehler passiert, wird nach der Quelle geforscht und eine Lösung gesucht. Vorgänge, die leicht vergessen werden, etwa dienstagabends die Mülltonne aufzusperren, stehen jetzt zum Beispiel im Outlook-Kalender. Die Hierarchien sind generell flach, jeder darf und soll mitgestalten. Konflikte gehören zum Praxisalltag und sind sogar willkommen: „Harmonie kann auch Stillstand bedeuten“, sagt Schmidt. „Wir wollen aber besser werden und wachsen als Team und als Praxis.“
Steckbrief
Gründung: 04.10.1999
Standort: Sidonienstraße 4, 38118 Braunschweig
Fachrichtungen: Zahnmedizin, Prophylaxe, Prothetik
Anzahl Ärztinnen & Ärzte: 2
Anzahl ZFAs: 6
Anzahl Azubis: 2
Anzahl Mitarbeitende insgesamt: 10
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