Nationale Demenzstrategie: Bundesregierung bittet Hausärzte um Unterstützung
Der Schlüssel einer Patientin ist nicht auffindbar, den Wochentag weiß sie nicht genau und was sie gerade mit ihrer Tochter am Telefon besprochen hat, ist ihr entfallen. Diese typischen Symptome einer beginnenden Demenz begegnen MFAs häufig. Denn viele Patienten wenden sich zuerst an ihren Hausarzt, wenn sie mit ihrer Vergesslichkeit hadern. Das hat auch die Bundesregierung erkannt. Sie sieht in den Hausärzten wichtige Ansprechpartner für Menschen mit Demenz und deren Angehörige. Praxisteams seien für den weiteren Krankheitsverlauf von „großer Bedeutung“ und sozusagen die Türöffner ins professionelle medizinische Versorgungsnetz.
Diese zentrale Aufgabe der Hausarztpraxen wird in Zukunft eher mehr als weniger nachgefragt werden. Denn die deutsche Gesellschaft altert. Die Zahl der Demenzpatienten steigt. Da auch die Lebenserwartung zunimmt, könnten in Deutschland im Jahr 2050 fast drei Millionen Demenzpatienten leben.
Kostenfreies Infomaterial für die Hausarztpraxen
Spahn und Giffey wünschen sich von den Hausarztpraxen, Demenzkranke ausführlicher zu beraten und stärker als bisher auf weitere Hilfsangebote hinzuweisen. Gleichzeitig kündigen die beiden Minister an, Haus- und Fachärzte bei der Versorgung dieser Patienten mithilfe der Nationalen Demenzstrategie besser zu unterstützen. So stellt die Bundesregierung beispielsweise Informationsmaterial zur Verfügung. So können MFAs den Flyer „Teamgeist für Menschen mit Demenz“ sowie mehrere Broschüren herunterladen oder sich per Post zusenden lassen. Gebündelte Informationen bietet der Wegweiser Demenz.
Auch Modellprojekte zu neuen Versorgungskonzepten sollen finanziell besser gefördert werden. So sollen professionelle Demenz-Netzwerke, in denen Ärzte, Pflegeheime und Pflegedienste eng zusammenarbeiten, ausgebaut werden.
Teilhabe für Demenzpatienten
Mit ihrer Nationalen Demenzstrategie möchte die Bundesregierung diese tückische, bisher unheilbare Erkrankung aus dem Schattendasein führen. Es gehe darum, pflegende Angehörige stärker zu unterstützen und demenzkranke Patienten aktiver an der Gesellschaft teilhaben zu lassen als bisher. Auch Personen aus anderen Berufsgruppen sollten im Umgang mit dieser Patientengruppe besser geschult werden, darunter Busfahrer, Schaffner und Mitarbeitende von Behörden.
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