Positive Bilanz des digitalen Arztbesuchs bei Senioren
Für ihr Testprojekt Telekonsil stattete die AOK plus für Sachsen und Thüringen neun Pflegeheime in ländlichen Regionen mit der nötigen Technik aus. Zehn Hausärzte beteiligen sich und betreuen insgesamt 500 Patienten. Dabei werden sie von den Pflegekräften unterstützt.
Die große Überraschung: Selbst multimorbide Heimbewohner haben kaum Vorbehalte gegenüber der Videosprechstunde. Im Gegenteil: Sie fühlen sich sicher und zufrieden, weil sie ihren Arzt öfter als früher sprechen. Der weite Weg in die Hausarztpraxis bleibt ihnen erspart. Ferner muss das Pflegepersonal bei akuten Beschwerden nicht den Notdienst rufen. Krankenhausaufenthalte seien zurückgegangen. Stattdessen bleiben die oft gehbehinderten Senioren in ihrer gewohnten Umgebung.
Mehrwert für die Hausarztpraxis
Auch für die Hausarztpraxis bietet das Telekonsil einen Mehrwert. Ärzte oder nicht-ärztliche Assistentinnen sparen viel Zeit, wenn sie bei laufendem Praxisbetrieb oder außerhalb der Praxiszeiten nicht den weiten Weg über Land antreten müssen. Der Arzt macht sich per Video ein Bild über den Patienten, z.B. über Wundheilung oder Beweglichkeit. Er kann demenzkranke Patienten im Gespräch mit ihrem Pflegepersonal beobachten. Auch das Aufzeichnen von Herztönen per elektronischem Stethoskop ist möglich. Fachärzte können hinzugezogen werden.
Kein Ersatz, sondern eine Ergänzung
Die AOK in Sachsen und Thüringen betrachtet die Videosprechstunde nicht als Ersatz für den Arztbesuch. Doch sie könne bei Kontroll- und Routineterminen sowohl die Patienten als auch die Hausarztpraxis sowie das Pflegepersonal entlasten. Auch bei unklaren Beschwerden der Pflegebedürftigen habe die Videosprechstunde sich bewährt. Die Krankenkasse will ihre telemedizinischen Projekte ausweiten.
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