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Mitarbeitende schätzen Gesundheitszusatzleistungen

Bei der Diskussion um Mitarbeiterbindung ist immer öfter von Health Benefits die Rede. Diese müssen jedoch zum Team passen und sollen langfristig angeboten werden. Wir erklären, was möglich ist und wie eine unternehmerische Strategie die Gesundheit und das Wohlbefinden von MFAs und ZFAs klug fördern kann.

Der Begriff „Benefit“ stammt vom lateinischen Wort „beneficium“ab und bedeutet in etwa „Gutes tun“. Im Englischen steht „benefit für Vorteil oder Vorzug. Health Benefits werden im Personalwesen und in der Betriebswirtschaft als Zusatzleistungen verstanden, die der Gesundheit der Belegschaft dienen. Aus Studien ist bekannt, dass Mitarbeitende nur gut und langfristig arbeiten können (und wollen!), wenn sie in ihrem Arbeitsumfeld wertgeschätzt werden. Zufriedene und gesunde Angestellte sind produktiver, fehlen seltener und sind weniger wechselwillig.

Parkplatz, Kühlschrank mit Wasser und Säften, Obstkorb und Kickertisch sind nice to have. Aber wenn das Teamklima oder die Organisationsstruktur nicht stimmen, überzeugen diese Zusatzleistungen keine MFA oder ZFA, sich zu bewerben oder langfristig der Praxis die Treue zu halten.
 

Entgeltumwandlung als Teil des Benefit-Angebots

Das international agierende Unternehmen Willis Towers Watson untersucht regelmäßig, welche Zusatzleistungen Betriebe anbieten oder planen. Der „Benefits Trends Survey“ gilt als weltweit umfassendste Umfrage. Im Jahr 2021 beteiligten sich mehr als 3.600 Unternehmen aus 100 Ländern mit 14 Millionen Mitarbeitenden, davon in Deutschland 72 Unternehmen mit mehr als 400.000 Mitarbeitenden.

Aktuell wurde danach gefragt, wie sich die wirtschaftlichen Bedingungen angesichts der Weltlage auswirken. Es zeigte sich, dass bereits viele Unternehmen Zusatzleistungen durch Entgeltumwandlung anbieten und zwar mehr, als sie müssten. 56 % der befragten Firmen gaben an, die Gesundheit, Sozialkontakte und die finanzielle Stabilität unterstützen zu wollen. Bei der Entgeltumwandlung (Gehaltsumwandlung) zahlen Arbeitnehmer Teile ihres Bruttogehalts in einen Vertrag der betrieblichen Altersvorsorge (bAV), meist in eine Direktversicherung.
 

Von Bonus-Gesundheitsleistungen durch bKV profitieren

Eine Möglichkeit ist, dass Arbeitgeber eine betriebliche Krankenversicherung für ihre Angestellten abschließen und im Rahmen der Freigrenze für Sachbezüge steuer- und sozialabgabenfrei gewähren. Seit 1. Januar 2022 beträgt diese 50 Euro. Die Zuwendung darf nur als Versicherungsschutz und nicht als Geldleistung angeboten werden. Nach Angaben des Verbandes der Privaten Krankenversicherung übernahmen Ende 2022 bundesweit 22.300 Unternehmen die Beiträge für eine betriebliche Kranken- oder Pflegeversicherung ihrer Mitarbeitenden vollständig. 1,8 Millionen Menschen profitierten von dem an die individuellen Wünsche angepassten Baustein-Prinzip.

Die bKV ergänzt die Gesetzliche Krankenversicherung. Sie kann Gesundheitsleistungen wie Zahnzusatzversicherungen, sinnvolle IGeL-Vorsorgediagnostik, Wahlleistungen im Krankenhaus, sowie Auslandsreisekranken-, Krankentagegeld- oder Pflegezusatzversicherungen übernehmen.
 

Für passgenaue Health Benefits Bedürfnisse erfragen

Neben dem Ausbau der betrieblichen Altersversorgung (bKV) plant jedes zweite Unternehmen, seine Maßnahmen zur Gesundheitsförderung auszubauen. Damit diese wirken können, müssen die individuellen Bedürfnisse des Personals bekannt sein. In der Benefits-Trend-Umfrage hatten sich nur 3 von 10 Firmeninhabern danach erkundigt. Zusatzleistungsangebote passen nicht allen.

Die Stellenbörse StepStone veröffentlichte im Jahr 2021 eine Job- und Arbeitsstudie, in der sie 28.000 Fach- und Führungskräfte in Deutschland gefragt hatte, was sich Mitarbeitende konkret wünschen. Diese waren sich in allen Altersgruppen einig, dass das Gehalt, ein sicherer Arbeitsplatz, eine hohe Work-Life-Balance und Familienfreundlichkeit sowie flexible Arbeitszeiten und flexibles Arbeiten am wichtigsten sind. Andere Bedürfnisse unterscheiden von Generation zu Generation: So gehört die Gesundheitsvorsorge neben der betrieblichen Altersvorsorge (54,0 %) und einem erfolgsabhängigen Bonus (29,4 %) für über 50-jährige Mitarbeitende zu den TOP 3 der gewünschten Zusatzleistungen.

Da in ambulanten Praxen mehr Frauen als Männer arbeiten, sind diese Fakten interessant:

  • „Die beliebtesten Benefits in der Gruppe der Frauen sind eine betriebliche Altersvorsorge (51,7 %), kostenfreie Getränke (34,9 %), Gesundheitsvorsorge (27,4 %) sowie ein Jobticket (22,5 %).
  • Die beliebtesten Benefits in der Gruppe der Männer sind eine betriebliche Altersvorsorge (45,5 %), erfolgsabhängiger Bonus (30 %), Gewinnbeteiligung (28,4 %) und kostenfreie Getränke (27,2 %).“

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