Ohne Kupfer läuft im menschlichen Körper gar nichts
Die Hauptaufgabe des Biostoffes besteht in seiner Beteiligung an der Bildung des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin: Kupfer hilft bei der Einbettung des Zentralatoms Eisen in den Blutfarbstoff. Es erleichtert auch den Eisentransport bei der Durchblutung. Dadurch ist das Spurenelement entscheidend für die einwandfreie Funktion des Herzkreislauf-Systems und es unterstützt den Erhalt der Plastizität der Blutgefäße.
„Die moderne von Fertigprodukten geprägte Ernährung ist arm an Kupfer und Kupfer fehlt auch in vielen Vitaminpräparaten“, erklärt Prof. Marc Solioz von der Universität Bern. Gesellt sich dann noch – je nach Region – kupferarmes Trinkwasser dazu, kann das zu einer Unterversorgung führen: „Es muss heute davon ausgegangen werden, dass Menschen mit einer einseitigen, westlichen Ernährung potenziell mit Kupfer unterversorgt sind“, so Prof. Solioz. „Wer einen Mangel hat, spürt das mit Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust und gestörter Pigmentierung der Haare und der Haut“, erläutert die Hamburger Ökothrophologin Iris Lange-Fricke. „Zudem kann dieser sich in einer Störung des Immun- und Nervensystems äußern. Ein Kupfermangel verringert weiter die Aufnahme an Eisen und stört damit die Blutbildung“, führt sie aus.
Ferner gilt das Motto „Kupfer macht klug“: Unser Gehirn und Nervensystem verfügen über 100 Milliarden Neuronen. Alle sind untereinander mithilfe des Spurenelementes verknüpft. Der Organismus benötigt es deshalb vor allem bei der embryonalen Gehirnentwicklung. Außerdem gilt das Element als Schön- und Fitmacher, denn es ist an der Entstehung von Kollagen sowie Elastin im Bindegewebe beteiligt und zaubert somit eine straffe, geschmeidige Haut. Auch zur Bildung von Melanin in der Haut und zur Pigmentbildung der Haare wird Kupfer benötigt. Es steckt in den meisten Antikörpern, stärkt somit die körpereigene Abwehr und schützt unsere Zellen vor der Zerstörung durch Oxidation.
Kupfer bestimmt die „innere Uhr“
Ohne Proteine geht nichts in unserem Körper. Proteine sind Eiweiße, und sie steuern in Verbindung mit Hormonen und Enzymen alle wichtigen Stoffwechselvorgänge im Körper. Eines dieser Enzyme trägt den wissenschaftlichen Namen Ecto-Nox. Dieses gibt vor, wann Körperzellen aktiv, und wann sie inaktiv sind, und hat damit einen entscheidenden Einfluss auf die Energiebereitstellung in den Zellen. Das Erstaunliche: Verändert man das Protein, indem man das Kupfer entfernt, verliert der Körper sein natürliches Zeitempfinden. Kupfer spielt also eine entscheidende Rolle als Wächter unserer inneren Uhr. Wie wichtig Kupfer als Bestandteil des Proteins ist, haben Laboruntersuchungen gezeigt: Wird Kupfer aus dem Protein Ecto-Nox entfernt, geht der 24-Minuten-Rhythmus verloren und das Protein selbst kann nicht mehr richtig arbeiten. Es verliert seine Fähigkeit, Kupfer zu binden, und somit ebenfalls seine Funktionsfähigkeit als Enzym und seine Rhythmik. Dies hat Auswirkungen auf den gesamten Organismus.
Regelmäßige Aufnahme ist wichtig
„Da sich aber nur ein schwerer Kupfermangel an den Blutwerten (Ceruloplasmin) erkennen lässt“, wie der Schweizer Forscher weiß, ist eine tägliche und regelmäßige Aufnahme von Kupfer mit unserer Nahrung wichtig, um das lebensnotwendige Spurenelement dem Körper ausreichend zuzuführen. Dafür empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) einem erwachsenen Menschen pro Tag 1,0 bis 1,5 mg, das Deutsche Kupferinstitut sogar 1 bis 3 mg pro Tag: „Dabei ist eine ausgewogene und vielseitige Ernährung mit Obst, Gemüse, Fisch, Meeresfrüchten, Fleisch, Vollkornprodukten, Kartoffeln und Nüssen empfehlenswert“, rät die Expertin Iris Lange-Fricke. Glücklicherweise verfügen viele Lebensmittel über einen natürlichen Gehalt an Kupfer – darunter Früchte wie z.B. Stachelbeeren, Gemüsesorten wie Artischocken, Meerestiere wie Schellfisch und Krabben sowie auch Vollkornbrot, Rindfleisch, Geflügel, Weizenkleie und dunkle Schokolade.
© 2024 PKV Institut GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Sämtliche Texte und Bilder in unserem Online-Magazin sind urheberrechtlich geschützt. Bitte beachten Sie, dass auch dieser Artikel urheberrechtlich geschützt ist und nur mit schriftlicher Genehmigung des PKV Instituts wiederveröffentlicht und vervielfältigt werden darf. Wenden Sie sich hierzu bitte jederzeit unter Angabe des gewünschten Titels an unsere Redaktionsleitung Silke Uhlemann: redaktion(at)pkv-institut.de. Vielen Dank!
Qualitätsmanagement
Werden Sie zur Qualitätsmanagementbeauftragten und machen Sie Ihre Praxis effizienter – flexibel neben dem Beruf!